PresseKat - Das Erste / "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 5. Mai 2015, um 22:50 Uhr

Das Erste / "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 5. Mai 2015, um 22:50 Uhr

ID: 1207384

(ots) - Das Thema:

Tatort Gerichtsaal: Wie unberechenbar ist unsere Justiz?

Bis zu 25 Prozent der Strafurteile sind - je nach Delikt -
Fehlurteile, schätzt ein ranghoher Richter am Bundesgerichtshof. Das
könnte bedeuten: An jedem Tag werden in Deutschland 650 Menschen zu
Unrecht wegen einer Straftat verurteilt, errechnete "Der Spiegel".
Kann das sein? Ist die Schätzung übertrieben? Heißt das umgekehrt:
Kommen nach dem Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" zu viele
Täter auf freien Fuß?

Gäste:
Hans von Möhlmann (Mutmaßlicher Mörder seiner Tochter wurde
freigesprochen)
Wolfgang Schädler (Rechtsanwalt)
Anja Darsow (Ehefrau eines verurteilten Mörders)
Werner und Vera Janzen (Sohn starb nach Überfall)
Karl-Dieter Möller (Rechtsexperte)

Hans von Möhlmann und Wolfgang Schädler / November 1981: Die
17-jährige Frederike von Möhlmann wird Opfer eines grausamen Mordes.
Die Schülerin war als Anhalterin in das Autos eines Mannes gestiegen,
vergewaltigt und brutal erstochen worden. Ein Tatverdächtiger wurde
zunächst wegen Mordes verurteilt, aber trotz schwerwiegender Indizien
in einem späteren Revisionsverfahren freigesprochen. Nach über 30
Jahren tauchten nun neue Beweise gegen den Täter auf, doch weil sein
Freispruch rechtskräftig ist, ist es fast unmöglich, wieder gegen ihn
zu ermitteln. Gemeinsam mit seinem Rechtsanwalt Wolfram Schädler
versucht Hans von Möhlmann, ein neues Verfahren in Gang zu bringen.

Anja Darsow / Es ist einer der mysteriösesten Mordfälle der
letzten Jahre: Im hessischen Babenhausen wird ein Ehepaar grausam
getötet. Nur die erwachsene Tochter überlebt schwer verletzt die Tat.
Die Spur der Ermittler führt zu dem Nachbarn Andreas Darsow. Sein
angebliches Motiv: ein langer Streit mit den Toten. Nach einem
Indizienprozess wird der dreifache Familienvater im Juli 2011 wegen




Doppelmords und versuchten Mordes zu mindestens 25 Jahren Haft
verurteilt. Seitdem kämpft seine 38-jährige Ehefrau für die
Wiederaufnahme des Verfahrens. "Mein Mann ist kein Mörder", sagt Anja
Darsow.

Werner und Vera Janzen / An einem Hamburger S-Bahnhof betteln zwei
Jugendliche Thomas Janzen um 20 Cent an. Als er sich weigert,
schlagen und treten sie auf ihn ein. Wochen später stirbt der
Dachdecker an seinen massiven Verletzungen. Der Staatsanwalt klagt
die Jugendlichen wegen Körperverletzung mit Todesfolge und versuchten
Totschlags an. Der Haupttäter kommt nach einer ersten Verurteilung
mit einer Bewährungsstrafe davon. Werner und Vera Janzen, die Eltern
von Thomas, sind bis heute über das in ihren Augen milde Urteil
empört.

Karl-Dieter Möller / "Gutachter sollen nur helfen. Die
Wahrheitsfindung, ob ein Angeklagter Täter war oder nicht, obliegt
dem Gericht", sagt der langjährige ARD-Rechtsexperte. Richter sollten
häufiger den Mut haben, auch manchmal zu sagen: "Wir wissen nicht,
wie es war." Dann gelte tatsächlich der Grundsatt "In dubio pro reo",
im Zweifel für den Angeklagten, meint der studierte Jurist.

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)



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Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Tel.: 030/3150 6868, E-Mail: FN(at)zoommedienfabrik.de
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Datum: 04.05.2015 - 09:47 Uhr
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