(ots) - Zeit soll er haben, der Hausarzt. Empathisch sein.
Geografische Nähe, ein leeres Wartezimmer, eine simple Lösung für
alle Wehwehchen - das wünschen sich die Österreicher vom Mediziner
ihres Vertrauens. Das besagt nicht nur das Bauchgefühl, sondern eine
Umfrage von Oekonsult, die nicht zufällig am Sonntag veröffentlicht
wurde. Denn am Montag wurde einmal mehr darüber verhandelt, wie die
Grundversorgung neu gestaltet werden soll.
Nichts weniger als ein Systemwechsel steht an: Die chronische
Verstopfung der Spitalsambulanzen reduzieren, die Arbeitslast auf
verschiedene Gesundheitsberufe verteilen, den Hausarzt zum
Gesprächspartner statt zum Pillenverschreiber machen - das alles soll
die Reform können.
So weit, so konsensual. Wie schwierig es werden kann, wenn es an
die Details geht, zeigt Niederösterreich vor, wo sich Land und
Gebietskrankenkasse partout nicht auf einen Zielsteuerungsvertrag
einigen können. Es wird heftig über das Geld verhandelt, und nichts
anderes ist auch für die Primärversorgung zu erwarten. Wie werden es
die Mediziner letztlich finden, wenn man diplomiertes Personal ihre
Arbeit machen lässt? Werden die Kassen den Ärzten mehr für das
ärztliche Gespräch bezahlen? Werden alle ein bisschen Einfluss
abgeben, um schlüssigere Strukturen zu schaffen? Die Patienten
irrlichtern schon viel zu lange herum in einem System, das zwar
vieles bereitstellt - aber allzu oft zur falschen Zeit am falschen
Ort.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***