(ots) - Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.
(VPRT) nimmt zu den aktuellen Forderungen der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten an die Politik, regulatorisch in den Markt der
Sportrechtevergabe einzugreifen, Stellung.
Vorstandsvorsitzender Dr. Tobias Schmid: "ARD und ZDF versuchen
mit dem Ruf nach neuen gesetzlichen Eingriffen, private
Medienunternehmen aus dem Markt zu drängen und sich so ein Monopol
auf sportliche Großereignisse zu sichern. Das Ansinnen von ARD und
ZDF, gesetzliche Voraussetzungen jeweils so definieren zu lassen,
dass nur noch sie die Rechte für bestimmte Sportübertragungen
erwerben könnten, ist mehr als durchsichtig. Eine Erweiterung der
Liste der Ereignisse von gesellschaftlicher Bedeutung stellt den
Versuch dar, die Marktmechanismen außer Kraft zu setzen. Im Ergebnis
kann daran niemand ein wirkliches Interesse haben. Es schadet dem
Sport, der Medienvielfalt und einem konkurrenzfähigen und stabilen
dualen System. Wir warnen davor, dass sich dieser Ansatz durchsetzen
wird. Wir sollten lieber gemeinsam dafür sorgen, dass die Bevölkerung
weiterhin auf das beste und vielfältigste Fernsehangebot in Europa
zugreifen kann, in dem selbstverständlich auch durch private Free-
und Pay-TV-Angebote ein umfassendes Sportprogramm angeboten wird."
Der VPRT spricht sich gegen eine Erweiterung der gesetzlichen
Bestimmungen für die Übertragung von sportlichen Großereignissen und
damit gegen einen Eingriff in den Rechtemarkt aus. Gleiches gelte für
etwaige Anpassungen der Reichweitenregelungen für die tatsächliche
freie Empfangbarkeit, die derzeit bei zwei Dritteln der Haushalte
liegt. Solche offenbar einzelfallmotivierten und aktualitätsbezogenen
Forderungen von ARD und ZDF dürften nicht für eine Generaldebatte
herhalten.
Hintergrund:
Artikel 14 der Audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie der EU
(AVMD-RL) sieht vor, dass ein Mitgliedstaat eine Liste der nationalen
und nicht-nationalen Ereignisse erstellen kann, denen er eine
erhebliche gesellschaftliche Bedeutung beimisst. Die Richtlinie
befindet sich derzeit im Revisionsprozess. Vertreter der
öffentlich-rechtlichen Anstalten hatten sich in den vergangenen
Wochen u. a. dafür ausgesprochen, die Handball-WM auf die Liste der
in Deutschland frei im TV empfangbaren Sport-Großereignisse setzen zu
lassen oder eine verbindliche technische Reichweite dieser
Großereignisse im Free-TV bei 95 % der Haushalte festzusetzen.
Über den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
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