(ots) - Mit dem symbolischen Ersten Spatenstich begannen am
Freitag (4. April 2014) plangemäß die Arbeiten zum Bau des neuen
Forschungsgebäudes NGP² auf dem RWTH Campus Melaten. Insgesamt
investiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) als
Bauherr und Vermieter rund 38 Millionen Euro in den Neubau. Knapp die
Hälfte dieser Summe wird durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung gefördert. Diesen Anteil hat die RWTH über einen
erfolgreichen Antrag der Aachener Verfahrenstechnik nach Artikel 91b
Grundgesetz eingeworben. Ein weiterer Teil des Geldes fließt aus dem
Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes.
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin griff anlässlich des
Projektstarts gemeinsam mit RWTH-Rektor Prof. Ernst Schmachtenberg,
BLB-Geschäftsführer Rolf Krähmer, dem Leiter der Aachener
Verfahrenstechnik Prof. Matthias Wessling und Ute Willems von der
BLB-Niederlassung Aachen zum Spaten. Minister Duin: "Dieser Neubau
wird hervorragende Arbeitsbedingungen speziell für die Entwicklung
nachhaltiger, aus biogenen Rohstoffen maßgeschneiderter Produkte
bieten. Die Position der RWTH als exzellenter Hochschulstandort wird
dadurch gefestigt, davon profitiert auch das Forschungscluster mit
seiner räumlichen Nähe zu den Unternehmen." Im Winter 2015 soll das
moderne Forschungsgebäude bezugsfertig sein. "Wir von der RWTH freuen
uns sehr darüber, dass unsere Verfahrenstechnik mit dieser
Forschungsinfrastruktur wesentliche neue Impulse für die chemische
Industrie in NRW und dem Umfeld setzen kann", bekräftigt RWTH-Rektor
Schmachtenberg.
Wissenschaftler und Mitarbeiter der Aachener Verfahrenstechnik
(AVT) werden künftig in dem Gebäude an der Forckenbeckstraße
forschen. Rund 7.000 Quadratmeter Nutzfläche wird die für das Projekt
verantwortliche Aachener BLB-Niederlassung auf dem Campus
realisieren. Die Planung stammt von dem Kölner Büro kister
scheithauer gross. Unter einem gemeinsamen Dach wachsen die
Lehrstühle der Verfahrenstechnik nun auch räumlich zusammen. So
können Kompetenzen und Ressourcen noch effektiver gemeinsam genutzt
werden. Kern der gemeinsamen Forschungsstrategie ist die Fokussierung
auf Stoffumwandlungsprozesse und Verfahren basierend auf
nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbarer Energien. Um diese
Strategie effektiv umsetzen zu können, entstand das Konzept zum
Aachener "Center for Next Generation Processes and Products" kurz
NGP².
"In unserem neuen Forschungsbau NGP² werden wir neue
Stoffumwandlungsprozesse und neue chemische Produkte entwickeln, die
uns unabhängiger machen werden von den immer knapper werdenden
Erdöl-, Erdgas- und Kohlereserven." betont Prof. Dr.-Ing. Matthias
Wessling. Das Herzstück des Forschungsbaus stellt eine
dreigeschossige modular aufgebaute Bioraffinerie im Technikumsmaßstab
dar. Das Konzept sieht die Umwandlung grüner oder hölzerner Biomasse
zu Plattformchemikalien und Kraftstoffkomponenten vor und fokussiert
sich auf die Erforschung und Entwicklung der dazu notwendigen neuen
Prozessschritte, Apparate und Prozesskonzepte. Dabei wird explizit
ein Fokus auf schonende Niedertemperaturverfahren gelegt, um damit
die in den bioregenerierbaren Rohstoffen vorhandene Syntheseleistung
der Natur zu erhalten. Das NGP² wird ein strategisches Element der
RWTH Profilbereiche "Molecular Science and Engineering" und "Energy,
Chemical & Process Engineering" sein.
Pressekontakt:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Niederlassung Aachen
Bernd Klass
Telefon: +49 241 43510-586
E-Mail: bernd.klass(at)blb.nrw.de
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