(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im September
saisonbereinigt um 1,0 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Im
Vormonat war das Arbeitsvolumen noch um 1,7 % gesunken. Die Zahl der
gewerblichen Arbeitnehmer ging im September weiter zurück, und zwar
um 1,9 %, während die Bruttolohnsumme um 1,3 % abnahm.
Die Frühindikatoren deuten an, dass der Abwärtstrend der
Baukonjunktur der vergangenen Monate wohlmöglich gestoppt wurde. So
sind die (volumenmäßigen) Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im
August leicht gegenüber dem Vormonat gestiegen (+ 0,4 %), was
maßgeblich an Anstiegen im Nichtwohnungsbau und im Tiefbau lag.
Ähnlich sah es bei den Baugenehmigungen im Hochbau aus. Der kräftige
Anstieg im August (+11,6 %) geht auf ein deutliches Plus im
Wirtschaftsbau (+21,6 %) und im öffentlichen Bau (+53,1 %) zurück.
Dies muss allerdings vor dem Hintergrund sehr schwacher
Genehmigungszahlen im Vormonat gesehen werden: im Juli lagen die
Genehmigungen im öffentlichen Hochbau sogar auf dem niedrigsten
Niveau seit 2008.
Der Wohnungsbau wird weiterhin vom positiven
gesamtwirtschaftlichen Umfeld begünstigt. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im August im
Vormonatsvergleich sogar beschleunigt angestiegen. Gleichzeitig sind
die Zinsen für neue Hypothekenkredite wieder gesunken. Die Aussicht
auf einen verstärkten Ankauf von Wertpapieren durch die EZB könnte
die Zinsen in den kommenden Monaten sogar noch weiter drücken. Im
Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung der Unternehmen von der
zwischenzeitlichen Eintrübung in den Sommermonaten wieder erholt und
die Kapazitätsauslastung ist wieder gestiegen. Damit verbessern sich
die Aussichten für den Wirtschaftsbau. Der öffentliche Bau könnte
bald von Baumaßnahmen zur Unterbringung der Flüchtlinge profitieren.
Um den sozialen Wohnungsbau weiter zu fördern, ist geplant, den
Kommunen den Erwerb aller Liegenschaften des Bundes unter
Verkehrswert zu ermöglichen und somit günstige Bauflächen in den
Städten bereitzustellen - fehlende Bauflächen sind bislang eines der
Hauptprobleme des sozialen Wohnungsbaus. Der Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie sowie der Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes rechnen für dieses Jahr weiterhin mit einem Anstieg des
Umsatzes im Bauhauptgewerbe um 2 % gegenüber dem Vorjahr.
Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf, TMiddendorf(at)soka-bau.de, Tel.: 0611/707-2720