(ots) - "Früher wollten alle Sex mit mir", erklärt die
Sängerin und Moderatorin Ina Müller, 49, dem am Donnerstag
erscheinenden Magazin stern, und erläutert, wie sich ihr Leben in den
letzten Jahren verändert hat. "Jetzt wollen sie nur in meine
Sendung."
Im Gespräch zeigt die Entertainerin ihre ganz private Seite. "Bei
uns auf dem Dorf sind wir wenig erzogen worden. Man lief mit und man
überlebte." So beschreibt Müller ihre Jugend auf dem Bauernhof. Für
die durch ihre ARD-Late-Night-Show "Inas Nacht" bundesweit bekannte
Künstlerin war das Aufwachsen auf dem 60-Hektarhof "oft hart, ein
ständiges Arbeiten".
Wenn sie mitbekomme, so Müller, "wie die Kinder heute betütelt
werden, staune ich. Mit ihren Hunden machen die Eltern es richtig",
so Müller im stern, da "sagen sie 'Stopp', sie sagen 'halt'", da
seien "klare Regeln". Aber "das vierjährige Kind wird vorsichtig
gefragt: 'Was möchtest du essen, Schatz?'" Müller: "Setzt dem doch
einfach mal Spinat mit Rührei vor, verdammt."
Müller, die als Schnodderschnauze und Rampensau im Fernsehen und
auf der Bühne gilt, die mit frechen Sprüchen und derben Scherzen ihr
Publikum unterhält, zeigt im stern-Gespräch auch eine andere Seite.
Sehr ernsthaft redet sie über das Altern und Sterben: "Früher dachte
ich, man stirbt, wenn man alt ist. Aber das stimmt leider nicht. Es
kann einen jederzeit treffen, in der Dusche. Das Wasser läuft weiter,
man liegt da, kann den Bauch nicht mehr einziehen und sich nicht mehr
richtig in Form bringen und präparieren für den Moment des
Abtransports."
Überhaupt sei "die ganze Sache mit dem Altern, dem Zerfall nicht
gut geregelt", so Müller im stern-Gespräch. Den Tod finde sie
"spannend". Das Thema müsse man mit der Diskussion über Sterbehilfe
"aus der Tabukiste" holen. Müller: "Ich wünsche mir, dass in
Deutschland endlich jeder das Recht haben sollte, selber zu
bestimmen, wann für ihn Schluss ist. Jeder Mensch sollte das Recht
haben zu sterben, wann er will."
Und noch etwas kritisiert Müller in dem stern-Interview: dass
während der Weltmeisterschaft überall schwarz-rot-goldenen Fahnen
wehten - von Balkonen, an den Autos: "Mich stößt das ab, wenn
Menschen ihr Land feiern, wenn die Fahne geschwungen, egal warum."
Sie könne das "rational nicht richtig erklären, aber das Gefühl, das
dann in mir hochkommt, ist kurz vor Kotzen. "Sie reagiere auch
deswegen auf dieses Fahnenschwenken so allergisch, weil die Deutschen
"eine besondere Geschichte haben, eine Verantwortung, die man noch an
Generationen weitergeben muss."
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