(ots) -
Die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken ist 2013 gegenüber dem
Vorjahr um 16,4% angestiegen. In Deutschland verloren mindestens 446
Personen im Wasser ihr Leben, das sind 63 Personen mehr als 2012.
Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in
Hannover bekannt. "Wir führen den Anstieg der tödlichen Unfälle auf
den in Teilen schönen Sommer zurück. Allein im Juli ertranken an den
Küsten und in Binnengewässern 125 Männer, Frauen und Kinder, das sind
28% des Jahresergebnisses", sagte der neue Präsident der DLRG,
Hans-Hubert Hatje. In den Sommermonaten Juni bis August starben mehr
als die Hälfte der Opfer. "Das sehr warme Wetter hat viel mehr
Menschen als in den Vorjahren zur Abkühlung an die Seen und Küsten
gelockt. Nach dem langen kalten Winter und dem kühlen Frühjahr haben
offenbar Übermut, Leichtsinn und Selbstüberschätzung zu diesem
Anstieg der Todesfälle geführt", so Hatje weiter.
In Binnengewässern ertranken 365 Personen (82%). 182 starben im
fließenden Gewässern, 160 in Seen und Teichen. 17 Mal waren
Hafenbecken, 15 Mal Kanäle und acht Mal ein mit Wasser gefüllter
Graben der Unglücksort. Die Todesfälle in Gartenteichen und privaten
Swimmingpools verdoppelten sich von vier auf acht. In Frei- und
Hallenbädern verunglückten 14 Personen. 26 Opfer forderte das Meer,
18 ertranken in der Ostsee und acht in der Nordsee.
51 Prozent älter als 50 Jahre
Ältere Menschen sind im Wasser weiterhin sehr gefährdet. 214
(51,2%) Männer und Frauen waren älter als 51 Jahre. Diese Entwicklung
stabilisiert sich auf hohem Niveau. Die meisten Opfer gab es in den
Altersklassen 46 bis 50 und 51 bis 55 Jahre (je 35), gefolgt von den
71 bis 75-Jährigen (34). Überschätzung der Leistungsfähigkeit und
gesundheitliche Probleme sind Hauptursachen des Ertrinkens im Alter.
Zudem können nur 44% der über 80-Jährigen nach eigenen Angaben
schwimmen.
Nach Jahren rückläufiger Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen
stieg ihre Zahl 2013 von 18 auf 34 (88,8%). 13 Kinder waren noch im
Vorschulalter, 12 im Grundschulalter und neun zwischen elf und 14
Jahren.
Nichts Neues beim Geschlechtervergleich: 360 Männer (81%) und 85
Frauen (19%) kamen in deutschen Gewässern zu Tode.
Bayern vor Niedersachsen
90 Personen (20,2%) sind im vergangenen Jahr in bayerischen
Gewässern verunglückt. Niedersachsen mit 52, Nordrhein-Westfalen mit
50 und Baden-Württemberg mit 46 Todesfällen folgen in der Statistik
der Bundesländer. Mit Mecklenburg-Vorpommern mit 37 und Sachsen mit
26 Opfern folgen zwei ostdeutsche Länder auf den nächsten Rängen. Im
Saarland ertrinken traditionell die wenigsten Menschen, im
vergangenen Jahr waren es drei. Das Verhältnis der westlichen zu den
östlichen Ländern hat sich kaum verändert. In den fünf neuen Ländern
starben 117 (26,2%), in den sogenannten alten Ländern 329 (73,8%)
Personen.
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Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 05723-955441 oder
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