Schwäbische Zeitung: Merk zögerte zu lange - Kommentar
Endlich! Endlich hat sich Bayerns
Justizministerin Beate Merk (CSU) dazu durchgerungen, den Fall
Mollath juristisch komplett neu aufzurollen und nicht bloß ein neues
psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen. Nur so kann, wenn
überhaupt, in diesem Fall Recht gesprochen werden. Merk hat sich
durch zu langes Zögern und zu starke Fixierung auf die
Staatsanwaltschaft, der wenig an Aufklärung lag, angreifbar gemacht.
Ob die Justizministerin mittelfristig nun ihr Amt behält oder nicht,
ist zweitrangig. Wichtig ist, dass endlich das im Lauf der Affäre
immer fundamentaler erschütterte Grundvertrauen in die Justiz
wiederhergestellt wird. Noch wichtiger, dass ein Angeklagter einen
fairen Prozess bekommt. Unschuldig zwischen den Felsen der Justiz und
der Psychiatrie zerrieben und auf ungewisse Zeit weggesperrt zu
werden ist die Horrorvorstellung jeden Bürgers. Wenn der Fall Mollath
bewirkt, dass so etwas nicht mehr passieren kann, hat auch er sein
Gutes. Gustl Mollath hätte dafür allerdings einen hohen Preis
gezahlt.
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