(ots) - Die Intellektuellen und der Sozialismus ist ein
Aufsatz Friedrich August von Hayeks, der ursprünglich in der
Frühjahrsausgabe 1949 der Zeitschrift University of Chicago Law
Review erschien. Das Ludwig von Mises Institut Deutschland
veröffentlicht die deutsche Neuübersetzung dieses Aufsatzes in drei
Teilen auf seiner Internetpräsenz www.misesde.org. Im letzten nun
veröffentlichten Teil erörtert der Wirtschaftsnobelpreisträger Hayek
schließlich die Frage, weshalb der Liberalismus nicht dieselbe
Anziehungskraft wie der Sozialismus auf die Intellektuellen
entwickeln konnte und wie die Begeisterung für den Liberalismus neu
entfacht werden könne.
Der Liberale hatte, anders als die Anhänger sozialistischer Ideen,
sehr viel mehr Gelegenheiten politische Entscheidungen zu
beeinflussen. Ausgerechnet dies jedoch führte dazu, dass er auf Dauer
an Einfluss verlor. Denn dadurch konzentrierte er sich auf das
gegenwärtig Mögliche, während der Sozialist eine große Vision für die
Zukunft entwickeln und propagieren konnte. Die öffentliche Meinung
verschob sich so in Richtung Sozialismus. Denn "alles was nötig war,
um praktisch jeden sozialistischen Vorschlag vernünftig für die
'gemäßigten' Geister erscheinen zu lassen, [...] war der Vorschlag
einer noch extremeren Lösung durch irgendjemanden."
Tatsächlich sieht Hayek die Freiheit insgesamt höchst bedroht,
sieht allerdings auch hoffnungsvolle Signale. Vielleicht müsse die
Welt zuerst durch eine weitere dunkle Phase des sozialistischen
Totalitarismus gehen, bevor die Kräfte der Freiheit neu an Stärke
gewinnen können. Dies aber sei keinesfalls sicher. Der Erfolg des
Sozialismus enthält für die Liberalen eine wichtige Lektion: Es war
der Mut zur großen Vision, zur Utopie, der ihnen die Sympathie der
Intellektuellen einbrachte und so die Beeinflussung der öffentlichen
Meinung ermöglichte. Daran müssen sich die Liberalen orientieren und
"das Erschaffen einer freien Gesellschaft wieder zum intellektuellen
Abenteuer, einer mutigen Tat machen", so Hayek.
"Hayeks Analyse liegt über 60 Jahre zurück und ist doch nach wie
vor höchst aktuell", stellt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von
Mises Instituts fest. "Tatsächlich hängt nahezu die gesamte Elite der
westlichen Welt sozialistischen Ideen an. Es gibt aber auch
ermutigende Signale. Osteuropa hat die Not und das Elend des
realexistierenden Sozialismus nicht vergessen. In den USA begeisterte
Ron Paul, zweifacher Bewerber um die republikanische
Präsidentschaftskandidatur, insbesondere die Jugend. Nicht alleine
seine persönliche Integrität überzeugte viele Menschen, sondern auch
die Konsistenz seiner zutiefst liberalen Argumente, die sich aus den
Überzeugungen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie
speisen. Die Begeisterung für die Freiheit ist mitnichten erloschen.
Stürzen wir uns also in das intellektuelle Abenteuer und streiten
mutig, aufrecht und begeistert für eine freie Gesellschaft."
Die Intellektuellen und der Sozialismus (Teil 3)
http://www.misesde.org/?p=10872
Teil 2 erschien am 2. September 2015 auf www.misesde.org.
Teil 1 wurde am 27. August auf www.misesde.org veröffentlicht.
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