PresseKat - 17. Shell Jugendstudie: eine Generation im Aufbruch (FOTO)

17. Shell Jugendstudie: eine Generation im Aufbruch (FOTO)

ID: 1274708

(ots) -
Als "bemerkenswert, überraschend und richtungsweisend"
kommentieren die beteiligten Wissenschaftler das Ergebnis der 17.
Shell Jugendstudie, die heute in Berlin vorgestellt wurde. "Die junge
Generation befindet sich im Aufbruch. Sie ist anspruchsvoll, will
mitgestalten und neue Horizonte erschließen", sagt Studienleiter
Professor Dr. Mathias Albert von der Universität Bielefeld. Immer
mehr junge Leute entdecken dabei auch ihr Interesse an Politik. Der
großen Mehrheit der Jugendlichen ist es wichtig, "die Vielfalt der
Menschen anzuerkennen und zu respektieren".

"Das ist für mich ein großartiges Zeichen. Es zeigt, dass die
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unserem Land die Vorteile und
Chancen gesellschaftlicher Vielfalt wahrnehmen. Und das ist
angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik von
herausragender Bedeutung", sagte Manuela Schwesig, Bundesministerin
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

In diesem Zusammenhang machen sich Jugendliche aber auch Sorgen um
Ausländerfeindlichkeit und sind gleichzeitig offener gegenüber
Zuwanderung geworden. Zugleich ist auch die Angst vor Terror
sprunghaft gestiegen.

Die Untersuchung wurde von Professor Albert (Leitung), PD Dr.
Gudrun Quenzel (Universität Dortmund), Professor Dr. Klaus Hurrelmann
(Hertie School of Governance) sowie einem Expertenteam des Münchner
Forschungsinstitutes TNS Infratest Sozialforschung um Ulrich
Schneekloth im Auftrag der Deutschen Shell verfasst.

"Durch diese Langzeitbetrachtung seit 1953 bietet die Jugendstudie
Entscheidern eine unverzichtbare Grundlage für gesellschaftliches und
politisches Handeln", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der
Deutsche Shell Holding GmbH, Dr. Peter Blauwhoff. "Gleichzeitig
untermauert Shell mit seinem Engagement für die Jugendforschung seine




Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen", so
Blauwhoff.

Weiterhin viel Optimismus

Insgesamt lässt sich die Jugend nicht von ihrer positiven
Grundhaltung abbringen. 61 Prozent der Befragten blicken optimistisch
in die persönliche Zukunft, das sind noch einmal mehr als in den
Jahren 2010 und 2006. Die Zuversicht der Jugendlichen aus sozial
schwachen Schichten hingegen stagniert. Erstmals seit den 1990er
Jahren beurteilt eine Mehrheit der Jugendlichen (52 Prozent) auch die
gesellschaftliche Zukunft optimistisch.

Bildung als zentrales Thema

Jugendliche, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen mussten,
haben deutlich schlechtere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden
und danach eine geregelte Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Auch
Jugendliche, die bereits einen Schulabschluss erlangt haben, sehen
Risiken. Aktuell erwarten fast drei Viertel, ihre Berufswünsche
verwirklichen zu können - ein gutes Viertel aber eben nicht.

Flexible Arbeitsformen und Sicherheit

Jugendliche haben heute sowohl hohe Bildungs- und
Berufserwartungen als auch hohe Ansprüche an ihre Arbeitgeber. Der
Beruf soll interessant sein. Doch zuallererst (für 95 Prozent) ist
den Jugendlichen ein sicherer Arbeitsplatz wichtig. Über 90 Prozent
meinen, dass Familie und Kinder gegenüber der Arbeit nicht zu kurz
kommen dürfen. Für rund vier Fünftel der Jugendlichen ist es wichtig,
dass sie ihre Arbeitszeit kurzfristig an ihre Bedürfnisse anpassen
können. Drei Viertel möchten in Teilzeit arbeiten können, sobald sie
Kinder haben. Karriereorientierung steht hinter der Vereinbarkeit von
Arbeit und Privatleben sowie der Planbarkeit von Berufstätigkeit
zurück.

