(ots) - Wiesbaden, 8. Oktober. Vor acht Jahren starb
eine Legende der Pop-, Funk- und Soulmusik: James Brown. Seine
Stimme, seine Musik und sein Talent machten ihn schon zu Lebzeiten
zur Legende. Doch der geniale Musiker war auch ein schwieriger
Mensch. Beide Aspekte seines Lebens vereint der Filmemacher Tate
Taylor in GET ON UP (Start: 9. Oktober), dem beeindruckenden Biopic,
welches einzelne Stationen im Leben des musikalischen Genies
miteinander zu einem faszinierenden Panorama verbindet. "Ein
vielschichtiges, würdiges Portrait für einen der einflussreichsten
Musiker des vergangenen Jahrhunderts." So lobte die fünfköpfige Jury
das Werk, dem sie, sowohl als Biopic als auch als Musikfilm, das
höchste Prädikat "besonders wertvoll" verlieh.
Filme über Schicksale von Kindern und Jugendlichen stehen und
fallen mit den jungen Protagonisten. Nicht nur diesbezüglich ist JACK
(Start: 9. Oktober), der neue Film von Edward Berger, ein absoluter
Glücksfall für das deutsche Kino. Ivo Pietzcker überzeugt mit seinem
überaus sensiblen und zugleich intensiven Spiel als Jack, ein
zehnjähriger Junge, der sich, zusammen mit seinem kleinen Bruder,
inmitten der großen Stadt Berlin auf die Suche nach seiner
verschwundenen Mutter begibt. Die Begründung der FBW-Expertenrunde
für das Prädikat "besonders wertvoll" bringt die Anerkennung für die
große emotionale Leistung des Films zum Ausdruck: "Wie gebannt folgt
man dem Weg des Jungen, bangt und hofft mit ihm, wird immer wieder
aufs Neue enttäuscht, ohne dabei die Mutter moralisch zu verurteilen.
Eine Balance, die kaum ein Film mit solch einem schwierigen Thema
jemals derart gekonnt leistet. Ein Meisterwerk!"
Vor drei Jahren rührte die wahre Geschichte der Delphindame
"Winter" das Herz der Kinozuschauer. In dem Spielfilm MEIN FREUND,
DER DELFIN wurde erzählt, wie Winter von Mitarbeitern des Clearwater
Marine Hospital gerettet wurde. Durch eine Prothese konnte Winter
wieder schwimmen lernen, sie wurde zum Star des Aquariums. Nun kommt
die Fortsetzung MEIN FREUND, DER DELFIN 2 (Start: 9. Oktober) in die
Kinos. Erneut ist den Machern beste Unterhaltung für die ganze
Familie gelungen, die zu Herzen rührt. Überzeugt hatte die Jury der
FBW vor allen Dingen der wahre dokumentarische Kern der Geschichte,
auf den im Abspann des Films eingegangen wird. Dazu die positive
Botschaft des liebevollen Miteinanders und der stets spürbare Respekt
gegenüber den tierischen Hauptdarstellern - für diese Qualitäten
vergab die Jury das Prädikat "besonders wertvoll".
Weitere Informationen, auch zu kommenden Kino-Highlights sowie
ausführliche Gutachten der Filme gibt es auf der Homepage unter
www.fbw-filmbewertung.com.
Prädikatsfilme vom 9. Oktober 2014
Get on up
Spielfilm, Biopic. USA 2014.
James Brown gilt bis heute als "Godfather" des Soul und Funk. Sein
Musikstil beeinflusste nachfolgende Musikergenerationen, seine Stimme
galt als einzigartig, seine Live-Auftritte waren legendär. Doch der
Mann, der seit den 1960er Jahren immer erfolgreicher wurde, hatte
auch eine dunkle Seite. Von der Mutter verlassen und vom Vater
geschlagen verbrachte er eine freudlose Kindheit. Nur die Liebe zur
Musik und sein ungebrochener Wille, im Leben etwas Großes zu
erreichen, lässt ihn den Glauben an sich selbst nicht verlieren. Mit
seinem guten Freund Bobby Byrd gründet er die erste Band. Bald schon
wird Brown vom Musikbusiness entdeckt. Doch neben dem Erfolg wachsen
auch seine Egomanie und sein Jähzorn. Regisseur Tate Taylor gelingt
es nicht nur, das Leben eines der größten Idole der jüngeren
Musikgeschichte zu erzählen. Sein Film ist auch eine Verbeugung vor
der Musik James Browns und seinem unglaublichen Talent. In den
hervorragend inszenierten musikalischen Szenen spürt man die
unbändige Kraft des Künstlers und die Stimmung, die von der Bühne auf
den Zuschauer überspringt. Das komplexe Wesen und die schwierige
Biographie James Browns entblättert Taylor wie ein Bilderbuch an
verschiedenen Eindrücken. Dabei geht er nicht chronologisch vor,
sondern wirft immer wieder Schlaglichter auf einzelne Stationen im
Leben des Künstlers. Schlüsselszenen aus der Kindheit verbinden sich
mit Sequenzen aus der Spätphase seines Schaffens und erschließen im
Zusammenhang neue Perspektiven. Dass dabei ein tatsächlicher Einblick
in das Wesen James Browns gelingt, verdankt der Film dazu der
Leistung seines brillanten Hauptdarstellers Chadwick Boseman, dessen
intensives Spiel den Sänger auf der Leinwand förmlich wieder zum
Leben erweckt. GET ON UP ist eine mitreißend und hingebungsvoll
erzählte Verbeugung vor James Brown - dem Musiker, dem Menschen, der
Legende.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/get_on_up
Jack
Spielfilm, Drama. Deutschland 2013.
