(ots) - Wie das Grimme-Institut heute mitteilte, wurden
die MDR-Koproduktionen "Nackt unter Wölfen" (UFA
Fiction/MDR/Degeto/WDR/SWR/BR), "Night Will Fall" (MDR/NDR),
"Nussknacker und Mausekönig" (MDR/RB) und "Soundtrack Deutschland"
(MDR, BR, WDR, NDR) für den Grimme-Preis nominiert. Auch den
Fernsehfilm "Der verlorene Bruder" (WDR/BR/MDR/ARD Degeto) hat die
Jury ausgewählt. Darüber hinaus ist die ARD-Erfolgsserie "Weissensee"
(Executive Producer MDR-Fernsehfilmchefin Jana Brandt) erneut
nominiert. Die Verleihung des ältesten und renommiertesten deutschen
Fernsehpreises findet am 8. April in Marl statt.
In der Kategorie "Fiktion" ist die filmische Neuinterpretation
"Nackt unter Wölfen" nach dem gleichnamigen Roman von Bruno Apitz
nominiert. Zum Inhalt: Wenige Wochen vor der Befreiung Buchenwalds
erreicht ein dreijähriges Kind im Inneren eines Koffers das Lager und
ist dem Tode geweiht, würde sich nicht eine Gruppe von Häftlingen des
Jungen annehmen und ihn vor der SS verstecken. Dies wird zur
schwersten Prüfung der einzelnen Häftlinge, die teilweise
widerwillig, teilweise mit größten Bedenken im kleinsten
Entscheidungsspielraum zwischen Leben und Tod, so handeln, wie es
ihnen ihre Werte vorgeben. "Nackt unter Wölfen" ist eine UFA
FICTION-Produktion in Koproduktion mit MDR (Federführung), ARD
Degeto, WDR, SWR, BR und MIA Film in Zusammenarbeit mit Globals
Screen GmbH und Universum Film.
Die dritte Staffel der ARD-Produktion "Weissensee" rund um eine
Ostberliner Familie in der Wendezeit ist wie bereits 2014 die zweite
Staffel, in der Kategorie "Fiktion/Serie" nominiert. Sie wird
produziert von Ziegler Film im Auftrag der ARD-Gemeinschaftsredaktion
"Serie" sowie der ARD Degeto.
Hoffnung auf den begehrten Grimme-Preis in der Kategorie
"Information und Kultur" (Einzelsendung) kann sich auch "Night Will
Fall" machen. Die Dokumentation berichtet von einem Film-Projekt der
Alliierten, das nach Kriegsende eine Dokumentation der Gräueltaten
von Nazi-Deutschland hätte werden sollen. Renommierte Regisseure wie
Alfred Hitchcock und Billy Wilder wurden damals beauftragt, aus dem
Rohmaterial schonungslose Dokumente der Todeslager zu erschaffen.
Doch aus politischen Gründen verschwand das brisante Material
jahrzehntelang im Archiv und galt als verschollen. 2014 konnte es
wiederhergestellt, aktualisiert sowie um seine Entstehungsgeschichte
ergänzt werden. Der Dokumentarfilm zeigt diese Wiederherstellung des
Hitchcock-Films mit den verantwortlichen Experten und rekonstruiert
zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen - ehemaligen Lagerinsassen ebenso
wie ehemaligen Soldaten und Kameraleuten - die Befreiung der
Konzentrationslager 1944/45.
Der Film ist eine Koproduktion des MDR mit dem NDR in
Zusammenarbeit mit Arte für Das Erste.
Nominiert in der Kategorie "Kinder und Jugend" ist weiterhin die
Neuverfilmung des Märchens "Nussknacker und Mausekönig", die für die
ARD-Märchenreihe "Sechs auf einen Streich" unter der Federführung des
MDR in Koproduktion mit Radio Bremen entstand.
