Der Protest war nicht zu ĂŒberhören.
(firmenpresse) - Rund 500 Mitarbeiter des Klinikums Ingolstadt, der Kliniken St. Elisabeth in Neuburg und des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen informierten und protestierten am Mittwoch gemeinsam ĂŒber und gegen die geplante Krankenhausreform. "So nicht!", stand in GroĂbuchstaben auf zahlreichen Plakaten und T-Shirts. Unter diesem Slogan fordert die deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) nachdrĂŒcklich Ănderungen an dem Gesetzentwurf. Die Kundgebung vor dem Klinikum war Teil eines Aktionstages mit Protesten in ganz Deutschland und einer Zentralkundgebung in Berlin.
Sie solle die medizinische QualitĂ€t und den Patienten mehr in den Mittelpunkt rĂŒcken und verschiedene Fehlanreize in der Krankenhausmedizin korrigieren ? so hatte die Bundesregierung die groben Ziele der Krankenhausreform kommuniziert und damit fĂŒr das Gesetzeswerk geworben. Die deutschen KrankenhĂ€user aber sehen vor allem eines auf sich zukommen: weitere milliardenschwere Einsparungen. Dabei habe man bereits in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um Kosten zu senken und gleichzeitig mehr Leistungen zu erbringen, so die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die daher nun die Protestkampagne initiiert hatte.
KĂŒrzungen "durch die HintertĂŒr"
"Gleichsam durch die HintertĂŒr verordnet uns das Gesetz massive finanzielle KĂŒrzungen", kritisiert auch Heribert Fastenmeier, der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Klinikums Ingolstadt. Die wirklichen Probleme der KrankenhĂ€user wĂŒrden dadurch nicht gelöst, sagte er bei der gemeinsamen Protestkundgebung der drei KrankenhĂ€user aus der Region vor dem Haupteingang des Klinikums: nĂ€mlich Unterfinanzierung und immer gröĂere Belastungen fĂŒr das Personal, fehlende Investitionen fĂŒr die Zukunftssicherung, eine hoffnungslose Unterfinanzierung der Notfallambulanzen, eine mangelnde Patientenorientierung der Versorgung, aber auch aktuelle Themen wie Asylbewerber, steigende Fallzahlen und damit Mehrleistungen, die wiederum zu finanziellen AbschlĂ€gen fĂŒhren.
Diese MehrleistungsabschlĂ€ge seien in der Region schon aufgrund des Asylbewerberzustroms und des Bevölkerungswachstums in Ingolstadt nicht gerechtfertigt und mĂŒssten weg, forderte auch der IngolstĂ€dter OberbĂŒrgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums, Dr. Christian Lösel, in seiner Ansprache. Zudem mĂŒsse auch der Landesbasisfallwert angemessen sein, eine echte Anpassung der Grundlohnsumme sei ebenso notwendig wie eine adĂ€quate Versorgung der Notfallversorgung. Das Klinikum biete eine hohe QualitĂ€t der Versorgung auch in gesellschaftlich wichtigen Bereichen wie etwa der Palliativmedizin. "Gute QualitĂ€t hat ihren Preis", so Lösel.
Besetzung freier Stellen und Aus- und Weiterbildung gefÀhrdet
Die Probleme der KrankenhĂ€user betreffen die verschiedensten medizinischen Fachrichtungen. Neben der ambulanten Notfallversorgung, die ein groĂes Problem fĂŒr viele KrankenhĂ€user darstellt, betrifft der Protest auch andere, weniger offensichtliche Fachgebiete: Auch die PĂ€diatrie und die Perinatalmedizin ? zwei Bereiche, in denen sein Haus seit viele Jahren eng mit dem Klinikum kooperiert, seien ebenso unterfinanziert, so GĂŒnter Strobl, der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Kliniken St. Elisabeth. Er sieht vor allem groĂe Probleme bei der Personalgewinnung und der Besetzung freier Stellen fĂŒr die KrankenhĂ€user. Auch die QualitĂ€t der Ausbildung der Ărzte und die Weiterbildung seien durch die geplante Reform gefĂ€hrdet, so Prof. Dr. GĂŒnter Ochs, der Ărztliche Direktor des Klinikums. Die KrankenhĂ€user hĂ€tten in den letzten Jahren bereits groĂe Anstrengungen unternommen, etwa im wichtigen Bereich Krankenhaushygiene, der ebenfalls nicht adĂ€quat finanziert werde. "Lassen Sie uns zurĂŒckkommen zu einer humanen und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung mit gut ausgebildeten Mitarbeitern in unseren KrankenhĂ€usern; zu KrankenhĂ€usern, die auch in Zukunft noch in Hygiene und Aus- und Weiterbildung und QualitĂ€t investieren können!", forderte Ochs.
Auch auf die psychiatrische Medizin sieht Prof. Dr. Thomas PollmĂ€cher, der Direktor des Zentrums fĂŒr psychische Gesundheit im Klinikum Ingolstadt, groĂe Probleme fĂŒr die Zukunft. Die EinfĂŒhrung einer pauschalen VergĂŒtung auch fĂŒr die psychiatrische Versorgung fĂŒhre in eine Sackgasse. Den Wegfall des Versorgungskostenzuschlags und "ĂŒberzogen hohe FixkostendegressionsabschlĂ€ge" kritisierte Dietmar Eine, der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen.
Am Ende, da war man sich bei der zentralen Protestkundgebung vor dem Haupteingang des Klinikums einig, sorge die geplante Krankenhausreform in dieser Form erneut fĂŒr massive Einsparungen und gehe zulasten der medizinischen QualitĂ€t und der Versorgung der Patienten in den KrankenhĂ€usern. Die geplante Reform treffe aber einmal mehr auch besonders das Personal, betonten Steffi Kempe und Raimund Mayr vom Betriebsrat des Klinikums. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen und attraktivere ArbeitsplĂ€tze, etwa durch eine Mindestpersonalregelung.
Protestwelle in ganz Deutschland
"So nicht!" lautete daher nicht nur die Botschaft vor dem Haupteingang des Klinikums, sondern auch vor vielen KrankenhĂ€usern in ganz Deutschland. Ein groĂer Teil der rund 2.000 KrankenhĂ€user in Deutschland hatte sich an der Protestkundgebung beteiligt. Zur zentralen Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin wurden rund 10.000 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Mit lautem Pfeifen und Protestplakaten machten die Klinikmitarbeiter ihrem Ărger Luft. Dort wie auch vor dem Klinikum zeigten die Plakate ganz klar die Sorgen der KrankenhĂ€user: "Ein Gesetz gegen Patienten!" oder "Mehr Zeit fĂŒr Patienten!" stand groĂ darauf ? und vor allem immer wieder eben jener kurze Slogan: "So nicht!"
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Medizinische Kompetenz, erstklassige Versorgung und individuelle Betreuung ? im Klinikum Ingolstadt ist jeder Patient in guten HÀnden. Bestmögliche Behandlung und Therapie garantieren die national und international anerkannten Mediziner in den Kliniken und Instituten sowie den Belegkliniken.
Die interdisziplinÀre Zusammenarbeit der einzelnen Spezialisten ermöglicht umfassende medizinische Betreuung und Beratung. Auch in unvorhersehbaren NotfÀllen ist stets ein Spezialist vor Ort, und kurze Transportwege erhöhen den Komfort.
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