(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft bei SOKA-BAU eingereichten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im September
saisonbereinigt leicht um 0,2 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist.
Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer und die Bruttolohnsumme sanken
dagegen im September weiter, und zwar um 1,7 % bzw. um 0,5 %
gegenüber dem August. Damit lässt die Erholung der Baukonjunktur
weiter auf sich warten: seit Februar ist das Arbeitsvolumen fast
durchgängig gesunken, auch im Vorjah-resvergleich liegt die Zahl der
geleisteten Arbeitsstunden im Minus (-2,4 %). Erfahrungsgemäß muss
das Arbeitsvolumen einige Monate zunehmen, bevor wieder Beschäftigung
aufgebaut wird.
Die Frühindikatoren lieferten im August gemischte Signale. Die
(volumenmäßigen) Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe sind
saisonbereinigt um mehr als 2 % gegenüber Juli gesunken. Die
Baugenehmigungen im Hochbau sind dagegen im August den zweiten Monat
in Folge angestiegen (2,7 % gegenüber Juli). Dabei konnten erneut
alle Bausparten Zugewinne verzeichnen. Da der Baubeginn bereits
genehmigter Gebäude aber noch einige Zeit hinausgeschoben werden
kann, deutet dies noch nicht auf eine unmittelbar bevorstehende
Belebung der Baukonjunktur hin.
Die Finanzierungsbedingungen unterstützen insbesondere die
Nachfrage im Wohnungsbau: Die Hypothekenzinsen sind im September
weiter gefallen. Jedoch belastet die schlechtere Stimmung der
privaten Haushalte. Laut der jüngsten Quartalsumfrage der
Europäischen Kommission ist zwar der Anteil der Haushalte, die in den
nächsten zwölf Monaten ein Haus kaufen bzw. bauen wollen, nicht
weiter gesunken, ein deutlich geringerer Teil der Haushalte plant
allerdings in den kommenden zwölf Monaten größere
Renovierungsarbeiten. Da sich die Stimmung der Unternehmen zunehmend
verschlechtert, und damit auch die Aussichten für den Wirtschaftsbau,
ruhen die Hoffnungen mittlerweile auf einer Ausweitung der
öffentlichen Bauinvestitionen. Regierungsvertreter haben angesichts
der derzeitigen Konjunkturschwäche immerhin bereits angekündigt, die
Infrastrukturinvestitionen ausweiten zu wollen.
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Dr. Torge Middendorf
Tel.: 0611 707-2720
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