PresseKat - Die Wunschkindpille aus Jena - 50 Jahre Ovosiston / Der Film von Ute Gebhardt ist Dienstag, 17.11.20

Die Wunschkindpille aus Jena - 50 Jahre Ovosiston / Der Film von Ute Gebhardt ist Dienstag, 17.11.2015, 22.05 Uhr im MDR FERNSEHEN zu sehen (FOTO)

ID: 1288947

(ots) -
1965. Leipziger Messe. Das Highlight der DDR in diesem Jahr ist
sehr klein und bekommt gleich die Goldmedaille für besondere
Verdienste. Der VEB "Jenapharm" stellt "Ovosiston" vor, die
"Wunschkindpille" der DDR. Als erstes Ostblockland folgt die DDR
damit der Verhütungs-Revolution, die aus den USA herüberschwappt. Im
Verein mit sozialen Fördermaßnahmen soll die Pille Frauen die Chance
eröffnen, Beruf und Mutterschaft miteinander zu vereinbaren. Anders
als die Antibabypille im Westen wird die des Ostens kostenlos
abgegeben. Eine eigenartige Gerechtigkeitsidee: Der
Schwangerschaftsabbruch in der DDR war kostenfrei, da durfte auch die
hormonelle Verhütung nichts kosten.  

Zur Entstehungsgeschichte der DDR-Pille gibt es widersprüchliche
Überlieferungen. Die Forscher von Jenapharm behaupten, sie hätten das
Rezept entwickelt. Aber es wurde ein Spion des Stasi-Auslandsdienstes
dafür ausgezeichnet, dass er die betreffende Formel bei Schering
ausgekundschaftet habe. Wie auch immer - das erste Ost-Kontrazeptivum
vom VEB Jenapharm kommt der West-Rezeptur verdächtig nahe. Es wird
ohne pharmazeutische Testphase noch 1965 freigegeben. Die
Ost-Innovation lag in der Vollsynthese der Wirkstoffe, damit konnte
Jenapharm importunabhängig produzieren.

Die Dokumentation zeigt auch, was für ein Politikum die Ost-Pille
war. Denn die Entscheidungsträger im SED-Politbüro und im
Gesundheitsministerium hatten sehr unterschiedliche Intentionen. Die
Autorin und Regisseurin Ute Gebhardt befragt Pharmazeuten, Ärzte und
Sexualaufklärerinnen, die Ovosiston & Co. auf den Weg brachten. Sie
fragt Frauen und Männer nach dem individuellen, oft eigensinnigen
Umgang mit dem staatlichen Angebot. Denn wenn Frauen in Ost und West
heute einen unterschiedlichen Grad von Emanzipation haben, dann liegt
das auch an der Pille. Sie stellt die ethischen Fragen zur




Familienplanung und zur Verantwortung für das ungeborene Leben, nicht
zuletzt an zwei renommierte Jenaer Historiker, Annette Leo und
Christian König.



Pressekontakt:
MDR LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN, Gisa Kotzan,
Tel.: (0361) 2 18 12 96, E-Mail: gisa.kotzan(at)mdr.de


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Datum: 13.11.2015 - 14:42 Uhr
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