(ots) - Die bergmännische Fachzeitschrift "Glückauf"
vollendet mit der Herausgabe des Dezember-Heftes 2014 das 150. Jahr
ihres Erscheinens. Aus diesem Anlass veranstalteten der Gesamtverband
Steinkohle e. V. (GVSt), Herne, und der Verlag Ernst & Sohn, Berlin,
gemeinsam heute ein technisch-wissenschaftliches Symposium in der
Essener Philharmonie.
Die vom Verein für die bergbaulichen Interessen (VbI) für den
Niederrhein und Westfalen begründete Zeitschrift erschien erstmals am
1. Januar 1865 und danach zunächst wöchentlich als Beilage der
Essener Zeitung. "Das Blatt wird die Lage der Bergbau- und
Hüttenindustrie sowohl im Allgemeinen, als besonders die in dem
gedachten Bezirke erörtern und demgemäß über alle jene Industrie
berührenden Gegenstände, namentlich über technische Fragen, über
Production, Absatz und Transport, über die Arbeiter- und
Lohnverhältnisse, über Werth- und Besitzverhältnisse des
Bergwerkseigenthums, über Fragen bergrechtlicher Natur, sowie über
die neuesten literarischen Erscheinungen auf allen diesen Gebieten
Mittheilungen bringen", so die Ankündigung der damaligen Redaktion.
Das vom Verlag G. D. Baedeker verlegte Nachrichten- und
Mitteilungsblatt entwickelte sich unter seinem verantwortlichen
Redakteur Julius Baedeker rasch weg von der Zeitung hin zu einer
Zeitschrift, die ab 1883 unabhängig von der Essener Zeitung erschien.
Im Jahr 1903 erwarb der VbI die Verlagsrechte. Während das Blatt bis
dahin ein allein für den Ruhrbezirk bestimmtes bergmännisches Organ
war, galt es von da an als eine Zeitschrift für den gesamten
deutschen Bergbau. 1918 gründete der VbI für das im Selbstverlag
herausgegebene Magazin mit dem Verlag Glückauf mbH eine
wirtschaftlich selbstständige Verlagsgesellschaft, die das
Glückauf-Heft fast 90 Jahre lang verlegte.
In den letzten Jahrzehnten war die Zeitschrift so etwas wie das
Publikationsorgan des deutschen Steinkohlenbergbaus. Mit seinem
Rückzug ging die Zahl der Abonnenten wie auch die der Anzeigenkunden
zurück. Die resultierenden wirtschaftlichen Probleme führten 2006
zunächst zur Übernahme von Glückauf durch den VGE Verlag in Essen und
zum 1. Januar 2013 dann durch den zum amerikanischen Wiley-Konzern
gehörenden Verlag Ernst & Sohn, der neue Chancen in einer
internationalen Verbreitung des Heftes sah. Der GVSt, auf den der VbI
2009 verschmolzen wurde, arbeitete wie zuvor weiterhin redaktionell
an der nun Mining Report Glückauf genannten Fachzeitschrift mit.
Infolge des derzeit schwierigen Marktumfelds des internationalen
Bergbaus erfüllten sich die von Ernst & Sohn gehegten Erwartungen
jedoch nicht im erforderlichen Maße. Deshalb beabsichtigt der GVSt,
die Rechte an der Zeitschrift Glückauf zum Jahresende 2014 - und
damit rechtzeitig zum 150. Jubiläum der Zeitschrift -
zurückzuerwerben. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde vom
Verlag Ernst & Sohn und vom GVSt unterzeichnet. Ziel ist es, den
verbliebenen Steinkohlenbergbau in Deutschland bis zu seinem
Auslaufen Ende 2018 zu begleiten und der Zeitschrift Glückauf
gleichzeitig mit neuen Themen wie Nachbergbau, Entwicklung ehemaliger
Bergbauflächen u. a. möglichst eine Perspektive für die Zeit darüber
hinaus zu entwickeln. Dass dies eine treue Leserschaft voraussetzt,
ist eine ebenso wahre wie alte Erkenntnis. In dem Jubiläumsheft zum
100. Geburtstag des Glückauf kann man dazu Folgendes über das Wirken
des von 1906 bis 1937 amtierenden geschäftsführenden
Vorstandsmitglieds des VbI Hans von und zu Loewenstein nachlesen:
"Wenn man bei dieser oder jener Bergwerksgesellschaft aus falscher
Sparsamkeit ausgerechnet am Bezug des Glückauf knausern wollte, wies
er auf die Schädlichkeit solchen Vorgehens hin und forderte mit
Erfolg zu vermehrter Bestellung der Zeitschrift auf."
Pressekontakt:
Gesamtverband Steinkohle e. V.
Andreas-Peter Sitte
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