PresseKat - Klimaphänomen El Niño verursacht Hungerkrise in Zentralamerika / Millionen Menschen sind auf Leben

Klimaphänomen El Niño verursacht Hungerkrise in Zentralamerika / Millionen Menschen sind auf Lebensmittelhilfe angewiesen (FOTO)

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(ots) -
Die Menschen in Zentralamerika leiden in den letzten Monaten unter
einer anhaltenden Dürrewelle. Durch unregelmäßige und zu geringe
Regenfälle gab es in zahlreichen Ländern erhebliche Ernteeinbußen. An
der außergewöhnlichen Dürreperiode ist El Niño schuld, ein globales
Klimaphänomen, das rund alle sieben Jahre im tropischen Pazifik
entsteht und extremes Wetter in den unterschiedlichsten Regionen der
Welt auslöst. Laut dem Amt für die Koordinierung humanitärer
Angelegenheiten (OCHA) der Vereinten Nationen (UN), sind von der
Dürre bereits rund 3,5 Millionen Menschen betroffen. "Die Situation
ist so bedrohlich, dass wir bereits jetzt von einer humanitären Krise
sprechen müssen", führt Heiko Seeger aus, Vorstand nph deutschland,
Karlsruhe. Wetterexperten gehen davon aus, dass El Niño einer der
stärksten der letzten 60 Jahre ist und bis ins erste Halbjahr 2016
wirkt. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es zu weiteren
Ernteausfällen kommt. Dann sind zehn Millionen Menschen akut von
Hunger bedroht", sagt Seeger. Einige Länder wie Guatemala, Honduras
und El Salvador haben für die betroffenen Regionen den Notstand
ausgerufen und erste Hilfsmaßnahmen für die hungernde Bevölkerung
eingeleitet.

Die Katastrophe trifft vor allem die arme Bevölkerung

Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) liegen die
Ernteausfälle in Guatemala, Honduras und El Salvador zwischen 60 und
mehr als 80 Prozent. Am meisten betroffen sind Kleinbauern,
Landpächter und Familien mit geringem Einkommen. Das ist rund die
Hälfte der 23 Millionen Zentralamerikaner. Schon in Jahren mit
normalen Niederschlägen und guter Ernte leben sie von der Hand in den
Mund. Geld zum Kauf von neuem Saatgut fehlt. Und auch der Teuerung
von Lebensmitteln wie Mais und Bohnen, den Hauptnahrungsmitteln der




Lateinamerikaner, haben diese Menschen nichts entgegenzusetzen.
nph-Mitarbeiter aus Zentralamerika berichten, dass sich bei 15 von 26
Grundnahrungsmitteln wie Bohnen, Getreide oder Tomaten, die Preise
erheblich verteuert haben, zwischen 11 und 22 Prozent. Das bestätigt
auch die FAO. Durch die höheren Preise verstärkt sich die Not der
Bevölkerung weiter. Laut OCHA benötigen derzeit mehr als zwei
Millionen Zentralamerikaner dringende humanitäre Hilfe. Was
geschieht, wenn diese zu spät kommt oder ausbleibt, wird in einigen
Ländern schon deutlich: In El Salvador leiden inzwischen doppelt so
viele Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung wie noch vor
acht Jahren. Und im Osten von Guatemala wird - nach vorläufigen
Schätzungen - die Anzahl der Menschen, die an akuter Unterernährung
leiden, von 3,3 Prozent auf 5,7 Prozent steigen.

Regierungen und Hilfsorganisationen leisten bereits jetzt Hilfe

Um das Schlimmste zu verhindern, haben die Regierungen der
betroffenen Länder begonnen, den hungernden Menschen Hilfe zu
leisten. Guatemala versorgt mit Unterstützung des
Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) 110.000
Dürreopfer mit Lebensmitteln. Auch Honduras und El Salvador versorgen
Hunderttausende hungernde Menschen mit Lebensmitteln und stellen den
Kleinbauern und Landpächtern Saatgut, Dünger und Bewässerungspumpen
für weitere Aussaaten zur Verfügung. Allerdings ist ungewiss, ob bei
der anhaltenden Dürre eine zweite Ernte eingebracht werden kann.
"Eine der größten Herausforderungen wird es sein, Strategien für den
so genannten 'Trockengürtel", der sich von Guatemala bis nach Panama
erstreckt, zu entwickeln. Das können Bewässerungssysteme für die
Kleinbauern sein, aber auch resistentes Saatgut für Zonen, die
vermehrt unter Trockenheit leiden", sagt Heiko Seeger. Damit es in
Zentralamerika und anderen betroffenen Regionen weltweit nicht zu
einer katastrophalen Hungersnot kommt, benötigten die Regierungen und
Hilfsorganisationen die Unterstützung der Weltgemeinschaft.

El Niño macht auch vor den nph-Kinderdörfern nicht Halt

Von den zehn nph-Kinderdörfern in Lateinamerika und der Karibik
sind sechs von der Dürre betroffen. Besonders stark sind die
Kinderdörfer in Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua
belastet. Doch auch die Kinder in der Dominikanischen Republik und
Haiti leiden unter El Niño. Die Ernteeinbußen und die Teuerung von
Lebensmitteln und des Viehfutters, belasten die Budgets der
Kinderdörfer erheblich und haben bereits zu Einsparungen an anderen
Stellen geführt. Doch trotz dieser Einschränkungen teilen die Mädchen
und Jungen von nph Lebensmittel mit hungernden Menschen außerhalb der
Kinderdörfer - ganz im Sinne der Philosophie des Gründervaters Padre
William Wasson.

Ergebnis der Klimakonferenz bestimmt auch über die Häufigkeit von
El Niños

Das Klimaphänomen El Niño ist nicht durch Menschenhand verursacht,
sondern hat einen natürlichen Ursprung und ist ein Teil des globalen
Wettersystems. Doch einige Experten vermuten inzwischen, dass dieses
Wetterphänomen durch den Treibhauseffekt verstärkt wird, so dass es
in kürzeren Abständen auftritt und die Auswirkungen intensiver sind.
"Deshalb ist es wichtig, dass die Teilnehmer der Klimakonferenz in
Paris im Dezember ein ambitioniertes Abkommen gegen den Klimawandel
beschließen", fordert Heiko Seeger. Die UN-Klimakonferenz findet vom
30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris statt. Im Rahmen dieses
hochkarätigen Treffens soll eine neue internationale
Klimaschutz-Vereinbarung verabschiedet werden, die das
Kyoto-Protokoll ersetzt.

nph hilft seit 60 Jahren Not leidenden Kindern

nuestros pequeños hermanos (nph) wurde 1954 von Padre William
Wasson gegründet, um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben 3.400 Kinder in
elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben bei nph wie in
einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und erlernen
einen Beruf. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon
mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was
bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und Verantwortung
bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren Projektländern
humanitäre Hilfe für mehr als Zweihunderttausend Menschen.



Pressekontakt:
Dagmar Schneider
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Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
E-Mail: dagmar.schneider(at)nph-deutschland.org

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Datum: 14.10.2015 - 13:24 Uhr
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