Wenigstens den Schein wahren!

   Gerade mal zwei Monate sind vergangen, seit Roland Koch die 
Staatskanzlei in Wiesbaden verlassen hat. Als angeblicher 
Vollblutpolitiker, also jemand, dessen Aufgabe es war, nur dem 
eigenen Gewissen zu folgen und zum Wohl des Volkes zu agieren. Ist es
zu viel ver ...

29.10.2010

Neue OZ: Kommentar zu Personalie / Koch


Wenigstens den Schein wahren!

Gerade mal zwei Monate sind vergangen, seit Roland Koch die
Staatskanzlei in Wiesbaden verlassen hat. Als angeblicher
Vollblutpolitiker, also jemand, dessen Aufgabe es war, nur dem
eigenen Gewissen zu folgen und zum Wohl des Volkes zu agieren. Ist es
zu viel verlangt, dass er diesen Schein über eine gewisse
Anstandszeit hin wahrt? Offenbar ja.

Natürlich ist Koch zu jung für die Rente. Und er hat seinen
Wechsel in die Wirtschaft deutlich angekündigt, in demselben
überraschenden Moment im Mai, als er das Ende seines Politikerdaseins
bekannt gab. Dennoch drängen sich unerfreuliche Gedankenspiele auf.
Was, wenn der Wechsel allen Beteiligten schon viel länger bekannt
ist? Welches Licht wirft das etwa auf Straßenbauprojekte, die Koch
als Ministerpräsident angestoßen hat und nun als Bilfinger-Vorstand
zu Ende bringen könnte?

Interessant war gestern die Reaktion der Börse - die
Bilfinger-Aktie brach zunächst ein. Traut man Koch die Aufgabe nicht
zu? Den Ex-Politiker und baldigen Wirtschaftsboss werden die Bedenken
nicht anfechten. Er sitzt die Entrüstung aus - was interessieren ihn
die Wähler von einst? Das erstaunte Volk erlebt immer wieder ähnliche
Geschichten - siehe Ex-Kanzler Schröder und die Ostsee-Pipeline. Die
damals entstandene Forderung einer fünfjährigen Karenzzeit für
Ex-Politiker ist vielleicht für einen 52-Jährigen zu viel verlangt.
Aber mehr als zwei Monate dürften es schon sein.



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