"Nussknacker und Mausekönig" erzählt die Geschichte eines
besonderen Weihnachtsfestes im Hause Stahlbaum. Die Kinder Marie und
Fritz können die Bescherung kaum erwarten. Neben den Geschenken
ihrer Eltern freuen sie sich ganz besonders auf das, was ihnen ihr
Patenonkel Drosselmeier unter den festlich geschmückten Baum legt.
Dieses Weihnachten ist es ein zauberhafter Kasten, in dem eine
"Zuckerwelt" voller Musik und mechanischer Figuren stecken. Erst als
der Abend schon zu Ende geht, entdeckt Marie noch ein Geschenk: einen
hölzernen Nussknacker, der sie gleich in ihren Bann zieht. Produziert
wurde "Nussknacker und Mausekönig" von der Bremedia Produktion GmbH
im Auftrag der ARD unter der Federführung des MDR in Koproduktion mit
Radio Bremen für Das Erste.
Mit einer außergewöhnlichen dreiteiligen Musik-Dokumentation
machte der federführende MDR im letzten Jahr, zum 25. Jahrestag der
Wiedervereinigung, auf sich aufmerksam und ist damit in der Kategorie
Unterhaltung nominiert: "Soundtrack Deutschland - Liefers und Prahl
ermitteln" ist eine Zeitreise von den 50er Jahren bis heute, in der
sich viele große deutsche Musikstars an die Zeit der Teilung und
Wiedervereinigung Deutschlands erinnern. Liefers und Prahl spüren
dabei die gemeinsame DNA von Musikfans und Musikern in Ost und West
auf. Der "Ossi" Liefers und der "Wessi" Prahl erklären sich auf ihre
kauzig-schnodderige Art gegenseitig, worum es im jeweils anderen
Deutschland wirklich ging. Für die einen war es "Engtanzen", für die
anderen war es "Blues". Aber eigentlich ging es auf beiden Seiten
doch immer nur um das Gleiche ...
Mit Hilfe von historischem Archivmaterial und aufwendig gedrehten
Spielszenen wird diese spannende Zeit lebendig. Unterstützt werden
die Beiden dabei von Herbert Grönemeyer, Marteria, Silly, Campino/Die
Toten Hosen, Nena, Udo Lindenberg, Lena Meyer-Landrut, Peter Maffay,
Die Puhdys, Sido, Adel Tawil, Judith Holofernes, Annette Humpe,
Clueso, Flake/Rammstein, Scorpions und vielen anderen.
Produziert wurde "Soundtrack Deutschland - Liefers und Prahl
ermitteln" von der Radio Doria GmbH im Auftrag von MDR, BR, WDR und
NDR mit der Unterstützung von SWR, HR, RBB, Radio Bremen und SR.
In der federführend vom WDR produzierten Tragikomödie "Der
verlorene Bruder", bei der der MDR ein Ko-Partner ist, geht es um die
Familie Blaschke, die - aus dem Osten geflohen - Anfang der 60er
Jahre ein beschauliches Leben in der westfälischen Provinz führt.
Doch die Erinnerung an den einen ihrer kleinen Söhne, den sie in den
Wirren der Flucht verloren haben, lässt die Familie nicht mehr zur
Ruhe kommen. An Mutter Elisabeth nagen Ängste und Zweifel. Sie lässt
nicht locker und so lenkt der widerwillige Vater ein, die Suche
mittels eines neuen Verfahrens zu verfeinern. Am meisten leidet der
nachgeborene Sohn Max unter der Gesamtsituation. Der "untote" Bruder
nimmt einen zentralen Platz in der Familienkonstellation ein. Für Max
wird der größte Wunsch der Eltern zum Alptraum: Er möchte
keinesfalls, dass der Bruder zurückkehrt. Mit einem liebevollen Blick
auf die Ereignisse erzählt der von Matti Geschonneck inszenierte
Fernsehfilm die Familiengeschichte aus der Perspektive des Jungen.
"Der verlorene Bruder" ist eine Produktion von Claussen+Putz in
Koproduktion mit WDR, ARD Degeto, MDR und BR, gefördert von der
Filmstiftung NRW.
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