Nicht nur in der Ehe ist das siebte Jahr häufig 
das verflixteste, sondern auch in der Politik. Helmut Schmidt, zum 
Beispiel, muss 1981 mit ansehen, wie in Deutschland Hunderttausende 
gegen seine Politik der kontrollierten Nachrüstung protestieren und 
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30.11.2012

Badische Neueste Nachrichten: Unentbehrlich


Nicht nur in der Ehe ist das siebte Jahr häufig
das verflixteste, sondern auch in der Politik. Helmut Schmidt, zum
Beispiel, muss 1981 mit ansehen, wie in Deutschland Hunderttausende
gegen seine Politik der kontrollierten Nachrüstung protestieren und
auch seine eigene Partei allmählich von ihm abrückt. Ein Jahr später
ist die sozialliberale Koalition am Ende. Helmut Kohl wäre nach
sieben Jahren als Kanzler 1989 um ein Haar von Lothar Späth, Ernst
Albrecht, Heiner Geißler und Rita Süßmuth aus dem Amt geputscht
worden. Ihn rettet lediglich die Unfähigkeit seiner Gegner, ihre
Pläne geheim zu halten. Ein Jahr später ist die Mauer gefallen - und
Kohl der Kanzler der Einheit. Angela Merkel ist die Ausnahme, die die
Regel bestätigt. Nach sieben Jahren als Regierungschefin kann es in
Deutschland allenfalls noch Günther Jauch an Popularität mit ihr
aufnehmen. Beim Parteitag der CDU, der am Montag in Hannover beginnt,
muss sie keine innerparteilichen Widersacher fürchten und auch keinen
größeren Streit über Programme und Positionen. So kurz vor der Wahl
in Niedersachsen hat die Kanzlerin ihrer Partei größtmögliche
Harmonie verordnet - und die folgt ihr bereitwillig. Jeder
Christdemokrat weiß: Die aktuellen Umfragewerte hat die Union vor
allem Angela Merkel zu verdanken. Zwölf Jahre Parteivorsitzende,
sieben Jahre Kanzlerin - und weit und breit kein potenzieller
Nachfolger und keine potenzielle Nachfolgerin in Sicht. In ihrer
unaufgeregten, abwartenden Art hat Angela Merkel sich mit der Zeit
unentbehrlich gemacht in der CDU. Nach dem verflixten siebten Jahr im
Amt ist die Kanzlerin mächtig wie nie. Auf den Tag nach Angela
Merkel, so fern der noch sein mag, ist die CDU allerdings nur
unzureichend vorbereitet. Sozialministerin Ursula von der Leyen gilt
zwar als gefühlte Nummer zwei der Partei und traut sich auch das


Kanzleramt zu - ihr eher sozialdemokratisches Verständnis von Politik
aber empfinden schon jetzt viele Konservative als Verrat an den
eigenen Prinzipien. Andererseits erweitert genau dieses pragmatische,
weitgehend ideologiefreie Denken den strategischen Spielraum der
Union enorm. Politik ist für Angela Merkel keine Frage des
Standpunktes, sondern die Kunst des Möglichen.



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