(ots) - Viel vor hat der neue RTL II-Geschäftsführer Andreas
Bartl, der den Sender neben erfolgreichen Reality-Formaten breiter
positionieren will. "Ich habe Angst vor Monokulturen. Die
Fernsehgeschichte hat bewiesen, dass diese endlich sind", sagt Bartl
im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Auch wenn wir davon weit
entfernt sind, weil wir die ganze Bandbreite des Reality-TV abdecken,
hat RTL II in den letzten Jahren andere Genres etwas vernachlässigt."
Man werde "in unterschiedlichen Genres wieder Dinge ausprobieren.
Sehr naheliegend ist das Thema Musik, das wir früher unter anderem
mit 'The Dome' erfolgreich im Programm hatten. Auch Comedy finde ich
interessant, und mit der Verpflichtung von Tom Zwiessler wollen wir
auch wieder stärker ans Thema Wissen ran, das früher mal eine größere
Rolle bei RTL II gespielt hat", sagt Geschäftsführer Andreas Bartl
und benennt in dem Genre ein Vorbild: "Ich denke an an 'Vice' und
andere internationale Player. Da wollen wir ansetzen. Wir streben
eine sehr zeitgemäße Ansprache und innovative journalistische
Konzepte an."
In der Unterhaltung will Barl auch Shows nicht außer Acht lassen
und künftig gezielter nach US-Serien Ausschau halten. "Wir wollen
weiterhin die ungewöhnlichen Serien haben. Da werden wir in Zukunft
entsprechend einkaufen. Da sehe ich große Chancen für uns", erklärt
Bartl. "Ich glaube, dass RTL II ein regelmäßiger Serienabend gut zu
Gesicht stehen würde." Doch "im Schwerpunkt wird RTL II junges
deutsches Fernsehen bleiben", stellt der RTL II-Chef klar. "Gemeint
ist: In Deutschland eigenproduziertes Fernsehen, das sich an ein
junges Publikum richtet. Hier steht RTL II an der Spitze. Der Anteil
an Eigenproduktionen ist im Privatfernsehen nirgendwo höher."
Mit mehr US-Serien, Information, Comedy und Shows neben den
erfolgreichen Reality-Formaten steht RTL II auch vor einem möglichen
Rebranding. "Wir diskutieren tatsächlich, ob 'it's fun' heute noch zu
dem passt, was RTL II ist", bestätigt Bartl im Gespräch mit dem
Medienmagazin DWDL.de. "Es ist wichtig, dass man sich auch hier immer
wieder hinterfragt. Aber wir lassen uns die Zeit, die es braucht, um
eine gute Alternative zu finden. Grundsätzlich finde ich unseren
Senderauftritt immer noch sehr frisch. Aber in einem breiteren
Programmangebot geht es eben nicht immer nur um Spaß."
Pressekontakt:
Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
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