Familiengeführte Unternehmen: Besser als viele Dax-Konzerne

Düsseldorf - Deutsche Familienunternehmen sind innovativ, flexibel und erfolgreich - "vor allem aber wachsen sie auch schneller als manche börsennotierte Konzerne", schreibt der Fachdienst "Erfolg", der vom BVMW-Präsidenten Mario Ohoven http://www.ohoven.de herausgegeben wird.
So haben Unternehmen wie Lidl oder Oetker nach einer Analyse des "Handelsblatt" ihren Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr im Schnitt um 12,6 Prozent steigern können. "Die namhaften 30 grössten Unternehmen, deren Kurse den Aktienindex Dax bilden, kamen im gleichen Zeitraum dagegen nur auf 4,7 Prozent", führt "Erfolg" weiter aus. Experten führen den Erfolg der von Inhabern geführten Unternehmen vor allem auf kurze Entscheidungswege, die Ausrichtung an einer langfristigen Unternehmensstrategie sowie die enge Bindung des Eigentümers an sein Unternehmen und an seine Beschäftigten zurück.

"Familienunternehmen verknüpfen das Überleben des Unternehmens eng mit dem Überleben der Familie als Eigentümergemeinschaft", sagt Fritz Simon, Professor am Institut für Familienunternehmen der Privatuniversität Witten/Herdecke. "Das schafft einen ganz anderen Managementstil." Bei börsennotierten Konzernen würden die Vorstände oft mehr nach ihrem eigenen Interesse als nach dem der Aktionäre entscheiden. Es dominiere der Zwang zu schnell vorzeigbaren Erfolgsmeldungen oder die Rücksicht auf kurzfristige Anforderungen des Kapitalmarkts. Insgesamt haben die 30 führenden Familienkonzerne laut "Handelsblatt" im vergangenen Geschäftsjahr gut 290 Milliarden Euro Umsatz erzielt.

Auch an der Börse sei familiärer Einfluss bei Aktiengesellschaften von Vorteil, So stieg der Börsenindex Gex für junge Unternehmen mit familiären Grossaktionären seit Jahresbeginn um 31,7 Prozent, der Dax brachte es nur auf 19,7 Prozent. "Forschungen der European Business School in Wiesbaden haben ergeben, dass Familienunternehmen an der Börse in vielen europäischen Ländern deutlich besser abschneiden als reine Kapitalgesellschaften", so die Analyse von "Erfolg".