PresseKat - Salz bringt das Immunsystem in der Haut gegen Infektionen auf Trab

Salz bringt das Immunsystem in der Haut gegen Infektionen auf Trab

ID: 1184207

lz bringt das Immunsystem in der Haut gegen Infektionen auf Trab


Seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Haut, die Ă€ußere SchutzhĂŒlle des Körpers, Salz speichert, wenn man zu viel davon isst. Aber welche Rolle spielt dieser Salzspeicher? Vor einigen Jahren konnte Prof. Titze zeigen, dass Kochsalz (Natriumchlorid) die Fresszellen des Immunsystems beeinflusst. UnabhĂ€ngig davon fand er einige Jahre spĂ€ter mit Forschern der UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg und des MDC heraus, dass Salz die Zahl aggressiver Immunzellen (Th17-Zellen), die Autoimmunerkrankungen triggern, dramatisch erhöht.

Simulation eines Marsflugs gab Hinweise
Zuviel Salz ist schĂ€dlich, aber weshalb speichert der Organismus dann ĂŒberschĂŒssiges Salz in der Haut? Welchen Vorteil hat der Organismus davon? Die jetzige Untersuchung war unter anderem von einer 2013 veröffentlichten Studie (Cell Metabolism, http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2012.11.013) zur Simulation eines Flugs zum Mars angeregt worden, an der Dr. Natalia Rakova und Prof. Luft vom ECRC beteiligt waren. Dabei hatten sie den Salzhaushalt von jungen MĂ€nnern in einem simulierten Marsflug ĂŒber 500 Tage lang untersucht und festgestellt, dass sich Salz in der Haut nach einem bestimmten Rhythmus einlagert.

Jetzt konnten Dr. Jantsch und Valentin Schatz, die beiden Erstautoren der neuen Studie, mit Hilfe modernster technischer Methoden (Magnet-Resonanz-Imaging, MRI) bei Patienten, die eine bakterielle Hautinfektion hatten, sehen, dass diese erhebliche Mengen an Salz in der Haut gespeichert hatten. Bei der Behandlung der Infektion mit Antibiotika ging die Salzmenge zurĂŒck. Mit einem Spektroskop konnten sie außerdem auch noch die Salzkonzentration in der Haut messen. Auch bei MĂ€usen, mit einer bakteriellen Hautinfektion, war um die Wunde herum ungewöhnlich viel Salz gespeichert. Hilft dieser Salzspeicher der Haut, sich gegen Keime von außen besser zu wehren?

Die Forscher und ihre Kollegen in Berlin und Nashville nahmen jetzt die Fresszellen des Immunsystems, die sich um die Wunde der MĂ€use scharen, genauer unter die Lupe. Sie kultivierten die Fresszellen in Petrischalen in einer salzhaltigen NĂ€hrlösung, die dieselbe Salzkonzentration hatte, wie die Wunde, und in Petrischalen, deren NĂ€hrlösung kein Salz enthielt. Sie stellten fest, dass die Fresszellen, die in den Petrischalen mit sehr hoher Salzkonzentration lebten, weit mehr bakterientötende Substanzen ausschĂŒtten, als die Fresszellen, die in der salzfreien NĂ€hrlösung leben. In einem weiteren Schritt infizierten sie die Fresszellen mit den Bakterien Escherichia coli (E. coli) und Leishmania major (L. Major). 24 Stunden spĂ€ter war mehr als die HĂ€lfte von E. coli in den Schalen mit hoher Salzkonzentration zerstört, und L. Major hatte sich auch verringert.

Anschließend fĂŒtterten die Forscher zwei Wochen lang eine Gruppe von MĂ€usen mit stark gesalzenem Futter, eine andere Gruppe mit salzarmen Futter. Dann infizierten sie bei den MĂ€usen aus beiden Gruppen eine Fußsohle mit L. Major. Nach 20 Tagen war die Wundheilung bei den MĂ€usen, die sehr salzhaltiges Futter bekommen hatten, sehr viel besser und auch die Bakterienlast hatte sich verringert im Vergleich zu den MĂ€usen, die salzarmes Futter bekommen hatten.

Forscher warnen aber vor hohem Salzkonsum
Die Untersuchungen an Patienten und an MĂ€usen legen nahe, dass hoher Salzkonsum die Fresszellen des Immunsystems verstĂ€rkt aktiviert. Die Forscher warnen aber davor, jetzt zu viel Salz zu essen. "Die Risiken ĂŒberwiegen den Nutzen", betonen sie. Inwieweit salzhaltige UmschlĂ€ge eine geeignete Therapie fĂŒr Wunden sein können, mĂŒssen weitere Forschungen zeigen.

