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Kulturgut in Gefahr. Raubgrabungen und illegaler Handel

ID: 1154232

lturgut in Gefahr. Raubgrabungen und illegaler Handel


Die internationale Tagung "Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel" ist am Freitag in Berlin mit dem dringenden Appell zu Ende gegangen, illegale Grabungen und die damit verbundene systematische Zerstörung von KulturschĂ€tzen der Menschheitsgeschichte weltweit einzudĂ€mmen. Redner aus aller Welt und etwa 350 Teilnehmer waren auf Einladung des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Deutschen Verbandes fĂŒr ArchĂ€ologie in den vergangenen beiden Tagen ins AuswĂ€rtige Amt gekommen, um darĂŒber zu diskutieren, wie Raubgrabungen eingeschrĂ€nkt und der illegale Handel mit Antiken gesetzlich verhindert werden kann. Besonders dramatisch ist die Situation in Krisenregionen wie Syrien, dem Irak oder Ägypten. Hier wird nicht nur systematisch geplĂŒndert, die Zerstörung von Weltkulturerbe ist eine Folge von radikaler Ideologie. Am Ende der Tagung hat sich gezeigt, dass die Problemlage weltweit alarmierend ist. Das gilt fĂŒr Ägypten, Syrien, dem Irak oder Mali ebenso wie fĂŒr Griechenland, Italien und Europa insgesamt. Auch in Afrika, Nord- und SĂŒdamerika und in Asien kommt es Raubgrabungen und illegalem Handel.

"Jede archĂ€ologische Grabung ist illegal, sofern sie nicht offiziell genehmigt ist. Wir brauchen fĂŒr die Objekte, die gehandelt werden, eine Art ?Antiken-Pass?, aus dem die Exportgenehmigung des Herkunftslandes ersichtlich ist. Der Handel sollte sich aus eigenem Interesse eine Selbstverpflichtung auferlegen, nur Objekte mit eindeutiger Provenienz zu verkaufen und dies langfristig zu dokumentieren. Es geht auch darum, Touristen zu sensibilisieren, die sich aus dem Urlaub ein antikes Souvenir mitbringen wollen und damit ungewollt Raubgrabungen befördern", sagte Friederike Fless, PrĂ€sidentin des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts. Diesen Ansatz verfolgt auch die Novellierung des Kulturschutzgesetzes, das derzeit von Kulturstaatsministerin GrĂŒtters vorbereitet wird.

Auch fĂŒr die Museen gewinnt die Herkunftsforschung fĂŒr archĂ€ologische Werke immer mehr an Bedeutung. Der PrĂ€sident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sprach sich dafĂŒr aus, alle archĂ€ologischen Objekte, die nach 1970 erworben worden sind, untersuchen zu lassen. "Die QualitĂ€t einer Sammlung hĂ€ngt heute auch entscheidend von der QualitĂ€t der Provenienzen ab. Transparenz der ErwerbungsumstĂ€nde ist dafĂŒr unabdingbar. Zudem sind die Experten aus den Museen wichtige Partner bei der KriminalitĂ€tsbekĂ€mpfung. Sie werden immer stĂ€rker bei der Identifizierung von Antiken gebraucht und arbeiten intensiv mit Polizei und Zoll zusammen. Der Ausbau von Objekt-Datenbanken und Geo-Informationssystemen wie derzeit fĂŒr Syrien im Aufbau sind entscheidende Instrumente fĂŒr ein internationales Vorgehen gegen illegalen Handel", so Parzinger.


Deutsches ArchÀologisches Institut
Podbielskiallee 69-71
14195 Berlin

Telefon: +49-(0)30-187711-0
Telefax: +49-(0)30-187711-168

Mail: info@dainst.de
URL: http://www.dainst.org/de/

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Die internationale Tagung "Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel" ist am Freitag in Berlin mit dem dringenden Appell zu Ende gegangen, illegale Grabungen und die damit verbundene systematische Zerstörung von KulturschĂ€tzen der Menschheitsgeschichte weltweit einzudĂ€mmen. Redner aus aller Welt und etwa 350 Teilnehmer waren auf Einladung des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Deutschen Verbandes fĂŒr ArchĂ€ologie in den vergangenen beiden Tagen ins AuswĂ€rtige Amt gekommen, um darĂŒber zu diskutieren, wie Raubgrabungen eingeschrĂ€nkt und der illegale Handel mit Antiken gesetzlich verhindert werden kann. Besonders dramatisch ist die Situation in Krisenregionen wie Syrien, dem Irak oder Ägypten. Hier wird nicht nur systematisch geplĂŒndert, die Zerstörung von Weltkulturerbe ist eine Folge von radikaler Ideologie. Am Ende der Tagung hat sich gezeigt, dass die Problemlage weltweit alarmierend ist. Das gilt fĂŒr Ägypten, Syrien, dem Irak oder Mali ebenso wie fĂŒr Griechenland, Italien und Europa insgesamt. Auch in Afrika, Nord- und SĂŒdamerika und in Asien kommt es Raubgrabungen und illegalem Handel.

"Jede archĂ€ologische Grabung ist illegal, sofern sie nicht offiziell genehmigt ist. Wir brauchen fĂŒr die Objekte, die gehandelt werden, eine Art ?Antiken-Pass?, aus dem die Exportgenehmigung des Herkunftslandes ersichtlich ist. Der Handel sollte sich aus eigenem Interesse eine Selbstverpflichtung auferlegen, nur Objekte mit eindeutiger Provenienz zu verkaufen und dies langfristig zu dokumentieren. Es geht auch darum, Touristen zu sensibilisieren, die sich aus dem Urlaub ein antikes Souvenir mitbringen wollen und damit ungewollt Raubgrabungen befördern", sagte Friederike Fless, PrĂ€sidentin des Deutschen ArchĂ€ologischen Instituts. Diesen Ansatz verfolgt auch die Novellierung des Kulturschutzgesetzes, das derzeit von Kulturstaatsministerin GrĂŒtters vorbereitet wird.





Auch fĂŒr die Museen gewinnt die Herkunftsforschung fĂŒr archĂ€ologische Werke immer mehr an Bedeutung. Der PrĂ€sident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, sprach sich dafĂŒr aus, alle archĂ€ologischen Objekte, die nach 1970 erworben worden sind, untersuchen zu lassen. "Die QualitĂ€t einer Sammlung hĂ€ngt heute auch entscheidend von der QualitĂ€t der Provenienzen ab. Transparenz der ErwerbungsumstĂ€nde ist dafĂŒr unabdingbar. Zudem sind die Experten aus den Museen wichtige Partner bei der KriminalitĂ€tsbekĂ€mpfung. Sie werden immer stĂ€rker bei der Identifizierung von Antiken gebraucht und arbeiten intensiv mit Polizei und Zoll zusammen. Der Ausbau von Objekt-Datenbanken und Geo-Informationssystemen wie derzeit fĂŒr Syrien im Aufbau sind entscheidende Instrumente fĂŒr ein internationales Vorgehen gegen illegalen Handel", so Parzinger.


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Datum: 19.12.2014 - 16:07 Uhr
Sprache: Deutsch
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