(ots) - Familien mit zwei und mehr Kindern finden in 300 von
402 Kreisen und kreisfreien Städten bezahlbares Wohneigentum / Paare
und Familien mit einem Kind können sich Wohneigentum fast überall
leisten / Für Senioren ist Wohnungskauf teilweise günstiger als
Mieten
Durchschnittsverdiener können sich in den meisten Regionen
Deutschlands den Traum vom Eigenheim erfüllen. So lautet das Fazit
der Postbank-Studie "Wohnatlas 2015 - Wo Familien, Paare, Singles und
Senioren bezahlbaren Wohnraum finden". Das gilt für Paare und Singles
ebenso wie für Familien. So finden Familien mit zwei oder mehr
Kindern in 74,6 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte bezahlbare
Kaufimmobilien, die genug Platz für die ganze Familie bieten.
Dieter Pfeiffenberger, Bereichsvorstand Immobilienfinanzierung der
Postbank, fasst das Studien-Ergebnis so zusammen: "Trotz
unterschiedlicher Ansprüche haben alle untersuchten Gruppen eines
gemeinsam: In der deutlichen Mehrheit der Kreise und Städte in
Deutschland können sich Haushalte mit einem durchschnittlichen
Einkommen Wohneigentum leisten." Das gilt vor allem für kinderlose
Paare und Familien mit einem Kind. So können Paare ohne Kinder mit
einem durchschnittlichen Einkommen in 368 der insgesamt 402 Kreise
und kreisfreien Städte eine Wohnung mit bis zu 110 Quadratmetern
finanzieren, darunter Köln, Dresden und Bremen. Familien mit einem
Kind finden in neun von zehn Kreisen bezahlbaren Wohnraum dieser
Größenordnung, etwa in Braunschweig und Mainz. Einfamilienhäuser mit
130 Quadratmetern finden Familien mit einem Kind sogar in 92,3
Prozent der Kreise. Schwierig ist die Marktlage nur in bestimmten
"Hotspots". Wie der Postbank-Wohnatlas zeigt, müsste zum Beispiel ein
kinderloses Paar in Hamburg 52,5 Prozent, in Berlin 53,2 Prozent und
in München sogar 67,3 Prozent seines Haushaltsnettoeinkommens für die
Finanzierung einer etwa 110-Quadratmeter-Eigentumswohnung aufwenden.
Größere Familien finden in drei Viertel der Kreise bezahlbare
150m²-Häuser - Ausweichen in die Randbezirke als Alternative
Vier- oder mehrköpfige Familien können in drei von vier Kreisen in
Deutschland für weniger als 40 Prozent eines durchschnittlichen
Haushaltsnettoeinkommens Einfamilienhäuser finanzieren, die mit rund
150 Quadratmetern genug Platz für die ganze Familie bieten. Ausnahmen
bilden lediglich die beliebten Metropolen wie Hamburg, Berlin,
Düsseldorf, Nürnberg und Stuttgart. "Wer seinen Lebensmittelpunkt in
einer Metropole sucht, muss Glück haben, eine finanzierbare Immobilie
zu finden - oder eben deutlich mehr als 20 Prozent Eigenkapital
mitbringen", so Pfeiffenberger. "Alternativ können Kaufinteressenten
auf umliegende Kreise ausweichen, wo es meistens familienfreundlicher
und günstiger ist." Beispiel Hamburg und Umland: Während eine Familie
mit zwei oder mehr Kindern für ein Einfamilienhaus in Hamburg über 74
Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens aufbringen müsste, sind es im
nahen Kreis Pinneberg mit 39,8 Prozent, im Kreis Stormarn 36,3
Prozent und im Herzogtum Lauenburg ein Viertel (33,8 Prozent). "Bei
diesen Rahmenbedingungen fallen auch höhere Kosten durch längere
Fahrtzeiten weniger ins Gewicht", so Pfeiffenberger. Eine Ausnahme
bildet allerdings die Region südlich von München. Hier wird es auch
für Normalverdiener mit zwei Kindern schwer, geeigneten Wohnraum zu
finden. Spitzenreiter ist der südbayerische Landkreis Miesbach: Mit
105,6 Prozent müssten sie mehr als ihr komplettes
Haushaltsnettoeinkommen für die Finanzierung eines rund 150
Quadratmeter großen Hauses aufbringen.
