(ots) -
Vor neun Jahren starb in London der ehemalige KGB-Offizier
Alexander Litwinenko an einer Vergiftung durch radioaktives Polonium.
Indizien deuten auf den russischen Geheimdienst als Auftraggeber. In
einem öffentlichen Anhörungsverfahren in London wurden in den
vergangenen Monaten viele Details des Polonium-Mordes bekannt.
"ZDFzoom" geht am Mittwoch, 11. November 2015, 22.45 Uhr, in der
Dokumentation "Spur nach Moskau" der Frage nach, warum Litwinenko
sterben musste.
Russland weigert sich bis heute die beiden mutmaßlichen Mörder
Andrei Lugowoi und Dmitri Kowtun nach England auszuliefern. Die zwei
Geschäftsleute mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst waren
damals schnell identifiziert, und die britische Justiz erließ
internationale Haftbefehle. In dem öffentlichen Anhörungsverfahren
vor den Courts of Justice in London, für das die Witwe Marina
Litwinenko jahrelang gekämpft hatte, wurden in den vergangenen
Monaten viele Einzelheiten und Umstände der Tat bekannt.
Alexander Litwinenko war am 23. November 2006 in der Londoner
Universitätsklinik gestorben. Drei Wochen zuvor war er mit
radioaktivem Polonium vergiftet worden, das seinen Körper von innen
zerfraß.
Filmemacher Egmont R. Koch geht in seiner Reportage den Vorwürfen
nach, wonach Präsident Putin davon gewusst habe. Er trifft in Moskau,
Sankt Petersburg und an der amerikanischen Ostküste Freunde und
ehemalige Kollegen von Litwinenko, die davon überzeugt sind, dass es
sich bei dem Giftanschlag um einen Staatsmord handelte. Litwinenko
und Putin trafen sich ein einziges Mal persönlich - im August 1998.
Damals versuchte der Offizier des FSB (vormals KGB) seinen obersten
Chef, den gerade ernannten FSB-Direktor Wladimir Putin, von der
grassierenden Korruption im Geheimdienst zu überzeugen. Putin wollte
davon nichts wissen, befahl stattdessen, Litwinenkos Privattelefon
anzuzapfen und ihn zu überwachen. Seit diesem Ereignis herrschte eine
erbitterte Feindschaft zwischen den beiden. Im Jahr 2000 floh
Litwinenko mit seiner Familie nach London, wo er seine Vorwürfe
Richtung Kreml verschärfte. Er behauptete, Putin habe in seiner
Vergangenheit mit der Russenmafia kooperiert und am Drogenschmuggel
partizipiert. Aber waren diese Beschuldigungen gerechtfertigt? Oder
hatte er sie erfunden, um dem Präsidenten zu schaden? "Litwinenko war
besessen von der Idee, Putin als Präsident stürzen zu können",
erinnert sich sein Freund, der Historiker Juri Felshtinsky.
Irgendwann habe der FSB offenbar geglaubt, ihn zum Schweigen bringen
zu müssen.
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