(ots) - Die Arbeiterkammer hat 2012 ermittelt, dass Mieter in
Altbauwohnungen im Schnitt 50 Prozent zu viel Miete zahlen. Das sind
pro Monat etwa 200 Euro, die nach dem österreichischen Mietrecht
rückerstattet werden können. Ein neues Geschäftsmodell macht sich
dies zu Nutze: Portale wie mietheld.at prüfen für Mieter zuerst
kostenlos, ob die Höhe der Miete gerechtfertigt ist und organisieren
dann eine Mietsenkung.
Mittlerweile gibt es eine Handvoll Unternehmen, die solche Dienste
anbieten. Als eine der ersten Firmen konnte sich die Firma Mietheld
an diesem neuen Markt etablieren. Die Gründer, einst selbst von einer
überhöhten Miete betroffen, beschlossen dagegen vorzugehen. "Es war
ziemlich schwierig, alleine unsere Rechtsansprüche geltend zu machen,
da wir uns mit dem sehr bürokratischen Verfahren nicht auskannten und
Anwälte zu teuer waren", sagt einer der beiden Gründer, Richard Eibl.
"So kamen wir auf die Idee, zusammen mit Mieterverbänden, Juristen
und Experten einen professionellen Service bereitzustellen, der es
den Mietern deutlich einfacher und bequemer macht, ihr Geld
zurückzubekommen."
Nachdem man grundlegende Daten der Wohnung auf den
Online-Formularen der Portale angegeben hat, wird der Mietzins
berechnet, den der Vermieter maximal verlangen darf. Um eine
Mietsenkung herbeizuführen, wird anschließend mit externen Anwälten
zusammengearbeitet, welche zur Not auch vor Gericht gehen. "Unser
Service ist grundsätzlich kostenlos; nur im Erfolgsfall wird eine
Provision von 25 Prozent fällig, um entstandene Kosten zu decken.
Primär geht es uns darum, mehr Gerechtigkeit in die Wiener
Immobillienlandschaft zu bringen und Wohnen leistbarer zu machen. Für
die, die gar keine Wohnung haben, spenden wir pro abgeschlossenem
Fall 10 Euro an die Wiener Obdachloseneinrichtung 'die Gruft'.", so
Julius Richter, der zweite Gründer von Mietheld.
Es gibt einige Mieterschutzvereine, die dasselbe wie Mietheld
versprechen. "Das Problem bei den Vereinen ist, dass bei einem
Gerichtsverfahren die Prozesskosten oft nicht übernommen werden und
im Falle einer Niederlage vom Mieter selber bezahlt werden müssen.
Hinzu kommt, dass Hilfesuchende anfangs dazu verpflichtet sind, Geld
vorzuschießen und Mitgliedsbeiträge zu bezahlen", sagt Eibl. "Mit
Mietheld zahlt der Kunde erst, wenn er etwas bekommt. Bleibt der
Erfolg aus waren die Bemühungen kostenlos.
Vermieter wüssten oftmals von den einzuhaltenden Richtwerten in
Altbauwohnungen, würden das Unwissen der Vermieter diesbezüglich aber
oft rücksichtslos ausnutzen, so Eibl. "Wenn Mieter dann darauf
aufmerksam werden und aktiv werden möchten, hält sie oft die Angst
vor einer Kündigung ab. Die rechtmäßige Mietreduktion ist aber kein
Kündigungsgrund." Auf Miethelds Webseite werden Wiener Altbaumieter
dazu aufgefordert, für ihre Interessen endlich einzustehen. "Mietheld
bist Du, ich und jeder, der für gerechte Mieten kämpft" lautet die
Kampfansage an Vermieter, die zu viel Geld verlangen.
Rückfragehinweis:
Richard Eibl
office(at)mietheld.at