(ots) - Der Winterurlaub für Vielflieger aus dem hohen
Norden führt nach Deutschland. Die Gäste kommen aus arktischen
Regionen und heißen zum Beispiel Eisente, Blässgans, Raufußbussard,
Dompfaff und Waldohreule. Enten- und Gänsearten, aber auch Singvögel
wie der prächtige Seidenschwanz verlassen die weiten Tundren und
Taigawälder Skandinaviens und Russlands, um der eisigen Kälte und
Dunkelheit zu entfliehen. Hotel Deutschland bietet den tierischen
Touristen, was im Eisschrank der Nordhalbkugel jetzt nicht vorhanden
ist: Nahrung! Der Flug zum Dinner nach Deutschland ist für die Gäste
überlebenswichtig.
Zum perfekten Vogel-Dinner der nordischen Gäste gehören Früchte
wie Hagebutten, Vogelbeeren und Misteln sowie andere Sämereien. Gänse
kommen vor allem, weil das Gras in Deutschland grüner ist als in
ihrer eisigen Heimat. "Dem aufmerksamen Beobachter bieten sich
faszinierende Naturerlebnisse", sagt Dr. Jochen Bellebaum,
Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung. "Man kann z. B.
Schlafgemeinschaften von Waldohreulen in den Bäumen der Innenstädte
sitzen sehen." Ein fröhlicher Farbtupfer im winterlichen Einheitsgrau
sind Seidenschwänze, die jetzt aus ihren Brutgebieten in der Taiga in
den Norden Deutschlands - vor allem nach Mecklenburg-Vorpommern -
kommen. "Mit ihrer Federhaube auf dem Kopf und der dunklen Augenmaske
fallen sie sofort auf", sagt Bellebaum. In Wildtierland Gut
Klepelshagen nutzen die Vögel jetzt Misteln und das Fallobst auf den
Streuobstwiesen als Nahrungsquelle. Die Früchte ziehen auch große
Schwärme von Wacholderdrosseln an.
Auch wenn Zugvögel wie Kranich, Kuckuck und Kiebitz sowie viele
andere Vogelarten den Winter im Süden verbringen, gibt es für
Vogelfreunde in Deutschland selbst im Winter viel zu sehen. Wer
"daheimgebliebene" Arten füttert, kann jetzt am Vogelhaus Amsel,
Buntspecht, Blaumeise & Co beobachten. "Die Kälte macht alle
hungrig", sagt Dr. Bellebaum.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, E.Goris(at)DeWiSt.de,
www.DeutscheWildtierStiftung.de,
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