(ots) - Zugedeckt, eingerollt, abgedunkelt: Wenn sich die
Blätter verfärben und wir die ersten Herbstspaziergänge genießen, hat
zu unseren Füßen das große Schnarchen schon begonnen. "Viele unserer
heimischen Wildtiere verkriechen sich jetzt und verschlafen die kalte
Jahreszeit bis zum nächsten Frühjahr", sagt Peer Cyriacks, Biologe
der Deutschen Wildtier Stiftung.
Allen voran der Siebenschläfer. Im Juni erst erwacht, kuschelt er
sich Ende September schon wieder behaglich in seine runde, gut einen
Meter tiefe Erdhöhle ein und deckt sich mit seinem buschigen Schwanz
zu. "Zuvor hat er sich noch einen dicken Wanst für den Winterschlaf
angefressen. Von dieser Speckschicht zehrt er in den kalten Monaten.
Aber sie schützt den Siebenschläfer auch vor Energieverlust und
isoliert ihn gegen Kälte", erklärt Peer Cyriacks.
Auch Fledermäuse haben sich eine überlebenswichtige Fettschicht
angefuttert. Die sensiblen Insektenfresser suchen sich gern in
Nischen ein Plätzchen für den Winterschlaf - etwa in ruhigen
Baumhöhlen und Felsspalten, aber auch in dunklen Kellern und auf
Dachböden. Igel bauen sich im Garten jetzt wetterfeste, kugelförmige
Nester. Sie rollen sich zu Stachelkugeln zusammen. So schützen sie
sich vor Feinden, verlieren aber auch weniger Wärme. Bis zu fünf
Monate verharren sie in dieser Schlafposition, ihre Körpertemperatur
sinkt dabei auf bis zu 5 Grad Celsius ab. Wird es noch kälter, wacht
das Tier wieder auf, um nicht zu erfrieren. "Igel schlafen so bis zu
vier Monate lang, Murmeltiere sechs Monate und Siebenschläfer sogar
sieben Monate", sagt der Biologe. Herzschlag und Atmung sind dann
enorm verlangsamt. Murmeltiere machen sogar minutenlange Atempausen.
Eichhörnchen, Dachse und Biber hingegen schlafen nicht so tief und
fest. Sie halten nur Winterruhe. Peer Cyriacks: "Während der
Winterschlaf eine deutliche Veränderung des Organismus bedeutet, ist
die Winterruhe nur das Überdauern einer Kältephase." Winterschlaf und
Winterruhe sind die ausgeklügelten Überlebensstrategien unserer
Wildtiere, um Frost und Nahrungsknappheit zu überleben. Stören wir
die Tiere also möglichst nicht, wenn wir jetzt den Garten winterfest
machen oder im Wald spazieren gehen. Die Deutsche Wildtier Stiftung
rät: Lassen Sie im Garten auch mal "unordentliche" Ecken stehen.
Gerade Igel überwintern gern in Reisig- und Laubhaufen. Bleiben Sie
bei Waldspaziergängen auf den Wegen. Denn jede Aufregung kostet
unsere Wildtiere im Winter überlebenswichtige Energie.
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