(ots) - Die Auswertung der von den Unternehmen der
Bauwirtschaft bei SOKA-BAU eingereichten Beitragsmeldungen hat
ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Juli saisonbereinigt
leicht um 0,2 % gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Im Juni waren
die geleisteten Arbeitsstunden im Vormonatsvergleich noch um 2,8%
gestiegen. Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer und die
Bruttolohnsumme sanken im Juli ebenfalls, und zwar um 1,5 % bzw. um
1,1 %. Damit ist die Bauwirtschaft schwach ins dritte Quartal
gestartet, nachdem alle drei Größen bereits im zweiten Quartal
deutlich gesunken sind, das Arbeitsvolumen sogar um 6,6 % zum
Vorquartal.
Darüber hinaus haben die Frühindikatoren weiter nachgegeben. So
sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juni saisonbereinigt
um fast 8% gegenüber dem Monat Mai gefallen. Anders als im Vormonat
haben dabei insbesondere die Auftragseingänge im Wohnungsbau deutlich
nachgegeben (-9,0 % gegenüber Mai). Zwar sind die Auftragsbestände im
Bauhauptgewerbe nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im
gesamten zweiten Quartal noch leicht gestiegen. Die Baugenehmigungen
im Hochbau deuten allerdings darauf hin, dass die Baukonjunktur in
den nächsten Monaten keinen großen Schwung aufnehmen dürfte. Im
Wohnungsbau gingen die Baugenehmigungen im Juni um fast 4 % zurück,
im Nichtwohnungsbau sogar um 9 %.
Zwar sind die Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung der guten
Baukonjunktur gegeben. Zum einen sind die Zinsen weiter gefallen,
insbesondere für Hypothekenkredite, zum anderen ist die Beschäftigung
bis zuletzt weiter gestiegen. Allerdings macht sich aufgrund der
geopolitischen Risiken zunehmend Unsicherheit breit. So ist das
ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft im August zum
vierten Mal in Folge gefallen. Die Unternehmen dürften sich folglich
erst einmal mit Investitionen zurückhalten und der Wirtschaftsbau
auch in den kommenden Monaten nicht an Schwung gewinnen. Darüber
hinaus scheint aber auch unter den privaten Haushalten die
Ungewissheit zuzunehmen. Laut der monatlichen Konsumumfrage der GfK
sind die Konjunkturaussichten der privaten Haushalte im August so
stark eingebrochen wie noch nie zuvor. Damit drohen sich auch die
Aussichten für den privaten Wohnungsbau zu verschlechtern. Der
Hauptverband der deutschen Bauindustrie sowie der Zentralverband
Deutsches Baugewerbe rechnen für dieses Jahr aufgrund des guten
Jahresbeginns noch mit einem Umsatzplus im Bauhauptgewerbe in Höhe
von 4,5 % bei einer leichten Ausweitung der Beschäftigung (1 %).
Pressekontakt:
Dr. Torge Middendorf,
Tel.: 0611-7072720,
TMiddendorf(at)soka-bau.de