(ots) -
Angeregte Diskussion zum politischen Reformbedarf
VorlÀufiges Finanzergebnis mit Plus von 46 Millionen Euro
Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands,
war Gast bei der heutigen Sitzung des Verwaltungsrates der IKK
classic. Im Dialog mit dessen Mitgliedern erlÀuterte Pfeiffer die
Haltung des Spitzenverbands zu den im Koalitionsvertrag festgelegten
gesundheitspolitischen Vorhaben der Bundesregierung.
Ja zur Beitragsautonomie, Kritik an Finanzpolitik
Positiv bewertete Pfeiffer das Ziel, den Krankenkassen im Rahmen
der Beitragsgestaltung in Zukunft wieder mehr Finanzautonomie zu
gewĂ€hren. Kritisch Ă€uĂerte sich die Verbandschefin zu PlĂ€nen des
Bundesfinanzministers, den Steuerzuschuss des Bundes zum
Gesundheitsfonds einzuschrÀnken.
Angesichts der absehbaren Kostenentwicklung benötigt die
Gesetzliche Krankenversicherung nach Pfeiffers Worten VerlÀsslichkeit
und Planungssicherheit. Diese werde durch eine Politik nach
Kassenlage aufs Spiel gesetzt. Pfeiffer erinnerte daran, dass der
Steuerzuschuss einen Ausgleich fĂŒr von den Krankenkassen dauerhaft zu
erbringende Leistungen darstellt, zu denen unter anderem die
kostenfreie Versicherung von Familienangehörigen zÀhlt.
Pflegebegriff ĂŒberfĂ€llig, mehr Zielgenauigkeit beim RSA gefordert
Ulrich Hannemann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der IKK
classic, mahnte die Entwicklung eines zukunftsfÀhigen Pflegebegriffs
als vordringliche Aufgabe der Politik an.
Als besonderes Anliegen der handwerklichen Kassenart hob der
Verwaltungsratsvorsitzende die Schaffung von mehr Transparenz und
Verteilungsgerechtigkeit beim Finanzausgleich zwischen den
Krankenkassen hervor.
Das System des "morbiditÀtsorientierten Risikostrukturausgleichs"
("Morbi-RSA") fördere gegenwÀrtig eine bedenkliche Umverteilung von
Finanzmitteln zugunsten ohnehin einnahmestarker Kassen.
Die dringend gebotene Reform des Morbi-RSA muss laut Hannemann
derartige Fehlsteuerungen beseitigen und das Verteilungssystem
einfacher und weniger manipulationsanfÀllig machen.
Unmut ĂŒber schleppende eGK-Umsetzung
Kritik Ă€uĂerte der Verwaltungsrat an der bisherigen Entwicklung
der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Obwohl die Beitragszahler
der Krankenkassen bislang annÀhernd eine Milliarde Euro in das
Projekt investiert hÀtten, sei bislang keiner der möglichen
Zusatznutzen fĂŒr die Versorgung der Versicherten realisiert. Die
Politik mĂŒsse daher endlich auch die Leistungsanbieter dafĂŒr in die
Pflicht nehmen, zu einem sinnvollen Einsatz der Karte und ihrer
Möglichkeiten in der Praxis beizutragen, statt diesen weiterhin zu
blockieren.
Jahresergebnis mit Ăberschuss, ausreichende RĂŒcklagen
Das GeschÀftsjahr 2013 schloss die IKK classic nach dem
vorlĂ€ufigen Finanzergebnis mit einem Ăberschuss von gut 46 Millionen
Euro ab. Die medizinische Versorgung ihrer rund 3,6 Millionen
Versicherten finanzierte die Kasse im vergangenen Jahr mit rund 8,4
Milliarden Euro; gegenĂŒber dem Vorjahr ist dies pro Kopf ein
Ausgabenplus von 7,5 Prozent.
Mit Kosten von 2,976 Milliarden Euro blieb die
Krankenhausbehandlung der gröĂte Ausgabensektor. Die Aufwendungen
stiegen hier um 5,6 Prozent je Versicherten. Es folgen Arzneimittel
mit 1,711 Milliarden Euro (+7,5 Prozent), Àrztliche Behandlungen mit
1,557 Milliarden Euro (+13,2 Prozent) und zahnÀrztliche Leistungen
mit 630 Millionen Euro (+11.3 Prozent). Krankengeld zahlte die IKK
classic in Höhe von 570 Millionen Euro aus, das sind 8,7 Prozent mehr
als im Jahr zuvor. Die Verwaltungskosten stiegen, nach rĂŒcklĂ€ufiger
Entwicklung im Vorjahr, im gleichen Zeitraum um 4,2 Prozent.
Mit Betriebsmitteln und RĂŒcklagen in Höhe von gut einer Milliarde
Euro verfĂŒgt Deutschlands gröĂte IKK ĂŒber eine anhaltend gute
Finanzbasis.
Aufmerksamer Beobachter: "Chef fĂŒr 1 Tag"
Einblicke in das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik erhielt
bei der Verwaltungsratssitzung auch Phillip Jenrich. Der Gymnasiast
aus dem sÀchsischen Lichtenstein zÀhlt in diesem Jahr zu den
Gewinnern der Aktion "Chef fĂŒr 1 Tag" und durfte dem
Vorstandsvorsitzenden der IKK classic, Gerd Ludwig, einen Tag lang
bei seinen Aufgaben ĂŒber die Schulter schauen.
Dass Gerd Ludwigs Weg an diesem Tag nach Berlin fĂŒhrte,
verschaffte dem 19-JĂ€hrigen einen Blick auf die politische BĂŒhne. So
konnte der "Chef fĂŒr 1 Tag" neben zahlreichen KammerprĂ€sidenten und
Versichertenvertretern unter anderem mit Dr. Doris Pfeiffer und Hans
Peter Wollseifer gleich zwei der bundespolitischen Zentralfiguren des
Handwerks und der Krankenversicherung live erleben. "Eine
beeindruckende Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde",
freute sich Phillip Jenrich.
Die seit fast zehn Jahren erfolgreiche Aktion "Chef fĂŒr 1 Tag"
wird unter anderem von der Stiftung Lesen unterstĂŒtzt und ermöglicht
SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der Abschlussklassen, die sich besonders
qualifizieren mĂŒssen, einen Einblick in die obersten Etagen der
Wirtschaft.
Hier finden Sie Fotos zum Download: www.ikk-classic.de/vwr-sitzung
Die IKK classic ist mit rund 3,6 Millionen Versicherten die
sechstgröĂte deutsche Krankenkasse und das fĂŒhrende Unternehmen der
handwerklichen Krankenversicherung. Die Kasse mit Hauptsitz in
Dresden ist mit rund 7.000 BeschÀftigten an bundesweit mehr als 300
Standorten tÀtig. Ihr Haushaltsvolumen betrÀgt rund 9,5 Milliarden
Euro.
Pressekontakt:
Michael Förstermann, Telefon: 0351 4292-12500
E-Mail: michael.foerstermann(at)ikk-classic.de