PresseKat - Antibabypille: Risikoreiche Präparate 2014 häufig verordnet

Antibabypille: Risikoreiche Präparate 2014 häufig verordnet

ID: 1300520

(ots) - Junge Frauen, die mit der Antibabypille verhüten,
nahmen 2014 überwiegend Pillen der 3. oder 4. Generation. Eine
Auswertung von Routinedaten der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt,
dass zwei von drei (62 Prozent) der TK-versicherten
Pillenanwenderinnen im Alter von 11 bis 19 Jahren eines der neueren
Präparate genommen haben. Jede 16. Pillenanwenderin in dem Alter
nimmt eine Kombination mit dem Wirkstoff Drospirenon (6,4 Prozent).
Die neueren Pillengenerationen stehen in der Kritik, weil sie bei
gleicher Wirksamkeit ein höheres oder noch unbekanntes Risiko für
Thrombosen haben als ältere Präparate.

"Die Pille ist ein zuverlässiges und sicheres Arzneimittel zur
Verhütung. Bei unterschiedlichen Risiken und Nebenwirkungen möchten
wir, dass unsere Versicherten mit ihrem Arzt sprechen und eine
bewusste Entscheidung treffen, welches Pillen-Präparat sie
einnehmen", so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Wir
appellieren dabei an die Pharmaindustrie, sich ihrer Verantwortung
entsprechend zu verhalten und ihr Marketing anzupassen. Die
Unternehmen sollten nicht nur die angeblichen Vorteile der neueren
Pillen-Generationen - wie zum Beispiel eine reinere Haut - in den
Fokus rücken. Auch auf das höhere Thromboserisiko gegenüber anderen
Pillen muss hingewiesen werden. Es muss deutlich werden, dass die
Pille keine Schönheits-Creme zum Schlucken ist, sondern ein
verschreibungspflichtiges Medikament."

Thrombosen sind schwerwiegende Nebenwirkungen, die
lebensbedrohliche Folgen haben können, jedoch selten auftreten.
"Trotzdem muss jetzt niemand Angst haben oder die Pille überstürzt
absetzen", so Professor Dr. Gerd Glaeske von der Universität Bremen.
"Wir empfehlen Frauen, die gerade mit der Einnahme einer neueren
Pille begonnen haben, einen Termin beim Frauenarzt zu machen und dort




die Fragen zu besprechen. Wer ein Präparat schon über mehrere Jahre
einnimmt und gut verträgt, kann das Thema beim nächsten Routinetermin
ansprechen."

Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Antibabypillen ist zuletzt 2013
bewertet worden. Daraufhin empfiehlt das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte für Erstanwenderinnen und
Anwenderinnen unter 30 Jahren die Verordnung einer Pille mit
bekanntermaßen niedrigerem Risiko für Thrombosen. Rauchen oder
Übergewicht sind Faktoren, die das Thromboserisiko zusätzlich erhöhen
und müssen bei der Wahl der Pille berücksichtigt werden.

Weitere Informationen zum Nutzen und Risiken von Antibabypillen
und zu deren Verordnungscharakteristika liefert der "Pillenreport",
den das SOCIUM, Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, an
der Universität Bremen und die TK dieses Jahr herausgebracht haben.
Der Report kann unter www.tk.de (Webcode 770798) heruntergeladen
werden.

Für junge Frauen steht zusätzlich die Seite pille.tk.de zur
Verfügung. Sie bietet eine Übersicht der verschiedenen Präparate,
Antworten auf die wichtigsten Fragen und soll bei der Wahl der
richtigen Pille helfen.

Zudem hat die TK einen Film produziert, der als
Informationsangebot auf YouTube und Facebook für das Thema
sensibilisieren soll: https://youtu.be/IbLauTKHVVs

Hintergrund für die Redaktionen:

Am 17. Dezember 2015 beginnt der erste Prozess in Deutschland
gegen einen Hersteller von drospirenonhaltigen Antibabypillen vor dem
Landgericht Waldshut-Tiengen.

Infografiken zu Verordnungshäufigkeiten nach Bundesländern und
Wirkstoffen sind unter www.tk.de abrufbar (Webcode 770788).



Für Rückfragen:
Dennis Chytrek, TK-Pressestelle
Tel. 040 - 6909 3020, E-Mail dennis.chytrek(at)tk.de
Social Media Newsroom: www.newsroom.tk.de, Twitter:
www.twitter.com/TK_Presse


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Datum: 16.12.2015 - 10:03 Uhr
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