(ots) - Nach Straßenschlachten und Messerattacken im
Westjordanland und Israel steigt die Angst der Menschen vor einem
neuen Krieg. Das SOS-Kinderdorf Rafah im Gazastreifen bereitet sich
auf eine neue Welle der Gewalt vor.
Nach Auskunft von Samy Ajjour, dem Leiter des SOS-Kinderdorfs sind
besonders die Kinder verängstigt: "Immerzu fliegen F16-Kampfjets über
unser Dorf. Das und die schreckliche Gewalt der letzten Tage führt
dazu, dass alle im Dorf unter Angstzuständen leiden. Alle haben noch
die Bilder des schlimmen Leids von vor einem Jahr vor Augen. Keiner
will sowas nochmal erleben."
2014 löste der gewaltsame Tod dreier Jugendlicher und der
mutmaßliche Rachemord einen Krieg aus, in dem über 1400 Menschen
starben. Die Bevölkerung litt damals auch unter
Lebensmittelknappheit. Es gab keinen Strom und kein fließendes
Wasser. "Wir werden im Kinderdorf jetzt die Vorräte aufstocken und
die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen", so Samy Ajjour weiter.
Aus Sicherheitsgründen mussten auch die meisten Aktivitäten der
SOS-Familienhilfe eingestellt werden. "Es ist zu gefährlich für
unsere SOS-Sozialhelfer, die Familien zu besuchen. Doch gerade jetzt
brauchen die Familien dringend psychologische Betreuung. Denn viele
leiden unter Angstzuständen. Besonders dann, wenn ein Verwandter oder
Bekannter getötet wurde", berichtet Rasha Tazami, SOS-Koordinatorin
im Westjordanland. Neben dem SOS-Kinderdorf im Gazastreifen, gibt es
dort noch ein Kinderdorf in Bethlehem. Nach UN-Angaben starben bisher
30 Menschen bei den Gewalttaten der vergangenen Tage, Hunderte wurden
verletzt.
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: Louay.Yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
München, 16.10.2015