(ots) - Die Nachricht vom Tod des Schriftstellers und
Journalisten Ralph Giordano ist im NDR mit großer Trauer aufgenommen
worden. Der gebürtige Hamburger starb im Alter von 91 Jahren in der
Nacht zum Mittwoch, 10. Dezember, in einem Kölner Krankenhaus.
Lutz Marmor, NDR Intendant und ARD-Vorsitzender: "Ralph Giordano
war ein engagierter Streiter für Freiheit und Menschlichkeit. Was
neben seinem literarischen und journalistischen Werk bleibt, ist der
Bertini-Preis. Er würdigt junge Menschen, die couragiert gegen
Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt eingetreten sind, so wie es Ralph
Giordano Zeit seines Lebens getan hat."
Die autobiografische Familien-Saga "Die Bertinis" von 1982 ist
Giordanos berühmtestes literarisches Werk, das in seiner Geburtsstadt
spielt. Der Roman war der Namensgeber für den "Bertini-Preis", der
seit 1998 alljährlich an junge Menschen verliehen wird, die sich für
ein solidarisches Zusammenleben in Hamburg engagieren. Der
Norddeutsche Rundfunk zählt zu den Förderern des Preises.
Ralph Giordano wurde als Sohn eines Pianisten und einer
Klavierlehrerin jüdischen Glaubens im Hamburger Stadtteil Barmbek
geboren. Bis zur Befreiung durch die Briten überlebte er die letzten
Monate der NS-Zeit in einem Keller in Hamburg-Alsterdorf, wo er sich
gemeinsam mit seinen Eltern und seinen Brüdern vor der Gestapo
versteckt hielt. 1961 bis 1964 war Giordano Fernsehredakteur in der
damaligen Ost-West-Redaktion des NDR. 1964 wechselte er zum WDR, wo
er bis zu seiner Pensionierung 1988 zahlreiche Dokumentarfilme
realisierte. Viele von ihnen wurden mit Preisen ausgezeichnet,
darunter zwei Grimme-Preise.
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