(ots) - "Mit dem Hinweis, dass man womöglich auf
Anforderungen im Brandschutz, bei der Höhe von Treppengeländern oder
bei der Wärmedämmung beim Umbau von Kasernen in
Flüchtlingsunterkünfte verzichten müsse, hat Bundeskanzlerin Angela
Merkel in ihrer gestrigen Sommerpressekonferenz auf einige
Kostentreiber im Wohnungsbau hingewiesen. Wir fordern daher, dass,
sollte es Übergangsregelungen geben, diese dann auch für den gesamten
Wohnungsbau gelten." So der Kommentar von Felix Pakleppa,
Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Pakleppa
weiter: "Wenn die Bundeskanzlerin deutsche Flexibilität anstelle
deutscher Gründlichkeit fordert, dann muss das für alle gelten, auch
um der Wohnungsnot in Ballungsgebieten Herr zu werden." Denn
angesichts des starken Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland
müssen dauerhaft mehr als 300.000 neue Wohnungen jährlich gebaut
werden, und zwar Wohnungen, die sich Menschen mit niedrigen und
mittleren Einkommen auch leisten können.
Allein die Erhöhung der Anforderungen der EnEV 2014 an neue
Wohnungen, die ab 1. Januar 2016 in Kraft tritt, führt zu einer
Verteuerung der Wohnungen von knapp 10 %, was sich dann auch in den
Mieten niederschlägt. "Wir fordern daher, diese Erhöhung für die
nächsten vier Jahre auszusetzen, um den Wohnungsneubau nicht weiter
zu belasten." So Pakleppa. "Der Vorschlag der Bundeskanzlerin,
normale Ausschreibungsregelungen zeitweise außer Kraft zu setzen, ist
richtig. Allerdings besteht die Möglichkeit zur freihändigen Vergabe
heute schon. Die Wertgrenzen von Bund und Ländern dafür bewegen sich
zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro. Das ist ausreichend."
Um dem bezahlbaren Wohnungsneubau aber entscheidende Impulse zu
geben, fordert das deutsche Baugewerbe seit langem die Erhöhung der
linearen AfA, alternativ die Wiedereinführung einer degressiven AfA.
"Wir brauchen ein ganzes Maßnahmenbündel, um die anstehenden
Herausforderungen zu meistern, dazu gehören neben der dringend
gebotenen Überprüfung von Normen und technischen Standards auch die
Kostentreiber, die die öffentliche Hand auf allen Ebenen den
Bauherren auferlegt, wie z.B. die extrem hohe Grunderwerbsteuer in
vielen Bundesländern oder die hohen Kosten für Bauland." So Pakleppa
"Wir dürfen trotz allem nicht in hektischen Aktionismus verfallen,
sondern müssen das Fundament für den Wohnungsneubau dauerhaft bauen."
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein(at)zdb.de, www.zdb.de