Frankfurt am Main - 37.900 Unternehmen mussten in diesem Jahr einen Insolvenzantrag bei Gericht stellen - das sind 1.370 oder 3,5 Prozent weniger als 2004. Insgesamt steigen die Insolvenzen jedoch auf einen neuen Höchststand an: 136.300 Fälle sind im Gesamtjahr zu beklagen - 15,3 Prozent mehr als ...

29.11.2005

Creditreform-Studie: "Boom der grossen Firmenzusammenbrüche" vorüber


Frankfurt am Main - 37.900 Unternehmen mussten in diesem Jahr einen Insolvenzantrag bei Gericht stellen - das sind 1.370 oder 3,5 Prozent weniger als 2004. Insgesamt steigen die Insolvenzen jedoch auf einen neuen Höchststand an: 136.300 Fälle sind im Gesamtjahr zu beklagen - 15,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Zahlen stellte Creditreform http://www.creditreform.de heute in Frankfurt am Main vor. Verursacht wird die Steigung von den Privatpersoneninsolvenzen: 66.400 Verbraucher (plus 35,2 Prozent) und 32.000 sonstige Insolvenzen sind zu zählen. Zu den sonstigen Insolvenzen zählen überschuldete Nachlässe, Stiftungen und Vereine sowie die Insolvenzen von ehemals selbstständigen Personen. Erstmals seit fünf Jahren verzeichnen die westdeutschen Unternehmen einen Rückgang der Insolvenzen: Um 4,6 Prozent sank das Aufkommen auf insgesamt 28.700 Fälle. Insgesamt legten die Insolvenzen in Westdeutschland um 13,8 Prozent auf 103.200 Fälle zu. 51.900 Verbraucherinsolvenzen (plus 24,1 Prozent) und 22.600 sonstige Insolvenzen (plus 20,3 Prozent) registrierten die Gerichte in Deutschland.

Ostdeutschland verzeichnet bei den Unternehmensinsolvenzen eine entgegen gesetzte Entwicklung: In den Jahren 2003 und 2004 war ein Rückgang der Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen - aktuell nehmen sie wieder zu. Um 0,1 Prozent auf 9.200 betroffene Betriebe stiegen die Unternehmenskonkurse in 2005 an (Vorjahr: 9.190). Die Verbraucherkonkurse nehmen demgegenüber deutlich zu: Um 99,2 Prozent auf 14.500 Insolvenzen stiegen sie im Jahresverlauf an. Bei den sonstigen Insolvenzen ist hingegen ein Rückgang (um 15,4 Prozent) auf 9.400 Betroffene zu konstatieren.

"Der ‚Boom’ der grossen Firmenzusammenbrüche scheint vorüber - lediglich acht Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigten, mussten im laufenden Jahr aufgeben. Allen voran ist die Insolvenz des ‚Walter-Bau-Konzerns’ zu nennen, die Ende Februar die Medien und Öffentlichkeit aufschreckte. Es folgten die Insolvenzen von ‚Ihr Platz’ und ‚Agfa’. Auf Platz vier liegt der niederbayerische Textilhersteller ‚TWD’. Platz fünf und sechs belegen die ‚pgam advanced technologies’ und die Insolvenz der ‚FIP Finger & Pelz GmbH’ aus Essen. Die ‚EKER GmbH’ aus Adelsdorf betrieb die Herstellung und den Handel mit elektronischen Baugruppen und musste Mitte Februar einen Atrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Die Pleite der ‚BS-Baugeräte-Service GmbH & Co. KG’ ist eine unmittelbare Folge der Walter-Bau-Insolvenz. Weniger Mitarbeiterverluste aber hohe Schadenssummen verursachten die Heimgänge der ‚Phoenix Kapitaldienst GmbH’ und der ‚Falk-Fonds’, weshalb sie hier Erwähnung finden", so die Analyse von Creditreform.



Kein gutes Zeichen sei allerdings die rückläufige Zahl der Unternehemens-Neugründungen: "Insgesamt wurden im laufen Jahr 910.500 Gewerbe angemeldet. Das sind 50.000 oder 5,2 Prozent weniger als vor einem Jahr", teilte Creditreform mit. Die meisten neu gegründeten Unternehmen seien Dienstleistungsbetriebe. Bei den Handelsregistereintragungen des Jahres 2005 kommen sie auf einen Anteil von über 70 Prozent, etwa 20 Prozent sind Handelsbetriebe, weniger als 10 Prozent entfallen auf das Verarbeitende Gewerbe und die Bauindustrie. Das entspricht auch den Marktprognosen der Wirtschaft. "Ein hohes Umsatzwachstum ist nur noch mit Produkten zu erzielen, die ein intelligentes Dienstleistungskonzept vorweisen. Das sogenannte Service-Engineering ist der wichtigste Antrieb für die technische Entwicklung und für die Konjunktur", so die Erfahrung des After Sales-Spezialisten Michael Müller, Geschäftsführer der a & o-Gruppe http://www.ao-services.de , die in diesem Jahr das Siemenstochterunternehmen Sinitec und Teile von Agfaphoto übernommen hat.






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