PresseKat - Bunker Eichenthal - Militärgeschichte Gestern und Heute

Bunker Eichenthal - Militärgeschichte Gestern und Heute

ID: 114447

Der Bunker Eichenthal, ein Glied im strategischen Troposphären-Nachrichtensystem der Staaten des Warschauer Vertrages. Mit seiner Privatisierung verlor er seine Identität, wird als einzigartig der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Insieder spricht offene Worte.
[angeregt und geschrieben als Antwort auf Beiträge im Internet, Printmedien, Hörfunk- und TV-Sendungen)

(firmenpresse) - Wohl wahr, eine zunächst fast aussichtslose Aufgabe, die sich der Betreiber der einstigen Troposphärenfunkzentrale 302 gestellt hat. Mit der Ansprache Bad Sülze war sie im Sprach-gebrauch zu Zeiten der DDR nur wenigen Eingeweihten bekannt. Als Stütznachrichtenzentrale 302 Langsdorf im gedeckt vorbereiteten Nachrichtensystem der NVA kannten sie die Nachrichtenorgane höherer Führungsebenen. Der Betreiber hat die Bunkeranlage für Interes-sierte an Militärgeschichte der DDR, Urlauber, Touristen und Neugierige begehbar gemacht, will damit ein Mahnmal setzen gegen Wettrüsten und den Kalten Krieg. So man in der Nähe ist sollte man einen Besuch einplanen. Mit den Füßen muss man allerdings auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Es ist weder ein Geisterschiff noch ranken sich heimliche Geschichten um den Bunker. Man riecht weder Offiziere noch Mannschaften, geschweige denn wurde dort jemals ein Gebet gen Himmel geschickt. Die Dramatik der vorgestellten Gefechtssituation soll an das menschliche Ende in einen Atomkrieg erinnern, möglicherweise ist es auch nur ein Ersatz für fehlende Sachkenntnis zur Vermittlung von militär- geschichtlichen Hintergründen, Fakten und Details zu Funktion und Zweckbestimmung des Troposphären- Nachrichtensys-tems und der Station Eichenthal. Sicher, gut gemeint und ausgeführt als mahnende Erinnerung, wirtschaftlich gut gedacht als Werbung für Einnahmen. Doch mit einem solchen Szenario hatte die Anlage absolut nichts zu tun. Genau das ist das Problem vieler Besucher, worüber sie in Foren berichten. Sie klagen über Art und Weise wie ihnen begegnet wird, über die wenigen Informationen, die über das Troposphären-Nachrichtensystem aber auch die Anlage selbst vermittelt werden. Konkrete Fragen finden wenig glaubhafte Antworten, obwohl dazu inzwischen ausreichend Informationen im Internet und Literatur zur Verfügung stehen. Das Buch von Götz Thomas Wenzel „Geheimobjekt Atombunker“ ist allerdings weniger geeignet. Antworten dazu werden in einer Rezension gegeben, siehe http://www.hptnzmfnv.homepage.t-online.de/Texte/Rezension.htm Auch hier gilt der Grundsatz, jeder bilde sich sein eigenes Urteil. Für Außenstehende, Unkundige, mit der Sache nicht Befasste ein allerdings schwieriges Unterfangen. Es wäre einfach dem heute vermittelten politischen Geschichtsbild über die DDR zu folgen, aber ist das Sinn und Zweck der Auseinandersetzung mit der Geschichte ?. Der Bunker stellt weder eine Sensation noch etwas Besonderes im Vergleich mit anderen Bunkeranlagen in Ost und West dar. Er wird als „einzigartig“ nur seiner Vermarktung wegen gepriesen. Gelegentlich ist zu lesen das der Bunker dem Bunker der Bundesregierung in Ahrweiler gleichgestellt ist, zwischen Eichenthal und der Führungsstelle der Rotbanner-Flotte ein extra Fernmeldekabel verlegt wurde, der Autor o.a. Buches als Sachverständiger für Bunkeranlagen bezeichnet wird oder die abhörsichere Kommunikation nach einem Atomschlag aufrechterhalten wird. Genug dieser unsinnigen und unwahren Meldungen. Das alles ist schon mehr als merkwürdig!. Die Frage nach den Quellen solcher Meldungen kann von Insidern schnell beantwortet werden. Der Bunker wird weder von 9 m Erde überdeckt, noch wurde er 1986 fertig gestellt, wie oft zu lesen ist. Er ist einer von drei Typenbauten die in der DDR errichtet wurden. Über seiner Bunkeroberfläche liegt eine Sand- und Kiesschicht mit einer Höhe von 1,05 m, zur Mitte hin auf 1,20 m ansteigend, darüber eine Betonglocke mit einer Dicke von 0,60 m, überdeckt mit einem Erdaufwurf von ca. 0,65 m. Zu bemerken bleibt sein relativer Leerstand an Troposphären- und allgemeiner Nachrichtentechnik und die Tatsache, dass der Bunker erst 1988 fertig gestellt, damit ein Jahr später ins Netz ging. Darin unterscheidet er sich von den beiden Bunkern in Wollenberg und Röhrsdorf. Er verblasst im Schatten des „Glanzes“ dieser, deren Bedeutung aus operativ- strategischer Sicht weitaus höher zu bewerten ist. Operative, finanzielle und ökonomische Gründe in der DDR und im Ausland führten zu Änderungen der Planungen im Troposphären-Nachrichtensystem. Nach Fertigstellung des Bunkers der „302“ blieb er unter Berücksichtigung seiner Möglichkeiten militärisch „fast“ bedeutungslos. Das aber ist bei Kenntnis der Sachlage erklärbar, vermittelbar, hat weder etwas mit Sensation oder Geheimnisvollen zu tun, noch ist es ein Grund für reißerische Titelzeilen in den Medien. Die gebotenen Erklärungen zu verstehen, sie zu werten bleibt allein Sache des Besuchers. Er möge sie als interessant, verklärt, unwahr, spekulativ oder auch als spektakulär empfinden. Ich empfehle den Besuch im Bunker Eichenthal, gleichzeitig auch im Bunker Wollenberg. Er stellte die einzige Gegenstelle von Eichenthal dar. Besucher werden hier nicht nur optisch, sondern auch militärgeschichtlich eine bemerkenswerte Führung erleben.



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Ich bin Insieder und habe mehr als 30 Jahre als Nachrichtenoffizier in der NVA gedient, zuletzt als Kommandeur der Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung.



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Bereitgestellt von Benutzer: jobakampe
Datum: 31.08.2009 - 23:11 Uhr
Sprache: Deutsch
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Freigabedatum: 01.09.2009
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