Frau Schavan irrt, wenn sie meint, mit Agro-Gentechnik die Welternaehrung sichern zu koennen. Der GVO-Anbau schafft fuer die Entwicklungslaender eine Vielzahl neuer Probleme, wie zum Beispiel die Abhaengigkeit von geistigen Eigentumsrechten, moegliche Schadenersatzforderungen und nicht gleichberechtigte Handelspolitik. Schon der internationale Weltagrarbericht von
2008 kommt zu dem Schluss, dass der Einsatz gentechnisch veraenderter Pflanzen in Entwicklungslaendern in absehbarer Zukunft keine wesentliche Rolle bei der Bekaempfung des Hungers in der Welt spielen wird.
Anstatt die Potenziale der konventionellen und kleinbaeuerlichen Landwirtschaft zu nutzen, denkt die Bundesbildungsministerin an schnelle Erfolge fuer eine geringe Zahl von Industrieunternehmen. Dabei lassen andere Zuechtungsansaetze auf erheblich schnellere, preisguenstigere und nachhaltigere Loesungen fuer die landwirtschaftliche Produktion in Entwicklungslaendern hoffen. Dies hat unter anderem auch das Bundesamt fuer Naturschutz in 2008 in einem Papier zu Agro-Gentechnik und Welternaehrung festgehalten. Wir brauchen eine umfassende Agrar- und Biotechnologieforschung, die sich nicht nur auf ein technisches Verfahren beschraenkt.
Wer etwas gegen den Welthunger unternehmen will, muss ausserdem andere Forschungsfelder, wie etwa die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, staerken und vor allem die vorhandenen Verteilungsungerechtigkeiten loesen. Die ganz ueberwiegende Zahl der Probleme der Nahrungsmittelversorgung liegt nicht in den Eigenschaften von Pflanzen begruendet, sondern in schlechten Rahmenbedingungen fuer eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion.
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