Junge Frauen sind dabei im Schnitt noch fordernder als Männer.
Gleichzeitig ahnen die Jugendlichen aber, dass es nicht leicht wird,
diese Wünsche in der Berufswelt einzulösen. Die Hälfte hält die
'Work-Life-Balance' für schwer erreichbar, ebenso viele fürchten,
dass ihnen wegen ihrer (späteren) Berufstätigkeit zu wenig freie Zeit
bleiben wird.

Kinderwunsch geht zurück

Vieles deutet darauf hin, dass sich die Sorge um die Vereinbarkeit
von Arbeit und Privatleben auch auf den Kinderwunsch auswirkt.
Insgesamt wünschen sich derzeit 64 Prozent der Jugendlichen Kinder,
2010 waren es noch 69 Prozent; bei männlichen Jugendlichen ist der
Kinderwunsch stärker zurückgegangen als bei weiblichen Jugendlichen.
Auch die soziale Herkunft spielt beim Kinderwunsch eine Rolle.
Während drei Viertel der Jugendlichen aus der oberen Schicht angeben,
sich Kinder zu wünschen, waren es in der unteren Schicht nur etwas
mehr als die Hälfte.

Familie als hohes Gut

Die Familie hat für Jugendliche weiterhin einen hohen Stellenwert.
Hier findet eine große Mehrheit von ihnen den nötigen Rückhalt auf
dem Weg ins Erwachsenenleben. Mehr als 90 Prozent der Jungen und
Mädchen pflegen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Fast drei
Viertel würden ihre Kinder ungefähr so oder genauso erziehen, wie sie
selbst erzogen wurden. Dieser Wert hat seit 2002 stetig zugenommen.

Steigendes Politikinteresse, aber abseits etablierter Parteien

41 Prozent der Jugendlichen bezeichnen sich heute als politisch
interessiert (2002: 30 Prozent). Damit einher geht die gestiegene
Bereitschaft, sich politisch zu engagieren. Häufige Aktivitäten sind
der Boykott von Waren aus politischen Gründen und das Unterzeichnen
von Petitionen. Online-Petitionen sind beliebter als
Unterschriftenlisten. Jeder Vierte hat bereits an einer Demonstration
teilgenommen, und zehn Prozent engagieren sich in einer
Bürgerinitiative.

Von dem wachsenden Politikinteresse können die etablierten
Parteien jedoch nicht profitieren. Jugendliche bringen den Parteien
wenig Vertrauen entgegen. Auch große Unternehmen, Kirchen und Banken
genießen eher weniger Vertrauen. Am meisten vertrauen Jugendliche
dagegen Polizei, Gerichten sowie Menschenrechts- und
Umweltschutzgruppen.

Mehr Angst vor Fremdenfeindlichkeit als vor Zuwanderung

Das Thema Zuwanderung beschäftigt junge Menschen in Deutschland.
48 Prozent der Jugendlichen haben Angst vor Ausländerfeindlichkeit
(2010: 40 Prozent). Demgegenüber sind die Jugendlichen offener
gegenüber Zuwanderung geworden. Noch 2002 plädierten 48 Prozent der
Jugendlichen und 2006 sogar 58 Prozent dafür, die Zuwanderung nach
Deutschland zu verringern. 2015 unterstützen nur noch 37 Prozent
diese Aussage. Nur 29 Prozent der Jugendlichen fürchten sich vor
Zuwanderung. Allerdings gibt es markante Unterschiede zwischen dem
Westen und Osten Deutschlands: Während nur 35 Prozent der
Jugendlichen aus den westlichen Ländern eine verringerte Zuwanderung
nach Deutschland wünschen, sind es in den östlichen Ländern
(inklusive Berlin) 49 Prozent.

Sorgenvoller Blick auf das Weltgeschehen

Jugendliche interessieren sich zunehmend für das Weltgeschehen,
das ihnen allerdings auch Sorgen macht. Die gestiegene Terrorgefahr
und der Konflikt in der Ukraine sind im Bewusstsein der Jugendlichen
stark präsent. Fürchteten sich 2010 nur 44 Prozent vor Krieg in
Europa, ist die Zahl 2015 sprunghaft auf 62 Prozent angestiegen. Das
sind etwas mehr als 2002, als die Kriege im früheren Jugoslawien
nachwirkten. Drei Viertel haben Angst vor Terroranschlägen. Für
Deutschland wünschen sich die Jugendlichen in der internationalen
Politik eine wichtige, vermittelnde, aber keine militärisch
eingreifende Rolle.

