(ots) - Die Flüchtlingskrise an der EU-Grenze
auf dem Balkan spitzt sich weiter zu. In Serbien, das zum zentralen
Durchgangsland für Flüchtlinge geworden ist, benötigt eine steigende
Zahl von Flüchtlingsfamilien und unbegleiteten Kindern dringend
humanitäre Hilfe. Dies teilten die SOS-Kinderdörfer weltweit am
Dienstag in München mit.
Derzeit treffen täglich rund 3000 Menschen in Serbien ein, mit dem
Ziel über Ungarn in die EU zu gelangen. "Die Flüchtlinge kommen
erschöpft und hungrig an, mit Wunden an den Füßen", berichtet Vesna
Mrakovic-Jokanovic, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Serbien. "Viele
von ihnen sind krank und vor allem die Kinder leiden an Fieber,
Durchfall, Atemwegserkrankungen oder unter den Folgen eines
Hitzschlags."
Ein Großteil der Flüchtlinge - ein Viertel davon sind Kinder -
campieren in Parks mitten in Belgrad und ihre Situation wird sich
wetterbedingt in den kommenden Wochen und Monaten verschärfen. Es
fehle an Toiletten, Kleidung, Essen und medizinischer Versorgung, so
SOS-Direktorin Mrakovic-Jokanovic. Staatliche Einrichtungen seien
gerade auch der steigenden Zahl unbegleiteter Flüchtlingskinder nicht
gewachsen. "Vor allem unbegleitete Kinder, junge Mädchen und Frauen
geraten leicht in die Fänge von Menschenhändlern und werden Opfer von
Ausbeutung und Missbrauch."
Angesichts des Flüchtlingselends haben die SOS-Kinderdörfer in
Serbien ein humanitäres Hilfsprogramm gestartet. Die
Kinderhilfsorganisation wird in den kommenden Monaten
Flüchtlingsfamilien mit dringend benötigten Hilfsgütern versorgen,
wie Babynahrung, Windeln, Hygieneartikeln, Decken und Regenmänteln.
In einer Nothilfe-Kindertagesstätte betreuen SOS-Mitarbeiter
Flüchtlingskinder. Die Kita wird bei einem Informationszentrum für
Flüchtlinge in Belgrad eingerichtet, wo sich zwischen 500 bis 1500
Menschen unter unzureichenden Bedingungen drängen. Zur Soforthilfe
gehört auch ein SOS-Spielebus, der Aktivitäten für Flüchtlingskinder
in der Nähe des Belgrader Busbahnhofs anbietet.
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
http://www.sos-kinderdoerfer.de/news/fluechtlingskrise
München, 8.9.2015