(ots) -
Zwei Organisationen haben am 10. September in der Frankfurter
Paulskirche den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Karl Kübel Preis
(KKP) 2014 erhalten: die Familienbande Familiennetzwerk Kamen e.V.
aus Nordrhein-Westfalen und das Familienzentrum und
Kinderfreizeithaus Ritterburg des Vereins Nestwärme e.V. aus Berlin.
Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie hatte den Preis in
diesem Jahr unter dem Titel "Das macht uns stark! - Gemeinsam für
frühkindliche Bildung" ausgeschrieben. Mit der Auszeichnung würdigt
die Stiftung herausragende Initiativen, die die Ressourcen des
Sozialraums als Bildungspartner für Eltern und Kinder stärken und die
Bildungschancen für Familien mit jungen Kindern erhöhen.
"Die Eltern sind die ersten Experten und Expertinnen für ihr Kind.
Wer Eltern ansprechen und einbeziehen will, muss ihnen auf Augenhöhe
begegnen. In Ihren Einrichtungen gelingt Ihnen diese
partnerschaftliche und wertschätzende Zusammenarbeit. Sie
unterstützen Eltern bei der Erziehung und Kitas bei ihrem
Bildungsauftrag. Liebe Nominierte aus Kamen und Berlin, Ihre Projekte
und Initiativen haben mich beeindruckt, weil sie kreativ sind und
weil Sie die Idee der Partnerschaftlichkeit ernst nehmen. Als
Ministerin weiß ich, wie schwer es manchmal sein kann, alle an einen
Tisch zu bekommen, aber Sie haben es geschafft, an Ihren Orten die
zentralen Akteure dauerhaft für Familien zu gewinnen", erklärte
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, Schirmherrin des KKP 2014,
in ihrer Videobotschaft vor über 500 Gästen auf der Preisverleihung.
Insgesamt hatten sich rund 180 Initiativen beworben. Matthias
Wilkes, Vorsitzender des Stiftungsrats der Karl Kübel Stiftung: "Wir
sind beeindruckt von den zahlreichen Bewerbungen in diesem Jahr, die
das herausragende Engagement für Familien widerspiegeln. Sie alle
tragen zum Gelingen von Familie bei, indem sie die Entwicklung und
Bildung der Kinder fördern, Eltern als Experten ihrer Kinder
einbeziehen und so die Angebote den individuellen Lebenslagen der
Familien anpassen."
Die Preisträger
Das Familiennetzwerk Kamen gewann den ersten Platz und ein
Preisgeld von 30.000 Euro. Das Netzwerk ist die erste Anlauf- und
Beratungsstelle für junge Familien am Ort, das vieles unter einem
Dach vereint: Hebammenpraxis, Kindertagesstätte,
Familienbildungsstätte, Familienunterstützender Dienst, Familienbüro,
Infoabende, Veranstaltungen, Kurse und das Familiencafé. 2007 haben
Mütter und Väter aus Kamen aus Mangel an Angeboten die Initiative
nach dem Motto "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen."
aufgebaut. Seitdem ist klar: Die Stärke der Familienbande sind die
Familien und Besucher selbst. Familienbande fördert
Familienselbsthilfe und eigenes Engagement vor Ort.
Den mit 20.000 Euro dotierten zweiten Platz belegte das Berliner
Familienzentrum und Kinderfreizeithaus Ritterburg. Es ist zentraler
Treffpunkt der Nachbarschaft; die Familien, der Hort der Grundschule
und eine Vielzahl an Kitas finden auf dem umzäunten und kindgerechten
Gelände einen sicheren Ort. Dabei stehen die Mitgestaltung,
Partizipation und Vernetzung der Familien untereinander an erster
Stelle. Der Grundansatz ist ganzheitlich und inklusiv: Familien
werden über die biografischen Übergänge, Geburt - Kita - Schule,
hinweg begleitet. Dies schafft nicht nur Vertrauen, es stärkt auch
die Vernetzung mit anderen Bildungspartnern. Davon profitieren
letztlich alle Beteiligten.
