(ots) -
Eines der wichtigsten Ziele der UN-Millenniumskampagne war die
Forderung nach Grundschulbildung für alle Kinder bis 2015. In den
letzten 15 Jahren gab es in zahlreichen Ländern enorme Fortschritte,
das Gesamtziel wurde aber nicht erreicht. Laut UNESCO gehen weltweit
58 Millionen Kinder und 63 Millionen Jugendliche nicht zur Schule,
fast vier Millionen davon in Lateinamerika. "Analphabetismus ist in
vielen Entwicklungsländern nach wie vor ein großes soziales Problem,
mit gravierenden Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung dieser
Länder", sagt Sonja Smolka, Projektreferentin bei nph deutschland;
Karlsruhe. Weil das Millenniumsziel nicht erreicht wurde, ist die
Forderung nach besseren Bildungsmöglichkeiten auch in den so
genannten nachhaltigen Entwicklungszielen enthalten. Dabei handelt es
sich um politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die der
Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer
und ökologischer Ebene dienen sollen. Die nachhaltigen
Entwicklungsziele sollen im September auf dem UN-Gipfeltreffen in New
York verabschiedet werden.
Ungleichheit im Bildungszugang: es trifft die Ärmsten der Armen
Kinder aus armen Familien sind am meisten benachteiligt. Sie gehen
viermal häufiger nicht zur Schule als Kinder aus reichen Familien und
brechen fünfmal häufiger die Grundschule ab. Fast alle von ihnen
werden nie lesen, schreiben oder rechnen können. "Analphabetismus
verhindert eine Ausbildung und dass der junge Mensch eine
entsprechende Arbeitsstelle findet. Analphabetismus behindert die
Teilhabe am öffentlichen Leben und zementiert den Teufelskreis der
Armut", sagt Markus Streit, Mitarbeiter des pädagogischen Teams von
nph International. Der Pädagoge fordert in die Ausbildung von Lehrern
zu investieren und sie angemessen zu entlohnen. Arme Familien sollten
durch die Bereitstellung von Schuluniformen und Schulmaterialien
unterstützt werden. "Das alles macht nph in seinen Projektländern als
Nachbarschaftshilfe, damit auch Kinder, die nicht in einem der
Kinderdörfer leben, die Chance auf Bildung erhalten", sagt Streit.
Geringe Bildungsausgaben resultieren in katastrophaler
Grundschul-Infrastruktur - vor allem im ländlichen Bereich
Viele Länder in Lateinamerika verfügen über ein geringes
Steueraufkommen und dementsprechend niedrig sind die staatlichen
Ausgaben im Bildungsbereich. Die Folgen sind große Klassen, miserabel
ausgestattete Schulen und schlecht bezahlte Lehrkräfte. Besonders
dramatisch ist die Situation auf dem Land: Mehr als ein Drittel der
lateinamerikanischen Bevölkerung lebt in ländlichen Gegenden. Dort
ist der Schulbesuch zusätzlich von landwirtschaftlichen
Notwendigkeiten geprägt. Markus Streit: "Wenn gerade gesät werden
muss, helfen die Kinder und Jugendlichen auf dem Feld, um das
Überleben der Familie zu sichern. Der Schulbesuch ist dann
zweitrangig. Hinzu kommen weite Schulwege und verpflichtende
Schuluniformen und Schulmaterialien, die für arme Familien
unbezahlbar sind."
nph hat nachhaltige Bildungsprogramme aufgebaut
Neben den mehr als 3.400 Mädchen und Jungen, die in den zehn
Kinderdörfern leben, besuchen weitere rund 12.000 Schülerinnen und
Schüler die Bildungseinrichtungen von nph und der
Schwesterorganisation St. Luc. Die meisten der externen Kinder kommen
aus einkommensschwachen Familien und für sie ist der Schulbesuch
kostenlos. Teil der Ausbildung ist die Vermittlung von handwerklichen
Fertigkeiten. In eigenen Lehrwerkstätten vermitteln die
nph-Mitarbeiter den Kindern berufliche Fertigkeiten, die im Land
gebraucht werden. Die Ausbildungslehrgänge bieten qualifizierte und -
in einigen Ländern - staatlich zertifizierte Abschlüsse, die von
Handwerks- und Industriebetrieben anerkannt sind. "Jugendliche und
junge Erwachsene von nph, die diese Abschlüsse vorweisen, werden
gerne eingestellt und haben höhere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da
sie sowohl eine handwerkliche als auch akademische Ausbildung
mitbringen und so viel besser und flexibler auf den oft schwachen
Arbeitsmarkt vorbereitet sind", weiß Markus Streit.
nph hilft seit 60 Jahren Not leidenden Kindern
nuestros pequeños hermanos (nph) wurde 1954 von Padre William
Wasson gegründet, um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben 3.400 Kinder in
elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben bei nph wie in
einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und erlernen
einen Beruf. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon
mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was
bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und Verantwortung
bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren Projektländern
humanitäre Hilfe für mehr als Zweihunderttausend Menschen.
Weitere Informationen zum Thema Bildung finden Sie unter:
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Dagmar Schneider
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