(ots) - Der frühere griechische Finanzminister Yanis
Varoufakis fühlt sich seit früher Kindheit als ein politischer
Mensch. "Das hat mit meiner Familie zu tun", sagte er in einem
Gespräch mit dem Magazin stern, das am Donnerstag erscheint. Sein
Vater sei im griechischen Bürgerkrieg (1946 bis 1949) vier Jahre lang
in einem Straflager inhaftiert gewesen und "immer wieder brutal
gefoltert" worden. "Der Grund: Er hatte sich geweigert, Kommunisten
zu denunzieren. Er war ein Liberaler, erzogen im Geist der
Französischen Revolution."
Ein Onkel von Varoufakis war während der Junta-Zeit (1967 bis
1974) im Gefängnis, "zum Tode verurteilt. So etwas politisiert
einen." Varoufakis' Mutter hingegen war nach dem Weltkrieg "Mitglied
einer rechtsradikalen Terrororganisation. Sie hasste alle Linken."
Eine ihrer Aufgaben als Mitglied dieser Organisation sei es gewesen,
Varoufakis' Vater "zu bespitzeln - so lernten sie sich kennen".
Zu Deutschland hat Varoufakis eine enge Beziehung. "Als ich drei
Jahre alt war, fing ich an, Deutsch zu lernen. Und dann, während der
Militärdiktatur habe ich heimlich unter der Decke mit meinen Eltern
die Sendungen der Deutschen Welle angehört. Das war unsere Verbindung
in die Freiheit."
Während der siebenjährigen Junta-Herrschaft habe er jeden Sommer
mit seiner Familie "in den Ferien in Süddeutschland und Österreich
verbracht - es war eine kurze Flucht vor der Diktatur".
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