Jack ist zehn Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und seinem
kleinen Bruder Manuel in Berlin. Jacks Mutter ist noch sehr jung und
ihre Versuche, die Verantwortung als Mutter mit ihren eigenen
Wünschen als junge Single-Frau unter einen Hut zu bringen, scheitern
meist. Und so muss Jack oft die Erwachsenenrolle übernehmen, kocht
für Manuel, räumt die Wohnung auf, ist der Mann im Haus. Als das
Jugendamt entscheidet, Jack von seiner Mutter zu trennen und in eine
Wohngruppe zu geben, lässt Jack sich das nicht lange bieten. In den
Ferien büchst er aus und kehrt zurück zu seiner Mutter. Doch die ist
nicht da, wie vom Erdboden verschluckt. Kurzentschlossen holt er
seinen kleinen Bruder und begibt sich auf die Suche nach ihr. In
leisen Tönen erzählen Regisseur Edward Berger und seine Co-Autorin
Nele Mueller-Stöven von der Großstadt-Odyssee des zehnjährigen Jack.
Dabei behält der Film stets die Perspektive des Kindes im Blick, die
Kamera folgt ihm und zeigt die Welt aus seinem Blickwinkel. In der
Rolle des Jack leistet der Jungdarsteller Ivo Pietzcker Großes. Seine
Mimik reflektiert Entschlossenheit, Reife, Verantwortungsbewusstsein.
Stoisch und pragmatisch denkt und handelt er, macht, was gemacht
werden muss, ohne zu jammern oder aufzugeben. Doch in vielen Momenten
blitzt auch die verletzliche Kinderseele auf, dann spürt der
Zuschauer die Einsamkeit des Jungen und die Sehnsucht nach einer
Mutter. Den dokumentarischen Eindruck unterstützt das gut gewählte
und authentische Setting. Berlin spielt eine wichtige Rolle, denn in
der Reise der Brüder setzt sich der Film auch mit der Anonymität und
der Größe dieser Stadt auseinander. All diese Aspekte verarbeitet
Berger nicht in anklagenden Bildern und Szenen. Sein Film fällt kein
moralisches Urteil, er zeigt schlicht, wie es nun mal ist. Nicht nur
im Film, sondern eben auch im wahren Leben. Starkes und
beeindruckendes deutsches Kino mit einem überragenden
Hauptdarsteller.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/jack
Mein Freund, der Delfin 2
Spielfilm, Tierfilm, Familienfilm. USA 2014.
Drei Jahre ist es her, als Sawyer das gestrandete Delphinweibchen
"Winter" gefunden und gerettet hat. Als mittlerweile fester
Mitarbeiter im "Clearwater Marine Hospital" kümmert er sich liebevoll
um Winter und die anderen Tiere. Doch Winter geht es nicht gut. Sie
ist einsam, schwimmt nicht mehr und braucht dringend Gesellschaft im
Aquarium. Selbst Sawyer kommt nicht an sie heran. Eine missliche
Lage, wäre da nicht auch noch das Angebot für Sawyer von der
Universität Boston für drei Monate aufs Meer zu fahren. Kann er
Winter so lange allein lassen? Und wird für Winter ein Artgenosse
gefunden, damit es ihr wieder besser geht? Auch die Fortsetzung des
Familienfilmerfolgs MEIN FREUND, DER DELFIN basiert auf wahren
Begebenheiten. Die Jungdarsteller sind gereift und spielen ihre
Charaktere ausdifferenziert. Einhergehend mit dieser Reife werden
auch neue Themen angesprochen. Es geht darum loslassen zu können und
selbstständig zu werden. Die Tierszenen sind wunderbar anmutend in
Szene gesetzt. Mit seinen gekonnt inszenierten Aufnahmen und seiner
positiven Botschaft ist MEIN FREUND, DER DELFIN 2 eine würdige
Fortsetzung, die nicht zuletzt durch ihre Fähigkeit besticht, den
Zuschauer in die Geschichte zu involvieren und für sie zu begeistern.
Noch dazu rundet der dokumentarische Abspann den Film gekonnt ab und
zeigt die Nähe der fiktiven zur wahren Geschichte. Ein äußerst
gelungener Film über Freundschaft, Mut und den Glauben an sich
selbst.
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