Eigentumswohnungen für Singles in einigen Kreisen günstiger als
Mieten, vor allem für alleinstehende Senioren
Singles bis 65 Jahre finden in 87,1 Prozent der Kreise und
kreisfreien Städte eine bezahlbare 70-Quadratmeter-Eigentumswohnung -
selbst in beliebten Städten wie Köln, Dresden, Nürnberg und Mannheim.
Zum Vergleich: Die Mietbelastung ist für Singles nur in 78,1 Prozent
der Kreise vertretbar. "Für Singles ist der Immobilienkauf in einigen
Kreisen einfach günstiger als Mieten, da es immer mehr
Singlehaushalte mit Bedarf an Mietwohnungen dieser Größenordnung gibt
und die Preise entsprechend hoch sind", erklärt Immobilienexperte
Pfeiffenberger.
Auch alleinstehende Senioren können sich in 73,6 Prozent aller
Kreise und kreisfreien Städte eine Eigentumswohnung mit 70
Quadratmetern leisten, zum Beispiel in Wuppertal (22,1 Prozent),
Flensburg (25,1 Prozent) und Schwerin (30,9 Prozent). In jedem
fünften Kreis ist die Finanzierung von Wohneigentum sogar günstiger
als Mieten. "Oft haben Senioren mehr Eigenkapital als die Jüngeren,
zum Beispiel durch den Verkauf eines Hauses, oder verfügen über eine
Auszahlung einer Lebensversicherung. Daher benötigen sie für den Kauf
einer kleineren, barrierefreien Wohnung nur einen Teilkredit, der
entsprechend schneller abbezahlt ist", sagt Pfeiffenberger.
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https://www.postbank.de/postbank/wohnatlas-2015.html
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Hintergrundinformationen zum "Postbank Wohnatlas 2015: Wo
Familien, Paare, Singles und Senioren bezahlbaren Wohnraum finden"
Für die Studie hat das Wirtschaftsinstitut Prognos im Februar 2015
aktuelle Einkommens- und Immobilienmarktdaten auf Kreisebene
ausgewertet, um für verschiedene Haushaltstypen die jeweilige
Wohnkaufkraft zu ermitteln. Größe und Preis einer Wohnimmobilie sind
neben anderen Entscheidungsgründen wie zum Beispiel Lage,
Ausstattung, Infrastruktur oder Wohnumfeld die entscheidenden
Faktoren für den Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie. Im "Postbank
Wohnatlas 2015" wurden deshalb die Ansprüche von sechs
unterschiedlichen Haushaltstypen hinsichtlich der Immobiliengröße
berücksichtigt. Diese wurden ins Verhältnis zum Einkommen und dem
tatsächlichen Wohnungsangebot gesetzt.
Untersucht wurden die Bevölkerungsgruppen (Milieus): (junge)
Singles, kinderlose Paare, Paare mit einem Kind, Paare mit zwei oder
mehr Kindern, alleinstehende Senioren sowie Paare im Rentenalter. Für
jeden Haushaltstyp wurde ermittelt, in welchen Regionen passender
Wohnraum in Bezug auf Immobilientyp und -größe zur Miete und zum Kauf
bei einem ortstypischen mittleren Haushaltseinkommen bezahlbar ist.
Bezahlbar bedeutet, dass die Kaltmiete nicht mehr als 30 Prozent des
Haushaltsnettoeinkommens beträgt und beim Immobilienkauf die
Finanzierungslast maximal 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens
ausmacht. Die Annahmen sind konservativ gerechnet. Laut Statistischem
Bundesamt liegt die Mietbelastungsquote in Deutschland
durchschnittlich zwischen 20 Prozent und 25 Prozent. Beim Kauf
orientiert sich der Wert für die Belastungsgrenze an dem, was
Verbraucherzentralen empfehlen. Bei der Finanzierung von Wohneigentum
wird eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent zugrunde gelegt, welche
auch die angenommenen zehn Prozent Nebenkosten beim Immobilienkauf
abdeckt.
Pressekontakt:
Postbank
Ralf Palm
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