(ots) - 
   Beim Besuch von EU-Digitalkommissar Günther Oettinger am 
Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat Direktor Prof. Christoph Meinel das
neu entwickelte Real-time Event Analytics and Monitoring System 
(REAMS) vorgestellt. Damit können Anwender sämtliche Informationen 
sammeln, die in ihrem Netzwerk über sicherheitsrelevante Ereignisse 
auftreten - egal, ob sie von Servern, Routern oder Arbeitscomputern 
kommen -, sie in ein einheitliches Datenformat überführen und in 
Echtzeit auswerten.
   "Das neue System schafft die Voraussetzung dafür, dass auch 
komplexe Cyberangriffe auf Unternehmen und Institutionen genau in dem
Moment blitzschnell erkannt und flexibel analysiert werden können, in
dem sie ausgeführt werden", erläuterte Meinel. Aber auch die 
Zusammenhänge einzelner Vorgänge und typischen Angriffsmuster längst 
zurückliegender Angriffe ließen sich dadurch nachträglich 
rekonstruieren und ausführlich auswerten. "Somit versetzen die am HPI
entwickelten Techniken IT-Sicherheitsexperten in Wirtschaft, 
Wissenschaft und Verwaltung in die Lage, auch Muster neuartiger 
vielstufiger und verteilter Angriffe zu erkennen, die in 
herkömmlichen Lösungen unentdeckt bleiben", betonte der 
Institutsdirektor.
   Nach seinen Worten ist der Nachteil mancher bislang eingesetzter 
Analyseprogramme, "dass sie morgen melden, wie man gestern 
angegriffen worden ist". Hingegen sei das neue HPI-System dank 
Einsatzes vieler Sensoren, der Sammlung von Log-Informationen und der
Analyse aller Informationen per Hochleistungs-Datenbank und -Rechnern
in der Lage, in Echtzeit zu warnen, so dass sofort Gegenmaßnahmen 
ergriffen werden können. Durch diese Architektur sei das 
Sicherheitssystem auch zukünftig komplexer werdenden Aufgaben 
gewachsen. Mehr zum Konzept hier: http://ots.de/IZHC8.
   Oettinger spricht sich für digitalen Binnenmarkt in Europa aus
   Im Anschluss an die Präsentation hielt EU-Kommissar Oettinger vor 
Wissenschaftlern und Studenten des HPI einen Vortrag, in dem er sich 
unter anderem für die Schaffung eines digitalen Binnenmarkts mit 
klaren Regeln und guten Chancen auch für kleine Unternehmen 
aussprach. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident, 
der in seinem damaligen Amt schon 2009 das HPI besucht hatte, 
forderte auch eine aktive Rolle Europas in der digitalen Wirtschaft 
und Gesellschaft. Europas Antwort auf Google könne keine rein 
defensive sein, die sich nur auf das Wettbewerbsrecht stütze. Der 
Vortrag des Kommissars kann auch auf der HPI-Plattform 
www.tele-task.de nachverfolgt werden, ein Interview mit ihm auf 
https://it-gipfelblog.hpi-web.de.
   Google beantragte bei EU-Kommission Fristverlängerung
   Oettinger hielt sich genau an dem Tag in Potsdam auf, bis zu dem 
der US-Internetkonzern Google (jetzt: Alphabet) Fragen der 
EU-Kommission zur möglichen Bevorzugung eigener Dienste in 
Trefferlisten seiner Suchmaschine beantworten musste. Zuständig in 
der EU-Kommission für die Auswertung der Antwort des Konzerns ist 
Oettingers dänische Kollegin, Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe 
Vestager. Nach Oettingers Worten hat der US-Konzern um eine 
Verlängerung der Antwortfrist bis Ende des Monats gebeten.
   Oettinger wurde zum Abschluss seines Besuchs vom Institutsleiter 
zum HPI-Fellow ernannt und bekam die entsprechende Medaille 
überreicht. Vor Oettinger hatten diese Ehrung elf weitere prominente 
Persönlichkeiten erhalten, darunter unter anderem auch die frühere 
EU-Kommissarin Neelie Kroes, die beiden "Väter" des Internets, Bob 
Kahn und Vint Cerf, die brandenburgischen Ex-Ministerpräsidenten 
Manfred Stolpe und Matthias Platzeck sowie Bundeskanzlerin Angela 
Merkel. Mehr unter 
http://hpi.de/das-hpi/personen/hpi-fellows-und-gaeste.html.
   Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
   Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH 
(https://hpi.de) an der Universität Potsdam ist Deutschlands 
universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als 
einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor-
und Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - ein besonders 
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das 
von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design 
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem 
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein 
Zusatzstudium an. Insgesamt elf HPI-Professoren und über 50 weitere 
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen zehn 
Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI 
Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in 
Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung
sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und 
vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen 
nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI 
kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit 
openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives 
Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse(at)hpi.de. HPI-Pressesprecher: Hans-Joachim 
Allgaier, M.A., Telefon +49 (0)331 5509-119