(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im April saisonbereinigt
um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Im Vormonat war das
Arbeitsvolumen noch deutlich um 1,4 % gestiegen. Die Zahl der
gewerblichen Arbeitnehmer sank im April weiter, und zwar um 0,8 %,
während sich der Anstieg der Bruttolohnsumme verlangsamte (0,2 % nach
3,0 % im März).
Damit ist die Bauwirtschaft schwach ins zweite Quartal gestartet.
Erfreulicherweise deuten die Frühindikatoren aber auf eine
Beschleunigung der Baukonjunktur hin. So sind die (volumenmäßigen)
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im gesamten ersten Quartal
deutlich gestiegen (8,6 % gegenüber dem Vorquartal). Darüber hinaus
haben die Baugenehmigungen im Hochbau im März deutlich zugelegt (6,0
% gegenüber dem Vormonat). Insbesondere stiegen die Baugenehmigungen
im Wirtschaftsbau auf das höchste Niveau seit Beginn des Jahres 2014.
Der Wohnungsbau dürfte auf absehbare Zeit die Stütze der deutschen
Baukonjunktur bleiben. Die Effektivzinsen für Wohnungsbaukredite an
private Haushalte sind - trotz des ersten Anstiegs seit einem Jahr -
immer noch auf einem ausgesprochen niedrigen Niveau. Darüber hinaus
entwickeln sich die Einkommen der privaten Haushalte schwungvoll: die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter gestiegen und
die Tarifverdienste der Beschäftigen haben zuletzt in realer Rechnung
sogar beschleunigt zugenommen. Die Geschäftserwartungen der
Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes sind jüngst gesunken, was für
eine vorsichtigere Investitionsplanung und damit einen etwas
schlechteren Ausblick für den Wirtschaftsbau spricht. Die Kommunen
können bereits in diesem Jahr vom Investitionsprogramm des Bundes
profitieren, wenn sie einen geringen Eigenanteil der
Investitionssumme (10 %) aufbringen. Laut Umfragen planen die
Kommunen auch, die Investitionen auszuweiten, insbesondere im
Straßenbau. Allerdings werden Bund und Gemeinden ihre Ausgaben wohl
kürzen, so dass die öffentlichen Bauinvestitionen insgesamt
bestenfalls leicht steigen. Der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie sowie der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes
erwarten für dieses Jahr einen Anstieg des Umsatzes im
Bauhauptgewerbe um 2 % gegenüber dem Vorjahr bei konstanter
Beschäftigung.
Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf, TMiddendorf(at)soka-bau,
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