(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft bei SOKA-BAU eingereichten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Oktober saisonbereinigt
kräftig um 3,8 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Die Zahl der
gewerblichen Arbeitnehmer und die Bruttolohnsumme sanken dagegen im
Oktober weiter, und zwar um 1,0 % bzw. um 0,7 % gegenüber dem
September.
Das Arbeitsvolumen ist das erste Mal seit Juni wieder gestiegen
und nährt damit die Hoffnung auf ein starkes Schlussquartal.
Allerdings deuten die verfügbaren Frühindikatoren darauf hin, dass
die Baukonjunktur weiter fragil bleibt. So sind die (volumenmäßigen)
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im September saisonbereinigt um
fast 3 % gegenüber August zurückgegangen. Maßgeblich war dabei der
Rückgang der Auftragseingänge im Tiefbau um fast 7 %. Darüber hinaus
sind auch die Baugenehmigungen im Hochbau im September kräftig
gesunken, und zwar um rund 6,5 %. Der Rückgang betraf alle
Bausparten. Im Trend hat sich in den vergangenen Monaten lediglich
das Genehmigungsvolumen im Wohnungsbau behaupten können.
Unterstützt wird die Nachfrage dabei von fortlaufend günstigeren
Zinskonditionen. Auch im Oktober wurden bei den Zinsen für neue
Wohnungsbaukredite der Banken neue Allzeittiefststände markiert.
Gleichzeitig ist die Vergabe von Wohnungsbaukrediten auf den höchsten
Stand seit Juli gestiegen. Für eine mittelfristig höhere Nachfrage im
Wohnungsbau ist allerdings eine bessere Stimmung der privaten
Haushalte notwendig. Laut Umfrage der Europäischen Kommission ist die
Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland jüngst auf den
tiefsten Stand seit Dezember vergangenen Jahres gefallen,
insbesondere die schlechten gesamtwirtschaftlichen Aussichten trüben
die Stimmung. Darüber hinaus haben die Unternehmen ihre
Investitionspläne deutlich zusammengestrichen, und rechnen auch für
das kommende Jahr mit keiner stärkeren Investitionsnachfrage , womit
sich auch die Aussichten für den Wirtschaftsbau eintrüben. Die von
Bundesfinanzminister Schäuble angekündigte Erhöhung der öffentlichen
Investitionen um 10 Mrd. EUR soll schließlich erst ab 2016 wirksam
werden und kann damit auch den öffentlichen Bau kurzfristig nicht
beleben.
Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf
Tel.: 0611 707-2720
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