Online, aber misstrauisch

Im Jahr 2015 ist die Online-Vollversorgung Wirklichkeit geworden:
99 Prozent der Jugendlichen haben Zugang zum Internet und sind
durchschnittlich 18,4 Stunden pro Woche online, 2006 waren es noch
weniger als 10 Stunden.

Gleichzeitig sind die Jugendlichen über die Problematik der
Datennutzung im Internet informiert und sehen diese auch kritisch.
Mehr als vier Fünftel von ihnen glauben, dass große Konzerne wie
Google und Facebook mit ihren Nutzern und deren Daten viel Geld
verdienen. Obwohl mehr als die Hälfte der Jugendlichen angibt, häufig
oder gar sehr häufig Facebook zu nutzen, fällt das Vertrauen in
dieses Unternehmen gering aus.

Stabiles Wertesystem

Freundschaft, Partnerschaft und Familie stehen bei den Mädchen und
Jungen an erster Stelle. 89 Prozent finden es besonders wichtig, gute
Freunde zu haben, 85 Prozent, einen Partner zu haben, dem sie
vertrauen können, und 72 Prozent, ein gutes Familienleben zu führen.
Jugendliche haben ein stabiles Wertesystem. 64 Prozent legen großen
Wert auf Respekt vor Gesetz und Ordnung, viele wollen fleißig und
ehrgeizig sein. Wichtiger als in den vorangegangenen Studien ist den
Befragten 2015 die Bereitschaft zu umwelt- und gesundheitsbewusstem
Verhalten; junge Frauen sind hierzu noch mehr bereit als junge
Männer. Dagegen verloren materielle Dinge wie Macht oder ein hoher
Lebensstandard eher an Bedeutung. 82 Prozent der Jugendlichen finden
den Wert "die Vielfalt der Menschen anerkennen und respektieren"
wichtig.

Warum "Generation im Aufbruch"?

Im Vergleich zu den vorangegangenen Studien stellen die Autoren
bei den Jugendlichen Anzeichen für einen Sinneswandel fest. Seit 2002
charakterisierte die Studie die Jugendlichen als "pragmatisch und
unideologisch". 2006 zeigte sich eine Kontinuität dieser
Grundhaltung, jedoch mit steigender Unsicherheit, ob die Jungen und
Mädchen ihr Leben tatsächlich so gestalten können, wie sie es sich
wünschen. 2010 begannen die Druck- und Angstgefühle zu weichen. Der
Optimismus für die persönliche Zukunft wuchs. Und: statt wie in den
Vorjahren vor allem auf das eigene Leben und das private Umfeld zu
sehen, zeigten Jugendliche wieder wachsendes politisches Interesse
und Bereitschaft zum politischen Engagement. Dieser Trend hat sich
2015 deutlich verstärkt.

Zur Methodik

Die 17. Shell Jugendstudie 2015 stützt sich auf eine repräsentativ
zusammengesetzte Stichprobe von 2.558 Jugendlichen im Alter von 12
bis 25 Jahren aus den alten und neuen Bundesländern, die von den
Interviewern von TNS Infratest zu ihrer Lebenssituation und zu ihren
Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden. Die
Erhebung fand auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens im
Zeitraum von Anfang Januar bis Mitte März 2015 statt. Im Rahmen einer
ergänzenden qualitativen Studie wurden zwei- bis dreistündige
vertiefende Interviews mit 21 Jugendlichen dieser Altersgruppe
durchgeführt.

Weitere Informationen: www.shell.de/jugendstudie



Pressekontakt:

Deutsche Shell Holding GmbH
Cornelia Wolber
Telefon: +49 40 63245290
mailto:shellpresse(at)shell.com

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Datum: 13.10.2015 - 11:00 Uhr
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