Wer braucht schon die FDP?, hat deren 
bekanntester Frontarbeiter, Christian Lindner, mit schauspielerischer
Attitüde auf dem Wahlparteitag der Liberalen gefragt. Der Mann ist 
nicht schlecht. Lindner braucht die Aufbautruppe mit APO-Status als 
politische Bühne, um gezielt die Lücken anzusteuer ...

30.04.2017

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: FDP-Parteitag Chance zum Überholen Dieter Wonka, Berlin


Wer braucht schon die FDP?, hat deren
bekanntester Frontarbeiter, Christian Lindner, mit schauspielerischer
Attitüde auf dem Wahlparteitag der Liberalen gefragt. Der Mann ist
nicht schlecht. Lindner braucht die Aufbautruppe mit APO-Status als
politische Bühne, um gezielt die Lücken anzusteuern, die erschöpfte
tatsächliche oder selbst ernannte Volksparteien nicht schließen
können und wollen. Freiheit, Lastenverteilung, Modernisierung und der
Kampf gegen verfestigte Strukturen verlangen große, tragfähige
Bündnisse, aber auch kleine, unorthodoxe Störenfriede. Und weil die
FDP nicht mehr nur schrill sein will und nicht nur billig für
angestaubte Koalitionen bereitstehen möchte, braucht sie heute die
Fünf-Prozent-Hürde weniger zu fürchten als in den
Rösler-Westerwelle-Jahren. Die Frage, wer die FDP braucht, stellt
sich aber auch deshalb, weil mit den ermatteten Grünen die kleine
Konkurrenz zwar nominell noch stärker ist. Aber in Wahrheit sind die
Grünen ausgezehrt, seit der kratzbürstige Joschka Fischer politisch
privatisiert. Es reiben sich nicht einmal mehr Fundis und Realos,
sondern es treffen oft nur noch Banalos auf Banalos. Das grüne
Spitzenpersonal mit Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir passt eher
zur alten, abgetakelten FDP als zu Grünen mit unbequemem
Gestaltungswillen. Wenn es die FDP geschickt anstellt, kann sie
überholen. Und weil die Schulz-SPD eine FDP als Koalitionsspielmasse
mindestens so sehr braucht wie die Merkel-Union, steht es besser um
die FDP, als viele nach der letzten Bundestagswahl gedacht haben.
Dass ein nicht ganz unbefähigter politischer Kleinkünstler wie
Christian Lindner großen Anteil daran hat, dass die FDP auch
außerhalb des Bundestages auffällt, ist in unserer Mediengesellschaft
nicht überraschend. Spannend wird es, ob die Liberalen es schaffen,


mehr zu sein als Lindners Trampolin. Absurd ist jedenfalls der
Vorwurf, die FDP sei doch nur eine Ein-Personen-Show. Was, bitte
schön, ist Merkels Kanzlerwahlverein? Was ist die SPD als Schulzzug
anderes? Wie gern hätten die Grünen einen wie Lindner an der Spitze?
Was gäbe die Linke darum, wenn Gysi noch da wäre und so aussähe wie
die Wagenknecht? Sollte die FDP die Balance zwischen selbstbewusstem
Mut und der notwendigen Demut gegenüber den Wählern schaffen, kann
sich Lindner zukünftig die Frage sparen, wer denn noch eine FDP
brauche.



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