* http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2015.02.003
Cutaneous Na+ Storage Strengthens the Antimicrobial Barrier Function of the Skin and Boosts Macrophage-Driven Host Defense
Jonathan Jantsch1,2,15,*, Valentin Schatz 1,2,15, Diana Friedrich1,3,15, Agnes Schrö der3, Christoph Kopp3, Isabel Siegert1, Andreas Maronna4, David Wendelborn1,3, Peter Linz3, Katrina J. Binger 9,10, Matthias Gebhardt 9,10, Matthias Heinig 10,11, Patrick Neubert3, Fabian Fischer1, Stefan Teufel6,7, Jean-Pierre David6,7, Clemens Neufert8, Alexander Cavallaro5, Natalia Rakova9, Christoph KĂŒper12, Franz-Xaver Beck12, Wolfgang Neuhofer13, Dominik N. Muller9,10, Gerold Schuler4, Michael Uder5, Christian Bogdan1, Friedrich C. Luft9,14, and Jens Titze3,14
1Microbiology Institute - Clinical Microbiology, Immunology and Hygiene, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Erlangen, Germany
2Institute of Clinical Microbiology and Hygiene, UniversitÀtsklinikum Regensburg and UniversitÀt Regensburg, Regensburg, Germany
3Interdisciplinary Center for Clinical Research and Department of Nephrology and Hypertension, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
4Department of Dermatology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
5Department of Radiology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
6Department of Internal Medicine 3, Rheumatology and Immunology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
7Institute for Osteology and Biomechanics, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
8Department of Internal Medicine 1, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg
9Experimental and Clinical Research Center (ECRC), an institutional cooperation between the CharitĂ© Medical Faculty and the Max-DelbrĂŒck Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany
10Max-DelbrĂŒck Center for Molecular Medicine, Berlin Germany
11Department of Computational Biology, Max Planck Institute for Molecular Genetics, Berlin, Germany
12Department of Physiology, Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, Munich, Germany
13V. Medical Clinic, University Hospital Mannheim, Mannheim, Germany
14Divison of Clinical Pharmacology, Vanderbilt University School of Medicine, Nashville, TN 37232, USA
15Co-first author


Kontakt:

Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-DelbrĂŒck-Centrum fĂŒr Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
in der Helmholtz-Gemeinschaft
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin

Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33

e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/de

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Seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Haut, die Ă€ußere SchutzhĂŒlle des Körpers, Salz speichert, wenn man zu viel davon isst. Aber welche Rolle spielt dieser Salzspeicher? Vor einigen Jahren konnte Prof. Titze zeigen, dass Kochsalz (Natriumchlorid) die Fresszellen des Immunsystems beeinflusst. UnabhĂ€ngig davon fand er einige Jahre spĂ€ter mit Forschern der UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg und des MDC heraus, dass Salz die Zahl aggressiver Immunzellen (Th17-Zellen), die Autoimmunerkrankungen triggern, dramatisch erhöht.

Simulation eines Marsflugs gab Hinweise
Zuviel Salz ist schĂ€dlich, aber weshalb speichert der Organismus dann ĂŒberschĂŒssiges Salz in der Haut? Welchen Vorteil hat der Organismus davon? Die jetzige Untersuchung war unter anderem von einer 2013 veröffentlichten Studie (Cell Metabolism, http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2012.11.013) zur Simulation eines Flugs zum Mars angeregt worden, an der Dr. Natalia Rakova und Prof. Luft vom ECRC beteiligt waren. Dabei hatten sie den Salzhaushalt von jungen MĂ€nnern in einem simulierten Marsflug ĂŒber 500 Tage lang untersucht und festgestellt, dass sich Salz in der Haut nach einem bestimmten Rhythmus einlagert.

Jetzt konnten Dr. Jantsch und Valentin Schatz, die beiden Erstautoren der neuen Studie, mit Hilfe modernster technischer Methoden (Magnet-Resonanz-Imaging, MRI) bei Patienten, die eine bakterielle Hautinfektion hatten, sehen, dass diese erhebliche Mengen an Salz in der Haut gespeichert hatten. Bei der Behandlung der Infektion mit Antibiotika ging die Salzmenge zurĂŒck. Mit einem Spektroskop konnten sie außerdem auch noch die Salzkonzentration in der Haut messen. Auch bei MĂ€usen, mit einer bakteriellen Hautinfektion, war um die Wunde herum ungewöhnlich viel Salz gespeichert. Hilft dieser Salzspeicher der Haut, sich gegen Keime von außen besser zu wehren?





