(ots) - Flüchtlingskinder sind in Europa großen Gefahren
ausgesetzt. Ihnen droht sexueller Missbrauch und Gewalt in
Flüchtlingsunterkünften, Kinderhandel oder sexuelle Ausbeutung.
"Diese Gefahren sind in Europa sehr real", erklärte der
Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin, in
München und verwies auf eine neue Studie der "Taskforce für Kinder
auf der Flucht", eine Initiative von 41 Ombudsleuten aus 33
europäischen Ländern. Die SOS-Kinderdörfer begrüßten den Report, der
in Amsterdam veröffentlicht wurde, als dringend notwendige
Aufklärung. "Es muss endlich gehandelt werden", sagte Yassin.
"Viele glauben, Flüchtlingskinder etwa aus Syrien seien in
Sicherheit, sobald sie deutschen Boden betreten hätte, aber der
schreckliche Mord an dem kleinen Mohammed in Berlin verdeutlicht, wie
gefährdet Flüchtlingskinder auch in Deutschland sind", betonte
Yassin.
Die Zahl der Kinderflüchtlinge nehme zu. Seien vergangenen Juni
noch 16 Prozent aller Flüchtlinge Kinder gewesen, habe man im
Dezember bereits 35 Prozent Kinder unter den Flüchtlingen
registriert. Einige davon seien im Laufe der Flucht von ihren Eltern
getrennt worden. "Diese Kinder sind besonders gefährdet. Aber auch
die Kinder, die mit ihren Eltern in Massenunterkünften ohne jeglichen
Schutz und Privatsphäre leben müssten, sind großen Gefahren
ausgesetzt."
Die SOS-Kinderdörfer fordern für Flüchtlingskinder besonderen
Schutz. "Die kindgerechte Unterbringung, Versorgung und Betreuung von
begleiteten und unbegleiteten Flüchtlingskindern müssen in der
nationalen und europäischen Flüchtlingspolitik absolute Priorität
erhalten", sagte Yassin. "Seit Dezember läuft eine entsprechende
Petition an die Bundesregierung, diesen Schutz zu gewährleisten.
65.000 Menschen hätten sich der Forderung bereits angeschlossen."
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de