Rudi Assauer ist einer von 1,1 Millionen Deutschen. 
So viele Menschen leiden an Demenz, meist an Alzheimer. Jeder Dritte,
dem es gelingt, seinen 65. Geburtstag zu erleben, wird im Laufe 
seines Lebensabends an Demenz erkranken. In einer alternden 
Gesellschaft bedeutet das eine enorme Herausforder ...

31.01.2012

NRZ: Niemanden mit der Angst alleine lassen - Kommentar von Björn Lohmann


Rudi Assauer ist einer von 1,1 Millionen Deutschen.
So viele Menschen leiden an Demenz, meist an Alzheimer. Jeder Dritte,
dem es gelingt, seinen 65. Geburtstag zu erleben, wird im Laufe
seines Lebensabends an Demenz erkranken. In einer alternden
Gesellschaft bedeutet das eine enorme Herausforderung, die die
Sozialsysteme schultern müssen - finanziell und personell. Mindestens
ebenso sehr aber ist Alzheimer eine emotionale Belastung. Ich bin in
die Küche gegangen und weiß nicht mehr warum. Gestern habe ich einen
Bekannten getroffen, konnte mich aber nicht an seinen Namen erinnern.
Ist das bereits Alzheimer? Der Gedanke dürfte so manchem schon durch
den Kopf gegangen sein, und er macht Angst. Eine Demenz zerstört
unaufhaltsam unser Ich. Hoffnung auf Heilung liegt in weiter Ferne.
Immerhin gibt es Fortschritte bei der Früherkennung. Manche mag die
Gewissheit quälen, sich unweigerlich auf dem Pfad in die Demenz zu
befinden. Aber das frühe Wissen ermöglicht nicht nur, bei klarem
Verstand für die schwere Zeit vorzusorgen. Es kann helfen, diese Zeit
nach hinten zu verschieben. Untersuchungen zeigen, dass Geselligkeit
und geistige wie körperliche Fitness den Ausbruch der Demenz
erheblich verzögern können. Nebenbei ist das ein probates Mittel
gegen weitere Alterskrankheiten. Da passt es gut ins Bild, was eine
Studie vor wenigen Jahren fand: Die Forscher wollten wissen, was
Menschen gemeinsam haben, die im Alter geistig fit sind. Viele von
ihnen trafen sich regelmäßig zu Kartenspielrunden - Geselligkeit und
geistige Fitness eben. Doch noch etwas fiel auf: Mitspieler, deren
Leistung nachließ, wurden konsequent aus den Runden ausgeschlossen.
Das dürfte weniger den sinkenden Spielchancen für die Spielpartner
geschuldet sein als der Sorge, den Verfall eines Freundes zu
beobachten und dabei eine mögliche eigene Zukunft zu sehen. Mag es


auch schwer sein, aber damit müssen wir umgehen lernen. Diesen Weg
darf niemand alleine gehen müssen - erst recht, weil es auch unser
Weg sein könnte.



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