Der Begriff "Hohlkehle" wird bei Neubau und Sanierung gern benutzt, doch der Laie kann sich nur vage etwas unter "Hohlkehle" vorstellen. Hier eine kurze Erläuterung zu Beschaffenheit, Sinn und Zweck.
(firmenpresse) -
Hohlkehle
Die Hohkehle spielt bei Abdichtungsarbeiten eine große Rolle.
Sie soll alle Innenecken, die innerhalb einer Flächenabdichtung - besonders bei Kellerabdichtungen - liegen, durch Abrundung "entschärfen und harmonisieren". Das wird dadurch erreicht, dass in die Ecke eine Spachtelmasse oder ein Fertigteil in Dreiecksform mit außenliegender Abrundung eingebaut wird, um den Eckbereich zu überbrücken.
Die Innenecke ist immer ein kritischer Bereich für Abdichtungen, da dort verschiedene Kräfte zu Spannungen und zu strukturellen Störungen der Abdichtungslage führen können, die auf die oft orthogonale Richtungsänderung im Eckbereich zurückzuführen sind.
Materialschrumpfung, mechanische Kräfte im Untergrund, oder thermische Längenänderung führen dann genau dort zu Rissen in der Abdichtungslage.
Eine Flächenabdichtung inclusive Hohkehle kann durch die darunter angebrachte Ausrundung in einem Arbeitsgang über die Ecke herum geführt werden, ohne dort zu enden. Sie muss natürlich nach wie vor einen Winkel von ggf. 90° Grad überbrücken, geht aber nicht bis ins Eck hinein sondern verkürzt den Weg mit einem Bogen zur angrenzenden Wandseite. Die Abrundung im Eck z.B. unter einer KMB-Abdichtung wird als Hohlkehle bezeichnet.
Rissbildung bei Mauerwerk oder Beton
Rissbildungen z.B. bei Mauerwerk oder Betonwänden hängen immer von Qualität, Konstruktion und Umgebungsbedingungen ab, sind jedoch niemals ganz zu vermeiden.
Da im rechten Winkel zueinander stehende Wände unterschiedliche Ausdehnungsrichtungen haben, ist in den Innenecken immer eine höhere Rissgefährdung zu erwarten, als auf einer durchgängigen Fläche. Somit gilt es für Flächenabdichtungen mit Hilfe von Hohlkehlen diese Risszone im Eck zu meiden bzw. zu überbrücken.
Materialien die für Flächenabdichtungen zugelassen sind, haben aus diesem Grund genormte Rißüberbrückungseingenschaften, doch können gerade bei Innenecken Schiebe- und Zugkräfte auftreten, die insbesondere in einem rechten Winkel die Grenze der möglichen Dehneigenschaften einer Abdichtungslage überschreiten.
Die Gefahr der Rissbildung wird mit dem Einbau einer Hohlkehle vor Herstellung der eigentlichen Abdichtung weitmöglich herabgesetzt.
In der über den Ecken abgerundeten Abdichtungsfläche kann die Abdichtungslage sozusagen in einer Fläche und mit einem Arbeitsgang erfolgen und ihre Rißüberbrückunseigenschaften ohne Unterbrechnung durch eine Arbeitsfuge entfalten.
Rückstauausbildung zwischen Fundament und Wandsockel
Sobald ein Fundament (Sohlplatte oder Streifenfundament) nicht bündig mit der aufstehenden Wand abschließt, es also einen Vorsprung des Fundamentes gibt, ist ebenfalls eine Hohlkehle im Eck zur Rückstauausbildung vor der Wand vorzusehen.
Diese hat dort zusätzlich die Funktion, das absickernde Wasser von der Aufstandsfuge (z.B. dem Mauerwerk) fern zu halten und in Richtung Erdreich abzulenken. Der gefährdete Eckbereich zwischen Fundament und Wand wird durch die Hohlkehle und ihre ableitende Funktion dort zusätzlich vor drückendem Wasser geschützt, das durch die normale Versickerung oberhalb des Fundamentes verstärkt auf die Wand einwirken würde.
Woraus bestehen Hohlkehlen?
Hohlkehlen können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Dies sind Dichtstoffe im engeren Sinne wie z.B. Bitumenmassen oder Sperrmörtel, die selbst eine Abdichtungsfunktion haben. Andererseits werden Materialien verwendet, die nur die Funktion der Ausrundung haben ohne selbst abzudichten.
Beispielsweise sind verschiedene Ausführungen von "Fertighohlkehlen" als Meterware im Fachhandel erhältlich (z.B. aus Hartschaum). Sie werden in die Ecken eingeklebt und können mit kürzeren Trocknungszeiten überarbeitet werden als Hohlkehlen, die vorort hergestellt werden. Diese haben den Vorteil der Maßhaltigkeit, der sich jedoch bei unebenen Untergründen schnell ins Gegenteil verkehren kann, da die Fertigteile dann individuell nachgearbeitet werden müssen.
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