Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft
Arbeitsmarktforscher: Roboter führen nicht zu massiven Jobverlusten
Die Digitalisierung der Wirtschaft wird nach
Einschätzung des Arbeitsmarktforschers Ulrich Zierahn in Deutschland
nicht zu massiven Jobverlusten führen. "Viele Arbeitnehmer werden
beim Einsatz von Robotern an ihrem Arbeitsplatz sicher andere
Tätigkeiten im Unternehmen übernehmen", sagte der Ökonom vom Zentrum
für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Wochenendausgabe). Die
Aufgaben und Berufsbilder würden sich aber ändern. Nach einer
ZEW-Studie sind zwölf Prozent der beruflichen Tätigkeiten oder
umgerechnet fünf Millionen Jobs in Deutschland durch den Einsatz von
intelligenten Robotern oder Softwaresystemen gefährdet. "Man darf
die technischen Potenziale aber nicht mit den tatsächlichen
Beschäftigungseffekten verwechseln", so Zierahn weiter.
Das deckt sich mit Zahlen der Agentur für Arbeit. "In
Sachsen-Anhalt könnten etwa 15 Prozent der Jobs sehr stark von der
Digitalisierung betroffen sein", sagte der Chef der
Landesarbeitsagentur, Kay Senius, der Mitteldeutschen Zeitung. Das
entspreche etwa 115 000 Arbeitsplätzen. Die kurze Erklärung dafür:
Intelligente Maschinen könnten bei diesen Jobs 70 Prozent der
Tätigkeit übernehmen.
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