(ots) - Jeden Monat geht der Löwenanteil des Einkommens nur
für das Wohnen drauf. So manchem dürfte dieses Szenario bekannt
vorkommen. In Deutschland unterscheiden sich die Miet- und Kaufpreise
regional erheblich. Auch der Anteil der Immobilienkosten am
Nettohaushaltseinkommen variiert stark. Vor allem Großstädter müssen
tief in die Tasche greifen. Wo ist das Wohnen noch erschwinglich und
wo ist es kaum mehr bezahlbar? Für den aktuellen
Erschwinglichkeitsindex EIMX hat ImmobilienScout24 über 400 Städte
und Kreise unter die Lupe genommen.
Die "Top 10" der teuersten Städte:
In Großstädten und Metropolregionen ist der Wohnkostenanteil
("kalte" Immobilienkosten - also ohne Betriebs- und Nebenkosten) an
der Kaufkraft je Haushalt am höchsten. Das trifft vor allem auf
Städte im süddeutschen Raum zu, aber auch auf Frankfurt am Main oder
Hamburg. Freiburg im Breisgau hat mit knapp 30 Prozent den höchsten
Wohnkostenanteil aller deutschen Städte. Die Schwarzwald-Metropole
hat einen dynamischen Immobilienmarkt. Das heißt: eine hohe
Nachfrage, kurze Vermarktungszeiten und konstant steigende Preise.
Wenig überraschend ist, dass München gleich auf Platz 2 zu finden
ist. 27 Prozent des Einkommens müssen für das Wohnen ausgegeben
werden. Der Wirtschaftsstandort lockt hochqualifizierte und
zahlungskräftige Arbeitnehmer an, was nicht ohne Effekte auf die
Immobilienpreise bleibt. Auch Regensburg ist mit über 23 Prozent
Wohnkostenanteil ein teures Pflaster. Ein Grund für die Attraktivität
der Stadt an der Donau sind zukunftsträchtige und exportstarke
Industrien, wie die Automobilindustrie. Entsprechend hoch ist die
Nachfrage auf dem angespannten Immobilienmarkt. Aber auch in Berlin,
das sich hinsichtlich der Immobilienpreise mehr und mehr an das
Niveau anderer Großstädte angleicht, müssen inzwischen über 20
Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für die Immobilienkosten
eingeplant werden - und das bei vergleichsweise niedrigen Einkommen.
"Der Trend, in die Stadt zu ziehen, ist ungebrochen hoch", so Jan
Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. "Die
Großstädte in Süddeutschland, aber auch Hamburg, Frankfurt am Main
und Berlin sind durch wirtschaftliches Wachstum und eine hohe
Lebensqualität gekennzeichnet. Durch Wanderungsgewinne haben diese
Städte in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich an Bevölkerung
gewonnen. Die Nachfrage nach Wohnraum hat stark zugenommen und das
treibt Mieten und Kaufpreise in die Höhe."
Die "Top 10" der günstigsten Städte:
Zu den Städten mit dem niedrigsten Wohnkostenanteil gehören
gleichermaßen Ost- und Weststädte in Sachsen, Niedersachsen,
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In Städten wie Zwickau,
Remscheid und Salzgitter sind 10,5 bis 12 Prozent des Einkommens für
Immobilienkosten zu veranschlagen. Als einzige bayerische Stadt
gehört Hof, gelegen im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet, zu den
Top 10-Städten mit geringem Wohnkostenanteil am Haushaltseinkommen.
"Klein- und Mittelstädte in eher strukturschwachen Regionen können
offenbar nicht vom Immobilien-Boom profitieren", erklärt Jan
Hebecker. "In diesen Städten ist die wirtschaftliche Dynamik gering
und der demographische Wandel hat zum Teil bereits eingesetzt. Die
Nachfrage auf den Immobilienmärkten sinkt und führt zu einer
Preisstagnation oder zu einem Preisrückgang."
Veränderung von 2011 zu 2014:
Am stärksten hat der Wohnkostenanteil von 2011 zu 2014 in München
(+4 Prozent), Wolfsburg (+3,5 Prozent) und Landshut (knapp +3
Prozent) zugenommen. Auffallend ist, dass vor allem die Autostädte zu
den Städten mit der höchsten Zunahme gehören. München, Wolfsburg,
Ingolstadt und Stuttgart haben gut bezahlte Jobs, aber durch die
zahlungskräftige Klientel sind auch die Mieten und Kaufpreise sehr
hoch. Normalverdiener können sich beispielsweise den
Innenstadtbereich von München kaum mehr leisten.
Einen prozentualen Rückgang von -0,5 bis -1,3 Prozent verzeichnen
Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen,
Thüringen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Dazu zählen
Stralsund, Zwickau, Görlitz, Dessau oder Frankfurt/Oder. Diese Städte
sind bereits zu weit entfernt von Rostock, Dresden oder Berlin, als
dass sie von deren Wirtschaftskraft und Einzugsgebiet profitieren
könnten.
Über den Erschwinglichkeitsindex EIMX:
ImmobilienScout24 analysiert mit dem Erschwinglichkeitsindex EIMX
das regionale Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und Wohnkosten.
Die Analyse wurde erstmals 2013 durchgeführt (Auswertungszeitraum war
von 2007 zu 2012). Die aktuell ausgewerteten Daten stammen aus 2014.
Kartenmaterial zum kostenfreien Abdruck sowie die komplette
Auswertung zum Erschwinglichkeitsindex EIMX erhalten Sie hier:
presse(at)immobilienscout24.de.
Bei Rückfragen oder Interviewwünschen stehen wir gerne zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Sonja May
Immobilien Scout GmbH
Fon 030 / 24 301 - 1966
E-Mail: presse(at)immobilienscout24.de
Pressemitteilungen als RSS-Feed abonnieren:
http://www.immobilienscout24.de/news/rss-feed/pm
Presseservice auf der Website:
http://www.immobilienscout24.de/presse