Die Forscher und ihre Kollegen in Berlin und Nashville nahmen jetzt die Fresszellen des Immunsystems, die sich um die Wunde der MĂ€use scharen, genauer unter die Lupe. Sie kultivierten die Fresszellen in Petrischalen in einer salzhaltigen NĂ€hrlösung, die dieselbe Salzkonzentration hatte, wie die Wunde, und in Petrischalen, deren NĂ€hrlösung kein Salz enthielt. Sie stellten fest, dass die Fresszellen, die in den Petrischalen mit sehr hoher Salzkonzentration lebten, weit mehr bakterientötende Substanzen ausschĂŒtten, als die Fresszellen, die in der salzfreien NĂ€hrlösung leben. In einem weiteren Schritt infizierten sie die Fresszellen mit den Bakterien Escherichia coli (E. coli) und Leishmania major (L. Major). 24 Stunden spĂ€ter war mehr als die HĂ€lfte von E. coli in den Schalen mit hoher Salzkonzentration zerstört, und L. Major hatte sich auch verringert.

Anschließend fĂŒtterten die Forscher zwei Wochen lang eine Gruppe von MĂ€usen mit stark gesalzenem Futter, eine andere Gruppe mit salzarmen Futter. Dann infizierten sie bei den MĂ€usen aus beiden Gruppen eine Fußsohle mit L. Major. Nach 20 Tagen war die Wundheilung bei den MĂ€usen, die sehr salzhaltiges Futter bekommen hatten, sehr viel besser und auch die Bakterienlast hatte sich verringert im Vergleich zu den MĂ€usen, die salzarmes Futter bekommen hatten.

Forscher warnen aber vor hohem Salzkonsum
Die Untersuchungen an Patienten und an MĂ€usen legen nahe, dass hoher Salzkonsum die Fresszellen des Immunsystems verstĂ€rkt aktiviert. Die Forscher warnen aber davor, jetzt zu viel Salz zu essen. "Die Risiken ĂŒberwiegen den Nutzen", betonen sie. Inwieweit salzhaltige UmschlĂ€ge eine geeignete Therapie fĂŒr Wunden sein können, mĂŒssen weitere Forschungen zeigen.

* http://dx.doi.org/10.1016/j.cmet.2015.02.003
Cutaneous Na+ Storage Strengthens the Antimicrobial Barrier Function of the Skin and Boosts Macrophage-Driven Host Defense
Jonathan Jantsch1,2,15,*, Valentin Schatz 1,2,15, Diana Friedrich1,3,15, Agnes Schrö der3, Christoph Kopp3, Isabel Siegert1, Andreas Maronna4, David Wendelborn1,3, Peter Linz3, Katrina J. Binger 9,10, Matthias Gebhardt 9,10, Matthias Heinig 10,11, Patrick Neubert3, Fabian Fischer1, Stefan Teufel6,7, Jean-Pierre David6,7, Clemens Neufert8, Alexander Cavallaro5, Natalia Rakova9, Christoph KĂŒper12, Franz-Xaver Beck12, Wolfgang Neuhofer13, Dominik N. Muller9,10, Gerold Schuler4, Michael Uder5, Christian Bogdan1, Friedrich C. Luft9,14, and Jens Titze3,14
1Microbiology Institute - Clinical Microbiology, Immunology and Hygiene, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Erlangen, Germany
2Institute of Clinical Microbiology and Hygiene, UniversitÀtsklinikum Regensburg and UniversitÀt Regensburg, Regensburg, Germany
3Interdisciplinary Center for Clinical Research and Department of Nephrology and Hypertension, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
4Department of Dermatology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
5Department of Radiology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
6Department of Internal Medicine 3, Rheumatology and Immunology, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen and Friedrich-Alexander UniversitĂ€t (FAU) Erlangen-NĂŒrnberg, Germany
7Institute for Osteology and Biomechanics, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
8Department of Internal Medicine 1, UniversitĂ€tsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-UniversitĂ€t Erlangen-NĂŒrnberg
9Experimental and Clinical Research Center (ECRC), an institutional cooperation between the CharitĂ© Medical Faculty and the Max-DelbrĂŒck Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany
10Max-DelbrĂŒck Center for Molecular Medicine, Berlin Germany
11Department of Computational Biology, Max Planck Institute for Molecular Genetics, Berlin, Germany
12Department of Physiology, Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, Munich, Germany
13V. Medical Clinic, University Hospital Mannheim, Mannheim, Germany
14Divison of Clinical Pharmacology, Vanderbilt University School of Medicine, Nashville, TN 37232, USA
15Co-first author


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Datum: 10.03.2015 - 17:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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