Bei der Auswahl der Preisträger ist die Karl Kübel Stiftung von
einem ehrenamtlichen Expertengremium unterstützt worden; dessen
Mitglieder sind: Franz Hamburger, Professor für Pädagogik/
Sozialpädagogik; Bernd Hock, Diplom-Pädagoge, Psychotherapeut und
Entertainer; Gerda Holz, grad. Sozialarbeiterin und
Diplom-Politikwissenschaftlerin; Jo Jerg, Diplompädagoge, Professor
für Inklusive Soziale Arbeit, Pädagogik in der frühen Kindheit;
Cornelia Lange, Leiterin Abteilung Familie im Hessischen Ministerium
für Soziales und Integration und Kathrin Succow,
Stiftungsratsmitglied der Michael Succow Stiftung zum Schutz der
Natur.
Der Karl Kübel Preis feiert ein kleines Jubiläum
Der Karl Kübel Preis stellt eine der höchst dotierten
Auszeichnungen für beispielhaftes Engagement im Bereich "Frühe
Kindheit" in Deutschland dar und wird jährlich zu einem wechselnden
Schwerpunktthema ausgeschrieben. In diesem Jahr hat er ein kleines
Jubiläum gefeiert, denn er wurde zum 15. Mal verliehen. Initiiert
wurde der Preis bereits 1990 vom Stifter Karl Kübel, zehn Jahre lang
wurde er vergeben, bis er nach 1999 für einige Jahre ruhte.
Anlässlich des 100. Geburtstags Karl Kübels wurde beschlossen, ihn
2010 wieder aufzunehmen. Viele prominente Persönlichkeiten haben den
Preis über all die Jahre unterstützt: Schirmherren wie Dr. Angela
Merkel, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Johannes Rau, Dr. Richard von
Weizsäcker, Bischof Prof. Dr. Dr. Karl Lehmann und Manuela Schwesig,
aber auch Botschafter wie die Schauspieler Hans-Werner Meyer, Hannes
Jaenicke und Natalia Wörner. Im Rahmen der diesjährigen
Preisverleihung berichteten die Preisträger von 1990, die
Eltern-Kind-Initiative e.V. aus Müllheim, und von 2010, das
Bildungsforum Mengerskirchen, von den positiven Effekten, die die
Auszeichnung auf ihre jeweilige Arbeit hatte.
mehr Informationen unter www.karlkuebelpreis.de
Hintergrund
1972 wurde die Karl Kübel Stiftung von dem Unternehmer Karl Kübel
(1909-2006) gegründet. Der erfolgreiche Möbelfabrikant brachte den
Erlös aus dem Verkauf seiner 3k-Möbelwerke und den größten Teil
seines Privatvermögens in die Stiftung ein. Die Stiftungsarbeit
basiert auf der Überzeugung, dass die Eltern-Kind-Beziehung das Leben
entscheidend prägt und dass stabile Familien die Voraussetzung für
eine optimale kindliche Entwicklung sowie für eine zukunftsfähige
Gesellschaft bilden. Die Stiftung ist überwiegend operativ tätig und
stärkt Familien, Eltern und Kinder, indem sie sich für unterstützende
gesellschaftliche, bildungs- und familienpolitische Rahmenbedingungen
einsetzt; die Projekte folgen dem Prinzip der 'Hilfe zur Selbsthilfe'
und sind präventiv und nachhaltig ausgerichtet. Die gemeinnützigen
Aktivitäten der Stiftung gliedern sich in drei Bereiche: Bildung,
Entwicklungszusammenarbeit und Inlandsarbeit.
mehr zum Engagement der Stiftung unter www.kkstiftung.de
Pressekontakt:
Juliane Lehmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Karl Kübel Stiftung
Tel.: 06251/7005- 62
j.lehmann(at)kkstiftung.de